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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2024

Neubau Rathaus mit Umgestaltung Rathausumfeld in Schömberg

Lageplan

Lageplan

ein 1. Preis

Preisgeld: 16.200 EUR

pvma - pfeiffer.volland.michel.architekten GmbH

Architektur

GROW Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Beim Projektvorschlag handelt es sich um einen 2teilig komponierten Baukörper bestehend aus einem Längsbau und einem giebelständigen Teil.

Gesamthaft kann der Baukörpersetzung und dem Volumina die für die Bauaufgabe nötige Kraft und Zeichenhaftigkeit attestiert werden.

Der lange Fassadenteil entlang der alten Hauptstraße rückt subtil aus dem Straßenraum etwas nach hinten. Der giebelständige Bauteil übernimmt die Bauflucht aus dem Straßenraum. So entsteht eine angemessene Vorplatzsituation für das neue Rathaus. Besonders gelungen wird die vertikale Setzung des Giebelbaus in Zusammenhang mit seinem historischen Gegenüber erachtet. Es entsteht neben einer räumlichen Verdichtung (subtiler Torwirkung) eine stadträumliche Aufweitung in Form eines Platzraumes zum neuen Rathaus.

Die Außenraumgestaltung selbst ist etwas zu ambitioniert und wirkt im öffentlichen Raum eher trennend und kleinteilig. An der Schnittstelle der beiden Gebäudeteile wird folgerichtig der Haupteingang positioniert. Ebendort wird auch die passagenartige Verbindung zur Rathausgasse vorgeschlagen. Daraus ergeben sind einige funktionale Probleme für das wichtige öffentliche Erdgeschoss.

Der Wartebereich im Anschluss an den Eingangsbereich ist räumlich getrennt von den hochfrequentierten Bürgerbüros. Um zu diesen zu kommen, müsste gar wieder in den unkonditionierten Passagenbereich ausgetreten werden.

Positiv wird die Verortung der beiden großzügigen und räumlich atmosphärischen Treppenhäuser bewertet. Diese verhelfen den Obergeschossen zu gut organisierbaren Grundrissen mit kurzen Wegen innerhalb des Gebäudes.

Die Fassaden sind im Sinne eines öffentlichen Baus welcher der Verwaltung dient konzipiert. Im Erdgeschoss wird eine klar ablesebare öffentliche Zone mit der Ausbildung der Rundbögen in massiver Bauweise vorgeschlagen. Oberhalb der Sockelzone funktioniert ein einfacher befensterter Holzbau äußerst angemessen für die dahinterliegenden Büros.

Kontroversiell wird in Teilbereichen die Semantik des Hauses diskutiert. Themen wie die gekappten Giebelabschlüsse sind sowohl aus dem Kontext als auch der Funktion nicht begründbar. In Zuge einer klassischen Giebelausbildung wird seitens der Fachjuroren der Jury empfohlen aufgrund des bereits durchaus mächtigen Erscheinungsbildes auf die Übernahme des Dachreiters an dieser Stelle zu verzichten. Generell schwächt die in Teilen zu fein und zu ambitioniert ausgestaltete Fassade den konzeptionell hervorragenden städtebaulichen Ansatz.

Bei einer möglichen Überarbeitung sollten die genannten Kritikpunkte aufgenommen werden.