modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 03/2024

BDA Regionalpreis Niederbayern Oberpfalz 2024

Stadlmannanwesen in Freystadt

DE-92342 Freystadt, Marktplatz 47

Auszeichnung | Kategorie: Oberpfalz

KÜHNLEIN Architektur

Architektur

Stadt Freystadt

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Staatliche und kommunale Bauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 06/2023

Projektbeschreibung

Das histor. Gebäude ist in der Denkmalliste verzeichnet, vermutlich ist es das älteste noch erhaltene Gebäude aus der Hochgotik in Freystadt. Die Errichtung des Ursprungshauses erfolgte bereits 1370, mit Erweiterung um 1700. Der asymmetrische Halbwalmdachbau, im Laufe der Zeit zu einer Mischung aus Fachwerk- und Massivbau geworden, wies vor der Sanierung ein umfangreiches Schadensbild auf. Das Baudenkmal sollte bei der Sanierung sein histor. authentisches Erscheinungsbild und seine bauliche Struktur aus der Bauphase um 1700 erhalten. Über den stufenlosen Innenhof und den rollstuhlgerechten Aufzug wurde das 2-geschossige Bürgerhaus barrierefrei gemacht. Anstelle der Scheune und Flachdachgaragen wurde ein Ersatzbau an der städtebaulichen Raumkante zur Schwallgasse hin erstellt, 2-geschossig und traufständig, um den Charakter der früher vorh. typischen Scheunenbebauung wieder auf zu nehmen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das historische Stadelmannanwesen - vermutlich das älteste noch erhaltene Gebäude aus der Hochgotik in Freystadt - wurde stetig um- und weitergebaut. Zwischenzeitlich von starken Baumängeln gezeichnet, wurde es von der Stadt gerettet, ein neues Nutzungskonzept musste her. Vor allem aber sollte sein authentisches, historisches Erscheinungsbild sowie die bauliche Struktur aus der Bauphase um 1700 erhalten bleiben. Der Altbau wurde daher nach historischem Vorbild ansprechend saniert. Scheune und Garagen jedoch sind einem zweigeschossigen Neubau mit Satteldach gewichen. Dem städtebaulichen Kontext entsprechend wurde der Neubau gekonnt traufständig Richtung Schwallgasse positioniert. Die typische Scheunenbebauung wurde somit interpretiert und sinnfällig wiederaufgenommen. In seiner architektonischen Gestalt bedient sich der Ersatzneubau, der u.a. den Rathaussaal beherbergt, ortstypischen Gestaltungselementen und Materialien. Der neu gestaltete, schwellenlose Innenhof schafft zusätzliche Aufenthaltsqualität und bildet den zentralen Verteiler. Von dort gelangen die Besucher ebenerdig in das zweigeschossige Bürgerhaus, das um einen Aufzug ergänzt wurde und nun barrierefrei erreichbar ist. Der Zugang zum 1.
Obergeschoss und somit auch zum Bürgersaal bzw. Mehrzweckraum erfolgt über einen offenen Laubengang am Mittelbaukörper. Dieser übernimmt die Funktionen des Foyers und agiert als Verbinder und Verteiler zwischen Alt- und Neubau. Es sind die leisen und bescheidenen Töne, die überzeugen, der Ort hat einen sensiblen und zugleich architektonisch konsequenten Bau erhalten. Das Stadelmannanwesen zeigt ein respektvolles Miteinander von Alt und Neu, im Spannungsfeld zwischen historischem und zeitgenössischem Bauen.