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ArGe aus Architekten und Landschaftsarchitekten | 06/2011

Projektwettbewerb Betriebsgebäude Meiersegg Flawil

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 25.000 EUR

Meier Hug Architekten

Architektur

Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Waldhauser Haustechnik AG

TGA-Fachplanung

AFC Air Flow Consulting AG

Brandschutzplanung, TGA-Fachplanung

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Architektur
Das Verhältnis des neuen Baukörpers zur bestehenden Anlage, die Situierung innerhalb der Hanglage und der damit verbundene weiträumige Bezug zur Landschaft sowie die funktionalen Anforderungen der grossräumigen Programmeinheiten bilden die wesentlichen Aspekte für die bauliche Einordnung des neuen Betriebsgebäudes der Büchi Labortechnik.
Das bestehende Eingangsgebäude ist eingebettet im Umfeld der Wohnbauten am nördlichen Siedlungsrand von Flawil. Der Verlauf der Meiersegg- und Ruhbergstrasse zeichnet den Siedlungsrand an topographisch leicht erhöhter, plateauartiger Lage nach und bildet den Übergang zwischen dem Siedlungs- und dem sanften Landschaftsraum des Toggenburgs. Die Lage des neuen Betriebsgebäudes unterhalb des Plateaus ermöglicht die räumliche Nähe der in ihrer Ausdehnung und Massstäblichkeit unterschiedlichen Strukturen von Industrie- und Wohnbauten. Das Betriebsgebäude wird parallel zur Hanglage nördlich der Niederglatterstrasse angeordnet. Es folgt in seiner Ausdehnung und Raumanordnung den betrieblichen und funktionalen Anforderungen und formuliert gemeinsam mit dem bestehenden Gebäudeensemble einen räumlich gefassten Aussenraum an der Nahtstelle zwischen Industrieareal und Landschaftsraum.
Dieser Aussenraum ist identitätsstiftender Raum zwischen bestehendem Ensemble und Neubau und wird durch die gedeckte Wegführung und die Anordnung der Mensa in den ehemaligen Räumen der Spedition gestützt.
Wenige Eingriffe im bestehenden Eingangsgebäude werten die räumliche Verbindung zwischen dem Zugang an der Meierseggstrasse und der Mensa auf. Die Raumfolge von Eingangsfoyer, Lobby und Mensa wird entlang des Gebäudes durch eine überdeckte Wegführung begleitet, die im nördlichen Bereich als grosszügige Aussenterrasse ausgebildet ist, mit Blick in die Weite des Landschaftsraumes.
Die Wegverbindung wird im neuen Betriebsgebäude weitergeführt und akzentuiert die aussergewöhnliche Lage mittels einer arkadenartigen Erschliessung entlang der Längsseite des Gebäudes.
Die Anlieferung erfolgt über die Einmündung an der Niederglatterstrasse. Die Strassenführung und der Wendebereich wird sanft in die Topographie eingebettet.
Die bestehende, stimmungsvolle Atmosphäre im Bereich des hangseitigen Aussenraumes, geprägt durch den Baumbestand, soll in seiner räumlichen Wirkung erhalten bleiben.
Die Raumbedürfnisse für das neue Betriebsgebäude werden innerhalb einer zweckmässigen baulichen Struktur angeordnet, welche vor dem Hintergrund des Anspruchs an eine nachhaltige und ökonomische Umsetzung die konstruktiven Bedingungen effizient umsetzt.
Achsmass, Tragstruktur und Materialzuordnung werden bestimmt durch die optimierte Umsetzung aus den Bedingungen von Programm, Belichtung, Haustechnik, feuerpolizeilichen Auflagen und Tragstruktur mittels vorfabrizierter Elemente. Die Stützen folgen in ihrer Form den Bedingungen von Auflager und abnehmender Belastung und gliedern den Baukörper in seinem architektonischen Ausdruck in eine Sockel und Mittelpartie sowie Abschluss. Der Baukörper erscheint als ruhiger, in seiner Gliederung ausgewogener Baukörper mit zurückhaltender Farbgebung innerhalb der Farbigkeit und Weite der Landschaft.

Landschaftsarchitektur
Die kräftige Setzung des Neubaus beschreibt den Übergang von Siedlungsgebiet zur Landschaft. In seiner Ausdehnung liest er sich im Massstab der umgebenden Landschaft, ohne sich verstecken zu wollen.
Über die bewegte Topographie, Baumhecken und neu gesetzte kräftige Einzelbäume tritt der Neubau in Dialog mit der Landschaft und wird Teil eines parkartigen Ensembles.
Die Fuge zwischen Neu- und Altbau wird in dieser Lesung zur Park-Terrasse, die überleitet zu den Tennisplätzen und dem Weiher. Ein neuer Weg verbindet die einzelnen Orte und stützt den Gedanken des erlebbaren Parkes.
Die Aufsicht auf den Neubau fügt sich über eine topographisch bewegte Schüttung des Substrates in die Landschaft ein.