modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Europäischer Ideenwettbewerb für Städtebau und Architektur (nur für Studenten) | 01/2010

Europan 10 "Inventing Urbanity": Regeneration - Revitalisation - Colonization

CITY HUB

Engere Wahl / - Elmshorn

ma.lo ZT GmbH

Architektur

Esther Santamaria

Architektur

Laura Cárdenas

Architektur

Erläuterungstext

Das Spannungspotential des zukünftigen Bahnhof in Elmshorn, liegt in der Neuinszenierung der Eingangssituation für ca. 12.000 Reisenden pro Tag, an einer städtebaulich sehr markanten Stelle am Ende bzw. Anfang der Fußgängerzone des Innenstadtbereichs als Pendant zur Kirche am Platz ´Alter Markt´

Es ist ein sehr funktionaler und komplexer Verkehrsknotenpunkt, an dem Besucher/Benutzer von über-und regionalen (Bahn/ Bus) auf lokale (Kfz/ Stadtbus/ Fahrrad) Transportmittel weitergeleitet werden sollen. Von der intelligenten Konzeption des Gebäudes an dieser Schnittstelle und dessen städtebauliche Einbindung ist die Leistungsfähigkeit und das Entwicklungspotential des Bahnhofareals und den angrenzenden Quartieren abhängig.

CITY HUB
Das neue Gebäude funktioniert ähnlich einem „Hub“ und verlinkt die drei neu geforderten Hauptfunktionen (das Parkhauses im Norden, den zentralgelegenen Busbahnhof und den eigentlichen Bahnhof im Süden) direkt miteinander und zu dem bestehenden städtebaulichen Kontext. (Unterführungen etc.)

Zielsetzung ist es die Wege zu optimieren, Kreuzungspunkte zu minimieren um fließende Bewegungsabläufe zu gewährleisten, eine gute Orientierung zu schaffen und gezielt in den bestehenden, städtebaulichen Kontext einzubinden.
Die Choreographie der einzelnen Bewegungsabläufe der verschiedenen Infrastrukturströme generiert neben den städtebaulichen Vorgaben die Geometrie des Gebäudes.

BAHNHOFUMFELD
Das Gebäude Königstrasse 2,4 bildet aus städtebaulicher Sicht zusammen mit dem bestehenden Bahnhofsgebäude und den Gebäuden der Mühlenstraße der Bahn gegenüber liegenden Seite eine Straßenflucht.
Das Gebäude hat deshalb von Zentrum her kommend eine wichtige Leitfunktion, und deutet den Richtungswechsel, auf den Holstenplatz oder für Fahrradfahrer und Fußgänger zur verlängerten Unterführung hin, an. Nur die erd-geschossigen Erweiterungen am Holstenplatz 1,2, 2a, die den Zugang zum Bahnhof verstellen, werden entfernt. Die wegfallenden Nutzungen werden im neuen Bahnhofsgebäude integriert um das Nutzungsprogramm im EG und UG zu ergänzen und zu verstärken.

PLATZGESTALTUNG
Städtebaulich gesehen wird dadurch die Dachgeometrie der Platz in 2 gut proportionierte Bereiche gegliedert, die fließend ineinander übergehen unterstützt durch die dynamische Gebäudeform. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit sie unterschiedlich je nach Anforderungen und Aufenthaltsqualitäten, ausdifferenzierten. Der Holstenplatz wird als dynamischer Stadtraum und als Endpunkt der Fußgängerzone mit direkter Verbindung zu den einzelnen Verkehrsmitteln entwickelt und möglichst von Stadtmobiliar freigehalten.
Der Bahnhofsplatz wird ein vom Verkehr freigespielter Bereich mit Aufenthaltsqualität (Quartierscharakter) mit viel Grün bespielt von einem Cafe/Restaurant. Nachts wird der Bahnhofsplatz indirekt über die Gebäudeuntersicht ausreichend ausgeleuchtet werden.
Das Gebäudevolumen gliedert sich hinsichtlich der Gebäudefluchten (Schulstraße und Königstrasse) und Gebäudehöhe (3 -4 geschossig) in den Städtebaulichen Kontext ein und ergänzt im Bahnhofbereich die Lücke.
Durch die horizontale Ausrichtung und die dynamische Gebäudeform wird das Dach zum Leitsystem um die 3 Hauptfunktionen konzeptionell zusammenzubinden.
Das Parkhaus das für Park & Ride Nutzer vorgesehen ist, wird in die Architektursprache (Fassade etc.) mit eingegliedert und wird trotz der Distanz als Teil des Ganzen wahrgenommen.

Durch großzügige Dachüberstände kann auf weitere Einbauten wie Flugdächer etc. verzichtet werden.
Durch das Konzept der horizontalen Ausrichtung kommt es auch nicht zur unnötigen Verschattung der Südseite des Platzes.

Das Gebäude bietet im Kopfbereich (Bahnhofshalle) verschiedene Durch- und Einblicke der einzelnen Nutzungen untereinander und suggeriert dem Reisenden vom Ankunftsniveau im Ug der Bahnhofshalle über den Luftraum erste interessante Einblicke in die Stadt, mit direktem Aufgang zur Fußgängerzone am Holstenplatz.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf zeichnet sich durch seine Maßstäblichkeit aus und formuliert einen für die Mittelstadt angemessenen Bahnhofshybrid.
Er schafft es allein über einen klaren Baukörper Plätze zu formulieren, die der Textur Elmshorns entsprechen.
Die vorhandene Stadtstruktur wird sinnvoll geordnet (aufgeräumt), ohne mit großen infrastrukturellen Maßnahmen
arbeiten zu müssen.
Es entsteht ein kompakter Bahnhof der kurzen Wege, was ein bequemes, übersichtliches Umsteigen ermöglicht. Die
Architektur hat das Potenzial, zu einem ruhigen modernen Gegensatz zum Bestand ausformuliert zu werden, muss allerdings
noch an den Nutzungen entlang entwickelt werden.
Als problematisch aus Sicht der Stadt wird die Programmierung des Baukörpers als Stadthalle oder für andere öffentliche
Nutzungen angesehen. Insgesamt wird die Umsetzung als schwierig erachtet, weil der Entwurf auf die Belegung eines
großen Raumvolumens außerhalb der eigentlichen Bahnhofsnutzung angewiesen ist.
Der ZOB muss hinsichtlich seiner Funktionalität und Gestalt überprüft werden.