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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2024

Neubau Rathaus mit Umgestaltung Rathausumfeld in Schömberg

Lageplan

Lageplan

ein 1. Preis

Preisgeld: 16.200 EUR

haascookzemmrich STUDIO2050

Architektur

Jedamzik + Partner Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der giebelständige erhöhte Baukörper ist mit seinen 5 Geschossen im Stadtraum sehr präsent und wird als besonderer Stadtbaustein positiv wahrgenommen.

Der in seinem Fußabdruck kompakt ausgeprägte Baukörper bildet nach Osten hin eine für den Stadtraum in ihrer Dimensionierung angemessene Gasse aus. Durch wenig verlaufende Treppenstufen wird mit einfachen Mitteln eine wohl proportionierte Vorzone zum Straßenraum hin ausgebildet und der vorhandene Höhenunterscheid geschickt überwunden. Dieses Element verleiht dem Solitär ein Mehr an Ausdruckskraft.

Der Baukörper erinnert mit dem architektonischen Motiv der einfachen Bauform stark an das alte und geschätzte Rathaus. Die große giebelständige Fassadenfläche zum Straßenraum hin wird gekonnt durch die vertikalen Holzlamellen und die horizontale Geschossgliederung zergliedert, erscheint zeitlos und passend für ein Rathaus. Der Fensteranteil ist angemessen und gut durchrhythmisiert. Der Eingang hat mit seinem Vordach und dem subtilen Materialwechsel in der Fassade und mit den wertigen Messingeinsätzen eine starke und wichtige Sichtbarkeit für den Bürger und Nutzer. Allerdings haben die zusätzlichen Messingelemente in den oberen Geschossen nicht überzeugt, sowie die großflächige Fensterfront im EG die fast schon schaufensterartig wirkt.

Der Grundriss ist klar strukturiert und bildet eine großzügige und gut belichtete Mittelzone aus. Die innenräumliche Organisation mit nur einem Sicherheitstreppenhaus spart zwar Platz ein, aber lässt eine vertikale Erlebbarkeit der Räume und Geschosse leider nicht zu. In einer weiteren Bearbeitung wäre dies zu prüfen und zu ändern, vor Allem auch für die bessere Orientierung der Nutzer.

Der große Sitzungssaal im OG ist durch das steile Satteldach räumlich gekonnt inszeniert, bietet zudem mit seiner Lage im Dachgeschoss einen Sichtbezug zur Stadt und Kirche.

Durch die flächenhafte Gestaltung des Bodenbelags und die richtige Setzung von Bäumen entsteht ein wohl proportionierter Gassenraum in dem auch das bestehende Wohnhaus sein Umfeld gelassen wird und davon sogar partizipieren kann.

Der einheitliche Pflasterbelag, sowohl im Bereich der alten Hauptstraße als auch im hinteren Hofbereich der Rathausgasse erzeugt in Verbindung mit wenigen gut gesetzten Grünelementen eine hohe und dem Ort angemessen Freiraumqualität. Die vorderen Stellplätze sind gut in das Freiraumkonzept integriert.

Nachhaltigkeitsaspekte werden mit der Wiederverwendung des Holzes aus dem alten Rathaus, wie beispielsweise der alten Balkendecke und dem Dachstuhl angedacht und geplant. Zudem sollen alle Bauteilverbindungen reversibel ausgeführt werden.

Die auskragende Unterkellerung würde aufgrund der Geologie und Statik für eine einfachere Umsetzung in einer weiteren Bearbeitung gerne in Flucht der Fassade gesehen werden.

Zusammenfassend setzt der Beitrag die komplexen Anforderungen der Auslobung gekonnt und in sicherer architektonischer Handschrift um.
Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Ansicht

Ansicht

Perspektive

Perspektive