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Einladungswettbewerb | 12/2011

Fassadenwettbewerb Kreativ- und Klubhaus St. Pauli

2. Preis

KIRSCH BREMER ARTANDARCHITECTURE

Architektur

priedemann building envelope consultants

Fassadenplanung

Erläuterungstext

Zwei Impulse streichen durch das feine Fassadengewebe und werden zu Öffnungen gleich Augen. Lichtlinien verdichten sich. Der Vorhang weht auf.
Das neue Kreativ- und Klubhaus St. Pauli lädt ein.
Großzügig und fein strukturiert legt sich die transparente Medienfassade wie ein schillerndes Gewebe über das Haus. Lichtpunkte in offenem Raster überziehen die Struktur.
Vom Spielbudenplatz aus gesehen erzeugen sie ein flirrendes, sich wandelndes Bild. Von Innen lassen sie eine hohe Transparenz zu.
Zwischen der neuen Haut und der Glasfassade entwickeln sich schwingende Zwischenräume, Ausbuchtungen und Kehlen. Sie nehmen in ihrer Höhenentwicklung Bezug zu den umliegenden Gebäuden und in ihrer Dehnung zum lang gestreckten Spielbudenplatz. Die ‚Augen‘ zeigen die prominenten Terrassen der Roofbar und des Radiosenders. Doch von allen Geschossen ist die Nutzung der auskragenden Balkone gegeben. Die gesamte äußere Fassade kann mit Lichtstrukturen, Filmen oder Werbung bespielt werden. Wenn aber der Innenraum erleuchtet ist, zeichnet sich das Innenleben nach außen ab. Das kann durch interaktive Aktionen inszeniert werden - von Innen nach außen und von Außen nach Innen. Der Vorhang ist der sensitive Ort des Austauschs.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf agiert auf einer intellektuellen und subtilen, zurückgezogenen, zeitlosen Art und erscheint damit auf der Höhe der Zeit. Die Jury würdigt ausdrücklich die feinsinnige Thematisierung des Musikthemas in Form von Schwingungen. Die schlichte Interpretation schafft eine angenehme Distanz im Alltagsgeschäft des Musikbusiness. Die zurückhaltende, aber dennoch besondere Form der Fassade, die Architektur und Medien verbindet, geht über das Thema Reeperbahn hinaus und trifft eine überzeugende Aussage zur Zukunft der Musik sowie des Ortes. Die Thematisierung des Eingangs als einladende Geste, die ins Gebäude hineinzieht, ist dezent gelöst.