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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2024

Neubau Multifunktionsgebäude Luisenburg-Festspiele in Wunsiedel

Visualisierung

Visualisierung

2. Preis

Preisgeld: 32.000 EUR

Auernhammer Wohlrab Architektur

Architektur

Frank Kiessling landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Setzung sieht im westlichen Ideenteil zwei aufgelockerte Quartiere vor, die sich in der Körnung an der kleinteiligen Altstadt orientieren. Die Ecke Hofer Straße / Am Bahnhof wird mit einem überhöhten, gestaffelten Eckgebäude nachvollziehbar besetzt.

Im Realisierungsteil schafft der Verfasser mit zwei leicht zueinander versetzten, höhengestaffelten Kuben eine gleichermaßen selbstverständliche, wie eigenständige Situierung der neuen Probebühne. Mit dem vorgelagerten Luisenplatz im Süden mit Felsentribüne wird geschickt an die Altstadt angebunden und es entsteht ein schlüssiger, eindeutiger Hauptzugang, der im Inneren, mit dem über die gesamte Gebäudehöhe durchgesteckten Foyer qualitätsvoll fortgeführt wird.

Der Erschließungs- und Andienungshof im Norden ist ausreichend dimensioniert, funktional nachvollziehbar und schafft optimale Bedingungen für die Anlieferung der Werkstätten und Lagerflächen im Untergeschoss. Leider ist der Weg von der Anlieferung bis zum Lastenaufzug recht lang. Die Sinnfälligkeit einer zusätzlichen Anlieferungsöffnung im Westen sollte geprüft werden.

Die Parkierung wird als Tiefgarage unter dem südlichen Baukörper mit Zufahrt von der Hofer Straße grundsätzlich gut organisiert. Die Zu-/ und Ausfahrt der Parkgarage wird hinsichtlich notwendiger Aufstellflächen und der gestalterischen Integration in die Fassaden an der südwestlichen Gebäudeecke kritisch gesehen und sollte überarbeitet werden.Der Arbeit gelingt es unter Berücksichtigung der gemachten Anmerkungen insgesamt in nahezu idealer Weise das komplexe Raumprogramm in den beiden Baukörpern zu organisieren und damit eine gleichermaßen multifunktionale, wie kurzwegige Bespielung des Multifunktionsgebäudes zu ermöglichen.

Die klare Konzeption des Entwurfes spiegelt sich auch in der Gestalt des Baukörpers wider. Die Gliederung in Sockel und transluzentes Obergeschossvolumen ist nachvollziehbar und kann dem Anspruch gerecht werden, den Luisenburg Festspielen eine sowohl zurückhaltend zweckorientierte wie auch repräsentative Gestalt im Stadtraum zu geben. Der zurückhaltende, klare Gestaltungsansatz braucht eine sehr sorgfältige Durcharbeitung, um dem dargestellten Anspruch gerecht zu werden. Hier hinterlässt die Durcharbeitung des Gebäudes im Fassadenschnitt und die Darstellung des Ausdrucks des Gebäudes eine gewisse Verunsicherung. Die vorgeschlagene Konstruktion als Holzskelettbau mit massivem Sockelgeschoss wird grundsätzlich positiv gesehen, die dargestellte Durcharbeitung ist ebenfalls verbesserungswürdig. Der klare, gut strukturierte Baukörper lässt eine wirtschaftliche nachhaltige Realisierung und Betrieb des Gebäudes erwarten. Die Kennwerte liegen im unterdurchschnittlichen Bereich. Insgesamt gelingt es dem Verfasser mit einem klaren, robusten Konzept, eine sehr überzeugende Lösung für die komplexe Aufgabenstellung und das vielschichtige Raumprogramm zu formulieren. Die Eingliederung im Stadtraum ist überzeugend und unter Berücksichtigung der Anmerkungen kann der neue Stadtbaustein eine würdige Adresse der Luisenburg Festspiele am Eingang zur Altstadt darstellen.

Freianlagen:
Die Dächer der Gebäude sollen extensiv begrünt werden und Beiträge zur Regenwasserrückhaltung ermöglichen.
Baumrigolen und Zisternen sind für die Bewässerung von Bäumen vorgesehen. Die dargestellten platzartigen Aufweitungen an der Hofer Str. und am Haupteingang („Luisenplatz“) sollen mit teildurchlässigen Belägen gestaltet werden. Einzelne Baumstandorte sind in den Randbereichen zu finden. Die Orientierung des Haupteingangs nach Süden schafft ausreichend Platz für Aufenthalt und mündet in den Durchgang zur Altstadt. Eine barrierefreie und konfliktarme Verkehrsabwicklung ist dort gewährleistet.
Im Ideenteil 2 im Norden des Haupttraktes „Future Energy Lab“ sind Dachterrassen für den Aufenthalt angeboten. Die fußläufige Erreichbarkeit über die Hofer Str. wird als problematisch eingestuft.
Lageplan

Lageplan