modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
2. Rang 3 / 3

Projektwettbewerb mit Präqualifikation | 05/2011

Neue Zentrumsüberbauung Schäfli, Goldach

Strassenansicht Zentrumsüberbauung Goldach; Stücheli Architekten

Strassenansicht Zentrumsüberbauung Goldach; Stücheli Architekten

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 25.000 CHF

Stücheli Architekten

Architektur

Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Implenia Development AG

Investor*in

Erläuterungstext

Die Kernzone von Goldach besteht aus einer dichten Folge von Solitärbauten in unterschiedlich grossen Volumen mit einer kleingewerblichen Erdgeschossnutzung und darüberliegenden Wohnungen. Eine feingliedrige Dachlandschaft, bestehend aus unterschiedlichen Giebelformen und Dachgauben, sorgt zusätzlich für die typische feinkörnige Siedlungsstruktur, die für die neue Zentrumsbebauung Vorbildcharakter übernehmen soll. Entsprechend wurde eine Bebauungsstruktur aus fünf ähnlichen, aber unterschiedlich proportionierten Solitärbauten mit einer zur bestehenden Bebauung analog strukturierten Nutzung gewählt. Im Gegensatz zur linearen Anordnung der bestehenden Häuser entlang der Hauptstrassen wird die neue Zentrumsbebauung zu einem einheitlichen Stadtraum mit Gassen und Plätzen von unterschiedlichen Charakteren geformt.
Die Freiräume der geplanten Zentrumsbebauung strahlen Helligkeit und Gelassenheit aus. Zu den fünf Gebäudekörpern gesellen sich neun freistehende Linden, die locker in das Ensemble eingestreut sind. Sie akzentuieren die Binnenräume und geben dem Areal eine klare Prägung. Neben den Gebäuden und den Bäumen ist es der Bodenbelag, der ein weiteres wichtiges Stilmittel und Freiraumelement darstellt. Der ockerfarben getönte Asphaltbelag wird zusätzlich sandgestrahlt, um den mineralischen Ausdruck der Oberfläche stärker hervortreten zu lassen. Die warmen Farben und die Schatten spendenden Bäume verleihen dem Ort eine angenehme Atmosphäre, die mit einem runden Wasserbecken zusätzlich belebt wird. Die zurückhaltende Möblierung lässt einerseits die räumliche Wirkung uneingeschränkt zur Geltung kommen, andererseits sind es die Menschen und ihre Aktivitäten im öffentlichen Raum, die ihn beleben und vielfältigen Nutzungen zuführen und einer stetigen Veränderung unterziehen, ganz nach ihren Bedürfnissen. (Text Landschaftsarchitekt)
Die Gebäudehülle der fünf Häuser wird mit ‚Minergie P‘-tauglichen Dämmstärken, einem verhältnismässig geringen Fensterflächenanteil und, im Rahmen des gewählten städtebaulichen Ansatzes, mit kompakten Gebäudevolumen geplant. Dies führt zu geringen Transmissionsverlusten. Eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung und der Einsatz einer Wärmepumpe mit einem, aufgrund der guten Gebäudehülle und den damit verbundenen tiefen Vorlauftemperaturen, sehr hohen COP (≥7) sorgen für einen energieeffizienten Betrieb und einen tiefen CO2-Ausstoss. Die Verwendung von einfachen Konstruktionen und der ausschliessliche Einsatz von Recyclingbeton sorgen auch in der Herstellung für gute Werte bei der grauen Energie und bei den grauen Treibhausgasemissionen.
Die bei den Häusern bezüglich Energieverbrauch und ökologischen Betrachtungen guten Werte werden durch den Bau der obschon kompakten Tiefgarage vollständig in Frage gestellt. Alleine die Erstellung der Tiefgarage beträgt ca. 28% (ca. 7.35 Mio. MJ) des über den ganzen Lebenszyklus von 60 Jahren betrachteten Verbrauchs der fünf Häuser (ca. 26 Mio. MJ). Die durch den Bau der Tiefgarage induzierte Mobilität wird die Gesamtbilanz der Zentrumsüberbauung noch um ein vielfaches verschlechtern.
Mit Hilfe eines durch die Projektpartner zu erarbeitenden Mobilitätskonzeptes könnte man ökonomisch wie ökologisch wesentliche Verbesserungen erzielen.
Alle fünf Häuser beruhen auf den gleichen Gestaltungskriterien und beherbergen identische Nutzungen. Im Erdgeschoss befinden sich jeweils Ladenlokale oder ein Restaurant. In den Obergeschossen sind Wohnungen vorgesehen (30 Wohnungen; 20% 2.5 Zi-Whg, 80% 3.5 Zi-Whg). Die Wohnungsgrundrisse sind so konzipiert, dass alle Wohnräume zur lärmabgewandten Seite oder über eine Loggia gelüftet werden können. Die Raumhöhen, sowie die Art und die Position der Raumöffnungen reagieren auf die Lage innerhalb der Bebauung und des Gebäudes. Eine stringente Typisierung im Grundriss, wie auch bei den Fenstern und anderen Bauteilen, sorgt für eine optische Vielfalt innerhalb einer formalen Einheit und zusätzlich für eine ökonomische Bauweise. Aufgrund des klassischen dreiteiligen Fassadenaufbaus und eines, die Häuser auf der gleichen Meereshöhe zusammenfassden Sockels, erhalten die Gebäude den für eine Zentrumsüberbauung abgemessenen repräsentativen Charakter.
Strassenansicht

Strassenansicht

Gemeinsamer Aussenbereich

Gemeinsamer Aussenbereich

Gemeinsamer Aussenbereich

Gemeinsamer Aussenbereich

Attikawohnung

Attikawohnung

Standardwohnung

Standardwohnung

Situation

Situation

2. Rang 3 / 3