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Mehrfachbeauftragung | 06/2010

Entwurfsstudie Altenpflegeheim für Mühltal

Gewinner

Feddersen Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Erläuterungstext

Entwurfsstudie – Altenpflege für Mühltal

“Das Leben lebt vom Reiz. Der Reiz seinerseits ist wiederum etwas sehr Verletzliches – das heißt, er darf weder zu stark noch zu schwach sein.” Hugo Kükelhaus


Leitgedanke und städtebauliches Konzept

Wir sind sehr beeindruckt vom Vorhaben der Nieder-Ramstädter Diakonie, ihr Kerngelände in einem konsequenten Konversionskurs zu überformen und institutionellen Charakter zu überwinden. Mit dem Abbruch eines der großen Gebäude wird es möglich, den gesamten nord-östlichen Bereich des Kerngeländes inhaltlich und städtebaulich mit der Nachbarschaft zu vernetzen.

Raum für die „Altenpflege in Mühltal“ zu schaffen, stellt uns vor eine Aufgabe, die sich mit Ihren inhaltlichen Anforderungen wie kaum eine Andere im Grenzbereich von Institution und „Normalität“ bewegt. Stadtplanerische und inhaltliche Zielsetzungen entsprechen sich daher.

Das Baugrundstück bietet viele Möglichkeiten. Wir haben Lösungen erwogen, die sich in spektakulärer Geste von der Umgebung abheben und in starkem Kontrast zum Gebäudebestand stehen; letztlich haben wir zu einer Konzeption gefunden, die die Maßstäblichkeit der Nachbarschaft aufgreift und den baulichen Bestand des Kerngeländes respektiert.

Wir bauen auf ein 2-geschossiges Grundmodul mit leicht geneigtem Pultdach. Mit seiner moderaten Höhe und der Kantenlänge von 14m * 14m hat es die Dimension eines Ein – bzw. Zweifamilienhauses. Fünf dieser Module – im Folgenden Häuser genannt – bilden ein im Wesentlichen frei komponiertes Ensemble das nach allen Seiten neue Freiräume schafft.
Drei Häuser sind zu einer organisatorischen Einheit gefügt in der zwei von vier stationären Hausgemeinschaften Platz finden.
Zwei weitere Häuser bieten Raum für Servicewohnungen und / oder Appartement-Wohngemeinschaften. Oder es können dort im EG eine Tagespflegeeinrichtung und / oder eine Sozialstation im EG (im Plan exemplarisch dargestellt) die Angebotsstruktur erweitern und damit die Vernetzung fördern.


Hausgemeinschaften

Mit dem Neubau findet die Hausgemeinschaft einen baulichen Ausdruck im wörtlichen Sinne: Jeweils drei, vier und fünf Bewohner leben in den Häusern die sich um die Gemeinschaftsräume gruppieren. Von Innen und von außen sind die Häuser einzeln wahrnehmbar und erleichtern so den Bewohnern und ihren Angehörigen die Aneignung Ihres persönlichen und individuellen Lebensraumes. In der Innenraumgestaltung wird die Materialität und Farbe der Wandoberflächen und die Schaffung von „biographischen Ecken“ dazu beitragen: jedes Haus hat seine eigene Atmosphäre.

Die klare Zonierung von Wohnzimmer und Wohnküche bietet Wahlmöglichkeit, die differenziert gestalteten Rundläufe und die sehr kurzen Flurabschnitte bieten Raum für Bewegung.
Die Aufenthaltsbereiche öffnen sich nach allen Seiten und versprechen eine lichte Atmosphäre mit differenziertem Außenraumbezug ohne das Sicherheitsbedürfnis der Bewohner durch zu viel Glasflächen zu strapazieren.
Wettbewerbsplakat 01

Wettbewerbsplakat 01

Wettbewerbsplakat 02

Wettbewerbsplakat 02

Wettbewerbsplakat 03

Wettbewerbsplakat 03