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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2009

Neubau "Haus des Gastes" für die Gemeinde Wenningstedt-Braderup / Sylt

4. Preis

JF Architekten + Techniker

Architektur

Erläuterungstext

Die Gäste des Hauses sollen einen individuellen und unverwechselbaren Gebäudecharakter an diesem einmaligen Ort vorfinden. Die Spannung zwischen geschlossenen und sicheren Baukörpern einerseits sowie transparenten und offenen Strukturen andererseits eröffnet dem Besucher eine neue Sicht auf das Meer. Wie in einer Arche bieten die geschlossenen Sonderbaukörper mit den öffentlichen Nutzungen Schutz vor dem so bedrohlich nahem Meer. Seekiefernholz im Kontrast zu unterschiedlichen, grün bis türkisfarbigen Gläsern der Halle und den Fassaden der angelagerten gewerblichen Nutzungen schaffen einen einladenden nordischen Charakter.

Städtebaulich wird die straßenbegleitende Bebauung an der Strandstraße nach Westen fortgesetzt, nach Süden hin und entlang der Dünenstrasse sind dann, so wie in der vorhandenen Bebauung auch, die Bebauungsstrukturen freier. Für die Anordnung der Funktionen erweisen sich die Empfehlungen des Auslobers als sinnvoll, der Entwurf hält sich daran. Der Haupteingang mit Info- und Servicecenter liegt nah an der Straßenkreuzung im Nordosten, daran anschließend sind die gewerblichen Nutzungen in der Strandstrasse mit den Gastronomiebetrieben nach Westen zur Nordsee angeordnet. Der Veranstaltungsraum mit den zugehörigen Nebenräumen erstreckt sich entlang der südlichen Grundstücksgrenze.

Der Hof bildet den Mittelpunkt des Komplexes, von hier aus sind alle Läden und über eine Galerieebene die Gastronomie-, Gesundheits- und Wellnessbetriebe erreichbar. Das Info- und Servicecenter ist zusätzlich direkt von außen erschlossen. Die Läden, die Gastronomiebetriebe und einige der Gewerbebetriebe im Obergeschoss sind ebenfalls zusätzlich von außen erschlossen. Die PKW-Vorfahrt, die Kurzzeitparkplätze und die Zufahrt für die Tiefgarage liegen an der Dünenstraße. Hier kann auch die Gastronomiever- und -entsorgung über einen separaten Unterfluraufzug im Gehwegbereich erfolgen. Den Gastronomiebetrieben 1 und 4, sowie 2 und 3 ist jeweils ein eigener kombinierten Personen- / Lastenaufzug zugeordnet, der über die Tiefgarage und den Unterfluraufzug erreichbar ist. Eine Anlieferungsmöglichkeit für den Veranstaltungsraum ist ebenfalls an der Dünenstraße vorgesehen.

Das Raumkonzept sieht weiter vor, dass die Belichtung des Hofes über das Dach und über die großzügige Öffnung nach Westen erfolgt. Die geforderte Ausbaureserve ist in einem Staffelgeschoss an der Strandstraße nachgewiesen. Die Gastronomieterrassen sind über eine Außentreppe auf der Seeseite mit der Promenade verbunden. Die Gestaltung der Terrassen und Außenanlagen zur Nordsee hin spiegelt das Thema vom Kontrast mit geschlossenen und offenen, transparenten Bauteilen wider. In der Standstraße wird die deutliche Trennung zwischen Straßenverkehr und Fußgängerverkehr ermöglicht durch die Anordnung der Stellplätze für PKW und Fahrräder.

Die Konstruktion und Bauweise des Gebäudes ist eng verknüpft mit den Gestaltungsabsichten und Anforderungen an die Energiebilanz. Die farbig gläsernen Fassaden und die Seekiefernflächen des Veranstaltungsraumes unterstützen den unverwechselbaren Charakter. Der zur Herstellung des Gebäudes vorgesehene Stahlbeton ermöglicht einerseits niedrige Heiztemperaturen mittels Betonkernaktivierung, andererseits ist die Speicherung der Nachtkühle über ein natürliches Belüftungssystem für den Hof möglich.