Ersatzneubau der Schule am Webersberg in Homburg (Saar)

Laut Verfasser*in war der Leitgedanke des Entwurfs die Schule als Campus, mit einer intensiven Beziehung zu ihren Außenräumen.

Architektur und Gestaltungsqualität.

Ein 2–3 geschossiger Solitär in den Hang gebaut. Durch die schräge Ausrichtung des Baukörpers zur Straße, entstand ein dreieckiger Vorplatz der gut von den Bussen angefahren werden kann.

Die Haupterschließung sowie die Andienung erfolgt über den Vorplatz an der Westfassade. Ein weiterer Nebeneingang kann separat für die Turnhalle genutzt werden.

Zwei Baukörper umrahmen mit einer langgezogenen Erschließungshalle einen großzügigen Pausenhof, der einem fantastischen Ausblick den weitläufigen Garten bietet.

Kritisch gesehen wird der als Hybridbau bezeichnete Bau mit Stahlbetonskelett, der im Grunde genommen bis auf die Konstruktion der Holzdecke doch eher ein kompletter Stahlbetonbau ist mit einer vorgehängten Holzfassade.

Erfüllung des Raumprogramms.

Das Raumprogramm scheint erfüllt zu sein. Zusätzlich werden die geforderten 10 Stellplätze im Untergeschoss und ein Sekretariat im Eingangsbereich angeboten.

Gebrauchs und Nutzungsqualitäten.

Die 4 Cluster verteilen sich über 3 Geschosse, wobei ein Cluster im Erdgeschoss geteilt werden kann und eine flexible Anpassung der Clustergrößen ermöglicht. Alle Cluster haben direkten Bezug zum Außenbereich.

Über das zweite Obergeschoss gelangt man auf ein Flachdach, das als Spielterrasse bzw. im Süden als Gymnastik- und Reha-Bereich genutzt werden kann. Im Süden kann man von hier mittels einer Rampe ins Außengelände gelangen.

Funktionalität insbesondere Barrierefreiheit.

Die Parkplätze für die Busse sind in der Darstellung zu klein bemessen, so dass es keine Möglichkeit gibt 16 -20 Busse gleichzeitig abzuwickeln.

In den WC`s und Pflegeräumen ist überwiegend keine natürliche Belüftung und Belichtung möglich.

Die Sanitäranlagen für Lehrkräfte sind in Teilbereichen nicht barrierefrei nutzbar.

Die wiederkehrende Aufweitung der Flure mit Blick ins Atrium und den Außenbereich und auch, dass bei allen Räumen zum ständigen Aufenthalt natürliche Belüftung und Belichtung möglich ist, lässt einen hohen Nutzungskomfort erwarten.

Von Nutzerseite wurde der Wunsch geäußert, die Wände der Mensa flexibel bzw. verschiebbar zu erstellen, um eine größere Halle auch für Veranstaltungen zu bekommen.

Des Weiteren wird die Lage der Verwaltung im Obergeschoss und Orientierung der Wegeführung kritisch gesehen. Die Flexibilität der Grundrisse und auch die extern nutzbare Sporthalle wird von den Nutzern positiv betrachtet.

Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit.

Der Brandschutz ist trotz flexibler Nutzung gewährleitet. Das Therapiebad und die Sporthalle brauchen eine große Lüftungsanlage, für die dann im Bereich der Sporthalle ein zusätzlicher Kellerraum geschaffen werden muss.

Das Projekt scheint realisierbar. Wirtschaftlich liegt das Gebäude jedoch aufgrund einer großen BGFa sowie einem großen Gebäudevolumen im oberen Bereich aller Arbeiten.

Ressourcen und Energie

Insgesamt liegen die Energie- und Nachhaltigkeitskennwerte der Arbeit im Wettbewerbsmittel. Der mittlere Gesamtfensterflächenanteil in Kombination mit der geringen Gebäudetiefe sorgt für eine gute Tageslichtverfügbarkeit in den Räumen und verringert den Kunstlichtbedarf. Opake Lüftungsflügel und die raumzugewandte Speichermasse geben die Möglichkeit einer effizienten Nachtluftkühlung. Durch die Ausbildung einer Stahlbetonskelettkonstruktion mit Holzbetonhybriddecken und der vorgehängten Sandsteinfassade weist der Beitrag wenig nachwachsende Rohstoffe auf. Die potenzielle Dachfläche für Photovoltaik wird über eine großzügige Dachterrasse im Norden reduziert und führt zu einer mittleren Eigenstromproduktion.