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Sonstiges Vergabeverfahren | 05/2011

Wohnhaus Jürgen-Wullenwever-Straße 2 b

3. Preis

Preisgeld: 1.000 EUR

Riemann Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Erläuterungstext

Gestaltung des Baukörpers:
Die äußeren Kanten des Gebäudevolumens werden im Wesentlichen bestimmt durch die planungs- und bauordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen, wie Abstandsflächen und Grenzabstände. Wir haben die daraus entstehenden Möglichkeiten der Kubaturbildung zum Anlass genommen, den Baukörper plastisch zu formen, aus sich durchdringenden Volumina. Hieraus entsteht ein Wechselspiel von verwandten (stehenden und liegenden) Proportionen, die eine Differenzierung der Gebäudeteile und Fassaden erlaubt, sie gleichzeitig aber zusammenhält. Dieses Prinzip findet man in seinen Grundzügen bei allen „klassischen“ Villengebäuden, wie sie die Wullenwewerstraße prägen, in Form von Erkern, Risaliten, Zwerchgiebeln, etc.
Das Haus steht auf einem Sockel, der ebenfalls ein Motiv der Villenarchitektur aufgreift und ermöglicht, dass –trotz der Nähe zu den Grundstücksgrenzen bzw. zum öffentlichen Raum- die erdgeschossige Wohnung vor Einblicken geschützt ist.
Das Haus wird von der höchsten Stelle des Grundstücks (Südosten/ v. Höveln-Straße) aus barrierefrei erschlossen; der Eingang befindet sich auf der Ostseite. An einem niedrigen Punkt auf der Westseite des Grundstücks befindet sich die über eine kurze Rampe geführte Tiefgaragenzufahrt im Sockel.
Der gesamte Baukörper staffelt sich zur Gartenseite geschossweise ab und schafft damit einen gestalteten Übergang in den Garten, sowie ein differenziertes Angebot an Außenräumen ([Dach-] Terrassen, Loggien) für jede Wohnung.

Gestaltung der Wohnungen:
Die drei Wohnungen mit Größen* von 130,3m² (EG), 117,6m² (1.OG) und 83,2m² (2.OG) werden über das zentral liegende Treppenhaus mit Aufzug erschlossen.
Man betritt die Wohnungen des EG und 1.OG über eine zentrale Diele, der eine loggiaartige Terrasse vorgeschaltet ist: dieser zentrale Raum ist das „Herz“ der Wohnung: nach links gelangt man in den Schlafbereich mit großem und kleinen Schlafraum (ggf. Arbeits-/ Gästezimmer) , sowie natürlich belichtetem Bad und Gäste-WC. Nach rechts erstreckt sich der großzügige Wohn- Essbereich, der mit seinen Fenstern und Terrassen nach Westen bzw. Nordwesten, also mit Blick zum Park und über die Wakenitz orientiert ist. Die Küche ist als eingestellte, verglaste Box gestaltet und erhält zusätzlich Tageslicht von Osten.
Diele und vorgelagerte Terrasse lassen sich durch Wegklappen der faltbaren Fassade (Fenstertüren) bei Bedarf zu einem großzügigen gedeckten Außenraum verbinden. In jedem Fall (geöffnet wie geschlossen) sorgt dieser „Einschnitt“ im Gebäude für eine zu jeder Jahreszeit gute Belichtung des Wohn-Essbereiches (Süd/ Südwest) und für den wichtigen Blickbezug der gesamten Wohnung zu seiner Adresse, der Wullenwewerstraße.

Die Staffelgeschosswohnung ist ähnlich organisiert wie die beiden anderen Wohnungen, mit kleinerer Diele und großer Dachterrasse nach Westen.

Im Untergeschoss sind neben 5 PKW- Stellplätzen ein Fahrradraum, ein Müllraum, die Abstellräume der Wohnungen und die Haustechnik (Wärmepumpe/ Geothermie- Heizung) untergebracht.

Materialien, Konstruktion:
Das Gebäude wird massiv konstruiert: Außenwände aus Stahlbeton und Mauerwerk, Decken aus Stahlbeton. Die Außenwandkonstruktion ist als monolithischer Wandaufbau aus hochwärmedämmenden Porotonsteinen geplant, so dass die hell verputzte Fassadenoberfläche mit „echten“, mineralischen Materialien ausgeführt werden können, die nachhaltig sind und „in Würde“ altern können. Sockel und horizontale Gesimsbänder sind in hellem Naturstein (Sandstein oder Kalkstein) geplant, ebenso wie die Beläge der Terrassen und Loggien. Die Fenster sollen als Holzfenster ausgeführt werden, das Walmdach erhält eine Deckung aus anthrazitfarbenen Tondachziegeln.
Die Wohnungen sollen mit Parkettbelägen ausgelegt werden, in den Dielen findet sich derselbe Natursteinbelag wie in der vorgelagerten Terrasse.

Außenanlagen:
Die Einfassung durch Mauern wird entsprechend dem Gelände gestaffelt und in demselben Material wie der Sockel ausgeführt.
Zwischen Mauern und Sockel wird ein 40 cm hohes „Kissen“ aus Buchsbaum gepflanzt, im Vorgarten mit Aussparungen für weiße Hortensien und Rosen.

Parterre-Motiv:
Der rückwärtige Garten wird terrassenförmig gestaltet, den Senkgarten auf 9,00 m über NN angehoben, so dass er über dem Zugangsweg Park liegt.
Abschluss des Gartens bildet eine Pergola, die aus den Pfeilern des Gebäudes abgeleitet wird. Mauer und Pergola nehmen Motive und Material des Hauses auf, so dass Garten und Villa eine Einheit bilden.
Der Zugang zum Park „Tor der Hoffnung“ wird zurückgebaut, ein breiter Rasenstreifen mit Birken, wie in der Fortsetzung bereits vorhanden, bildet den neuen Zugang von der Jürgen-Wullenwever-Straße.