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Offener Wettbewerb | 08/2010

Genossenschafts-Preis /Bahnheim/

1. Preis

Bau Eins Architekten BDA - Denis Andernach, Nicolas Bahnemann

Architektur

MESS Stadtplaner Amann & Groß PartGmbB

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Bahnheim ist eine der Gartenstädte Deutschlands, deren Charakter noch dem Originalzustand entspricht. Um diesem kulturellen Erbe zu genügen, zielt der Entwurf nicht auf den vordergründigen Effekt ab. Vielmehr geht es darum, Bahnheim neben seinen privaten Gärten seine informelle Mitte zurück zu geben.

Mit der Neugestaltung es Karl-David-Hoffmann-Platzes erhält die Siedlung eine Mitte, die in ihrer Gestaltung dem historischen Charakter der Siedlung Rechnung trägt und zugleich in ihren Nutzungsmöglichkeiten den Anforderungen der heutigen Bewohnerschaft gerecht wird.

Der Platz spiegelt den Charakter der Siedlung – homogen, zeitlos,ruhig – wider, er fügt sich selbstverständlich und „unaufgeregt“ in den öffentlichen Raum und die Bebauung ein. Die Erschließungsflächen rund um den Platz fassen ihn gleichmäßig, geben ihm eine klare Kontur und stellen optisch die nötige Distanz zwischen Platzfläche und den Wohnungen in den angrenzenden Gebäuden her.

Die Platzfläche selbst gliedert sich in zwei Bereiche.
Der Bereich rund um den historischen Brunnen erzählt – ergänzt um einen neuen Infostein – als repräsentative Mitte und als Auftakt von der Geschichte der Siedlung.
Der andere Teil des Platzes ist als neutrale, vielseitig nutzbare Bühne gestaltet. Er macht den Bürgern durch seine nutzungsoffene Gestaltung ein Angebot zur Aneigung und bietet Raum für die Entfaltung des öffentlichen Lebens in Bahnheim. Eine wassergebundene Decke dient hierbei als neutrale Oberfläche, Sitzbänke aus ortstypischem Sandstein rahmen die Fläche.
Unter dem Baumdach entsteht Kommunikation auf eine selbstverständliche Art und Weise. Man trifft nicht nur Menschen, die man vom „Gartenzaun“ kennt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit geht auf den Raum im Bestand ein.
Eine ruhige Arbeit, die den Zeitgeist von vor 100 Jahren mit der Jetztzeit verbindet.
Positiv ist die Barrierefreiheit herauszuheben. Trotzdem sind die Räume fließender Verkehr von den Aufenthaltsräumen optisch und funktional getrennt.

Der Brunnen wird durch einen höherwertigen Belag betont.
Die Hauptplatzfläche ist untergeordnet mit einer wassergebundenen Decke, überstellt mit einem Baumdach.
Eine einfache Formensprache, die kostengünstig funktioniert und auch Luft und Versickerung von Wasser für den Lebensraum der Bäume ermöglicht.

Die starre Linie im Übergang des Brunnenplatzes zum Baumplatz ist optimierbar, ebenso die Dimension und Anordnung der Info-Stele.

Wünschenswert wäre die Verkehrsfläche vor der Fassade der Zentralen Gebäude von parkenden Autos freizuhalten.

Die Formensprache des Entwurfs mit Sandstein bei Möblierung und Ausstattung ist gelungen, sowohl bei Materialauswahl als auch der Anordnung.

Kombiniert mit dem Beleuchtungskonzept ist die Platzfunktion 24 Stunden am Tag gegeben.

Für eine mögliche Umsetzung und spätere Unterhaltung werden bei diesem Entwurf überschaubare Kosten entstehen.

Das Konzept ermöglicht eine Nutzung der Freiräume für Feste, Markt, etc.
Die Entwicklung von Geschäften im Erdgeschoß der Gebäude ist uneingeschränkt möglich und kann auf den Außenraum überspringen.
Mit dem Entwurf wird eine Signalwirkung für die Entwicklung des Gesamtquartiers möglich.