Innovationsquartier zur Landesgartenschau 2027 in Wittenberge

Der Innovationscharakter der Arbeit besteht in der flächenhaften und vollständigen Entsiegelung der ehemaligen Gebäudeblöcke und in einer neuen Gestaltungskonzeption für das Quartier. Als starkes Bild werden drei thematische Inseln geschaffen, mit einer großzügigen grünen Wiese in der Mitte und einem rahmenden Rundweg. Über platzartige Aufweitungen wird eine gute Anbindung an die benachbarten Quartiere gewährleistet. Der logisch angeordnete Rundweg wird komplettiert durch angelagerte Aufenthaltsbereiche in was- sergebundener Decke, wie Sonnenbalkon, einem schattigen Rückzugsort zwischen Blumenhalle und Feuchtbiotop und Nachbarschaftsbalkon mit langer Tafel. Dieser ist ein gutes Pendant zu den Ein- gangsbereichen und Verbindungselement zum Grünbereich. Gut gefällt auch die sich hier aufspan- nende Sichtachse vom Modellblock und an der Nordseite der Blumenhalle vorbei bis zum Friedhofs- vorplatz. Das Feuchtbiotop ist ein wesentliches Element für die klimaresiliente Entwicklung des Quar- tiers. Die Lage am tiefsten Punkt scheint sinnvoll gewählt, jedoch sollte geprüft werden, dass und wie die bestehenden Baumstandorte und Kronenbereiche optimal integriert werden können. Mikrowald und Abenteuerspielplatz im Schatten sind attraktiv. Die Insel Ruderalflur ist mit den Recyclingsteinen aus dem Abbruch sinnvoll und ortsbezogen gestaltet. Es wird jedoch bedauert, dass keine an die his- torischen Bauten erinnernden Fragmente erhalten oder inszeniert werden. Ferner wirken die Wege teilweise überdimensioniert und es sollte geprüft werden ob und wie diese insbesondere im südli- chen Quartiersbereich schmaler ausgebildet werden können. Der Standort für urban gardening er- scheint nicht optimal und sollte überprüft werden. Die Arbeit ist ein origineller und innovativer Beitrag und lässt eine zielgerichtete und angemessene Entwicklung des Freiraums im Innovationsquartiers erwarten, die auch beispielgebend für andere ähnlich gelagerte Projekte sein kann.