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Offener Wettbewerb | 03/2010

Areal südlich Gröninger Weg [Pauluskirche]

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

walk architekten+ generalplaner

Architektur

Erläuterungstext

1. städtebauliche Entwurfsidee

Das städtebauliche Konzept folgt dem Leitgedanken, die Neubauten in weitläufige Raumstruktur des Bestandes so einzubetten, dass die Durchblicke und Durchgrünungen erhalten bleiben. Die Kirche soll ihre stadtbildprägende Stellung behalten und von allen Seiten gut einsehbar bleiben. Eine Zeilenbebauung im Norden schließt das Baugebiet zur Straße ab und stellt nach Süden eine Schallbarriere dar. Die in den beiden ersten Geschossen liegende Kita erhält einen ebenfalls im Süden liegenden eigenen, abgrenzbaren Freibereich mit einer partiellen Überdachung. Die Spielplatzflächen sind in der Höhen- und Flächenabstufung so gestaltet, dass sich die Zugangsbereiche der Punkthäuser als halböffentliche Übergänge darstellen. An die südlichen und westlichen Gebäudeseiten wird der Park her-angeführt, sodass sich maximale Wohnqualitäten ergeben.

2. architektonische Entwurfsidee

Der städtebaulichen Differenzierung zwischen den gemeinschaftlichen und privaten Gebäudeseiten folgt das architektonische Konzept von Kern und Schale. Zur Nord- und Ostseite geben sich die Fassaden glatt und geschlossen, während sich die Süd- und Westseite mit einer durchgehenden Balkonzone zum Park öffnet. Die Zuschnitte der Grundrisse lassen eine große Nutzungsbreite zu und erschließen daher verschiedenste Familien- und Lebenssituationen. Durch die Kompaktheit der Bau-körper und die Einfachheit der Grundrisse ist eine sehr wirtschaftliche Bauweise gegeben.

3. energetische Entwurfsidee

Durch die städtebauliche Anordnung ist eine optimale aktive und passive Nutzung der Solarenergie gegeben. Um eine Optimierung der Besonnungsverhältnisse zu erhalten, wurden Sonnenstudien an-gefertigt um durch den hohen Sonneneintrag die Grundlage für ein energetisch effizientes Wohnen zu schaffen. Zur Vermeidung der sommerlichen Überhitzung sind die Balkonzonen als bauliche Verschattung ausgebildet. Die Aktivierung der Dachflächen bietet die Möglichkeit der regenerativen Energieerzeugung mit Solarthermie und Photovoltaik. Entlang den Balkonen ist es möglich, regenge-schützt zu lüften um somit eine Nachtluftspülung im Sommer zu erreichen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf zeichnet sich aus durch eine einfache und klare städtebauliche Entwurfsidee, durch die Anordnung einer Riegelbebauung entlang des Gröninger Weges und einer nach Süden aufgereihten Zeile aus Punkthäusern, die sich in ihrer Lage an der bestehenden Bebauung orientieren. Die nördliche Riegelbebauung weist 6 Geschosse aus, wobei in den ersten beiden Geschossen das Kinderhaus untergebracht und mit 1.100 m² BGF ausreichend dimensioniert ist. Die im Süden anschließende Kinderhaus Freifläche mit einer Größe von 700 m² unterschreitet jedoch die geforderte Mindestgröße von 900 m² erheblich. Die angeordneten Punkthäuser im südlichen Teil des Plangebietes mit städtebaulich verträglichem Abstand zur bestehenden Bebauung ermöglichen eine großzügige Platzbildung im Umfeld der Pauluskirche und des Gemeindehauses. Die Kirche und der Glockenturm bleiben bestimmendes, städtebauliches Element im Quartier. Die KFZ-Erschließung des Plangebietes erfolgt vom Gröninger Weg aus über eine kurze Stichstraße, die im Bereich der Punkthäuser in befahrbare, öffentliche Erschließungsflächen übergehen. Die bestehenden Fußwegebeziehungen aus dem angrenzenden Wohnquartier werden aufgenommen und bis zum zentralen Spielplatzbereich und der Pauluskirche weitergeführt. Der für Fußgänger und Radfahrer ausgewiesene Weimarer Weg bleibt in seiner Lage erhalten und erschließt die großzügigen, öffentlichen Spielplatzflächen. Die Spiel- und Aufenthaltseinrichtungen werden als richtungsweisend für das Spielverhalten der heutigen Jugendlichen erkannt. Die Etikettierung der Spielflächen widerspricht allerdings der eigenen perspektivischen Darstellung. Die nachweisenden, oberirdischen Stellplätze für Kirche und Kinderhaus befinden sich in ausreichender Anzahl entlang des Gröninger Weges, entlang der Erschließungsstichstraße und in einer Parktasche westlich des Kinderhauses. Die notwendige Parkierung und der Punkthäuser wird nachgewiesen in einer Tiefgaragenanlage, die sich an der Lage der Gebäude orientiert und dadurch in ihrer Form keine ausreichende Übersichtlichkeit bietet. Die hohe, architektonische Qualität des Entwurfs zeigt sich vor allem in der konsequenten Ausrichtung der Punkthäuser nach Süden und Westen mit großen Glasflächen und einer geschlossenen Fassade auf der Nord- und Ostseite. Dies ermöglicht ein energetisch effizientes Wohnen. Es sind bei dieser Arbeit nur 2-Spänner mit auf der Westseite guten Balkonen geplant. Die Balkone auf der Süd-Ostseite sind zu klein. Die Wohnungen sind tendenziell zu groß. Die Auffächerung des Gebäudes ist aufwändig, der Mehrwert ist fraglich.
Die Grundrisse sind solide geplant und bieten Variationsmöglichkeiten. Der Entwurf bietet einen qualitätvollen städtebaulichen, architektonischen und frei räumlichen Ansatz zur Bebauung des Plangebietes. Die funktionalen Zusammenhänge der geforderten Nutzungen wie Kirche, Wohnen und Kinderhaus sind überzeugend gelöst und fügen sich verträglich in das bestehende Wohnquartier ein.
Perspektive

Perspektive

Modell

Modell

Grundrisse

Grundrisse

Entwurfsideen

Entwurfsideen