Neubau einer fünfgruppigen Kindertageseinrichtung in Nordhorn - Oorde

Die Hinführung zum Eingangsbereich ist, vom Oorder Weg kommend, klar erkennbar und durch die Gestaltung des Außenbereiches mit Sitzmöglichkeiten, Fahrradständern und Parkflächen gut strukturiert.

Die PKW-Stellplätze werden rückseitig vom Frida-Kahlo-Weg erreicht, weisen aber lediglich eine gemeinsame Zuund Abfahrt auf.Die fußläufige Erschließung vom Stellplatz zum Haupteingang über den öffentlichen Gehweg ist nicht überzeugend und wird kritisiert.

Die Funktionsbereiche Krippe, Regelgruppe und allgemeine Funktionsbereiche sind durch die drei Baukörper gut ablesbar. Der akzentuierte Eingangsbereich ist durch einen überhöhten Baukörper deutlich sichtbar.

Die zentrale Erschließung mit den angrenzenden Funktionsbereichen Foyer, Speise- und Bewegungsraum brechen als Querverbindung mit Ost-West-Orientierung die lineare Struktur und leiten durch abgewinkelte Wände in den Fluren zum Foyer in die jeweiligen Nutzungsbereiche der Krippen- und Regelgruppen über.

Die Verkehrswege werden wirtschaftlich organisiert und bieten dennoch eine gute Orientierung. Das 'durchgesteckte' Foyer mit Speiseraum ermöglicht eine gute Belichtung an zentraler Stelle.

Die funktionalen Grundrisse sind sehr plausibel. Die Gruppenräume haben gute Proportionen und überzeugen durch klare Struktureinheiten (allerdings werden Flächenvorgaben Integrationsgruppen unterschritten). Die Zuordnung Gruppenraum 'Krippe 3' für Umwandlung in Kindergartengruppe mit dem separaten Standort ´um die Ecke´ erschwert übergreifende Gruppenarbeit im Freispiel. Grundsätzlich sind alle sensiblen Bereiche wie Gruppenräume -mit Sanitär und Ruheraum- zum Osten orientiert. Allerdings liegt ein Ruheraum mit anderen Neben- und Personalräumen im lärmintensiveren Westen und der Personalraum liegt zu abseits im Kindergartenbereich wie abseits der Verwaltung.

Überzeugend sind die gut belichteten Sichtachsen, die über die zu den Garderoben aufgeweiteten Erschließungsflure bis in die Außenbereiche reichen.

Die geforderte flexible Nutzung eines Krippenraumes zur Regelgruppe ist gewährleistet. Die Außenbereiche für Krippe und Regelgruppen sind gut separiert.

Die geplante Holzfassade weicht zu 80 % von der Vorgabe ab. 3 Der Vorschlag für ein energetisches Konzept mit regenerativen Energieträgern, Sonnenschutzvorrichtungen, Gründächer etc. ist überzeugend.

Insgesamt macht der Entwurf einen gut durchdachten und ansprechenden Gesamteindruck, der sich vermutlich ohne nennenswerte Änderungen realisieren ließe.