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Offener, einstufiger, stÀdtebaulicher Ideenwettbewerb | 07/2005

Ideenwettbewerb "Neugestaltung Rathausplatz und angrenzende Bereiche"

Entwurf

Entwurf

Ankauf

freianlage.de

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext




Die freie Mitte
Der neue Rathausplatz: Ein Forum fĂŒr Gerlingen
Ziel der Neuordnung des Rathausplatzes ist die Schaffung eines eigenstĂ€ndigen und großzĂŒgigen Ensembles aus FreiflĂ€chen und GebĂ€uden. Unser Platzkonzept setzt das Rathaus als wichtigstes GebĂ€ude am Platze angemessen in Szene, dient der Orientierung fĂŒr einheimische und auswĂ€rtige Besucher und ermöglicht vor allem auch die Funktion eines Forums: Der Platz dient als Treffpunkt der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger und wird zum zentralen öffentlichen Raum der Stadt. Zugleich bietet der Platz beste Vorrausetzungen fĂŒr den Wochenmarkt und sonstige Veranstaltungen.
Der Platz soll nicht nur rĂ€umliche Charakteristik und GestaltungsqualitĂ€t bieten, sondern primĂ€r soziale Aneignung und Begegnungen ermöglichen, die sich in vielfĂ€ltigen Nutzungsmöglichkeiten ausdrĂŒckt. Der Rathausplatz dient so als einladende Geste zum Betreten und Ankommen in der Ortsmitte Gerlingens.

Der Entwurf
Mit einigen klaren, einfachen Mitteln wird ein großzĂŒgiger, eigenstĂ€ndiger Stadtraum geschaffen, der das Rathaus als zentrales GebĂ€ude am Platz prĂ€sentiert. Der Typologie vieler klassischer Platz-Konzepte entsprechend ordnen sich um eine freie Mitte Randbereiche mit hoher AufenthaltsqualitĂ€t und vielfĂ€ltigen Angeboten fĂŒr den Aufenthalt großer und kleiner Besucher. Wesentliches Merkmal des Konzeptes ist der Grundsatz, dass nur eine PlatzflĂ€che sinnvoll ist. Die Vergangenheit hat die Erfahrung gebracht, dass die Unterteilung in TeilflĂ€chen den Raum schwĂ€cht und zusammen mit der heterogenen Baustruktur zu einem Zerfallen in TeilrĂ€ume fĂŒhrt.
Im Gegensatz dazu reicht im Entwurf die PlatzflĂ€che weit nach SĂŒden und integriert damit auch die Stadthalle und die Schwimmhalle visuell und rĂ€umlich. Der zentrale, offene Platz breitet sich wie ein feiner Teppich vor dem Rathaus aus. Diese klare und reprĂ€sentative Geste drĂŒckt die Bedeutung des Rathauses aus und spiegelt den ReprĂ€sentationswillen der Stadt wider: Ausdruck einer selbstbewussten und erfolgreichen Stadt.
Baumreihen unterstĂŒtzen und markieren diese rĂ€umliche Ordnung, beherbergen die Aufenthaltsbereiche und schaffen BezĂŒge in den umgebenden Stadtraum.

BezĂŒge zur Umgebung
Der Platzraum öffnet sich zu allen Seiten großzĂŒgig und fĂŒgt sich auf diese Weise mit großer SelbstverstĂ€ndlichkeit in das stĂ€dtische GefĂŒge ein. Der geschwungene, von einer Baumreihe gesĂ€umte Fußweg in Richtung Schulzentrum verschafft ein völlig neues, öffnendes RaumgefĂŒhl zur Landschaft hin. Als rĂ€umliche Kontinuum verlĂ€uft diese Baumreihe wie eine Perlenkette vom BrĂŒckentor bis zum Rathausplatz und ist Ausdruck dieser Verbindung.
Die VerknĂŒpfung des Platzes nach Osten in Richtung Brunnenmarkt/ Endhaltestelle wird durch einen zusĂ€tzlicher FußgĂ€ngerĂŒberweg ĂŒber die Hauptstraße wesentlich erleichtert. Die Verschiebung der Bushaltestelle nach Norden ermöglicht diese neue Verbindung.

Die einzelnen Elemente
Der Plattenteppich vor dem Rathaus
Der klassisch offene Raum als Zentrum vereinigt Ästhetik, FunktionalitĂ€t und GroßzĂŒgigkeit. Die offene, mit einem Plattenbelag bedeckte FlĂ€che, schiebt sich wie ein Teppich unter das Rathaus und dient als Forum fĂŒr vielfĂ€ltige Nutzungen und Veranstaltungen. Der „Teppich“ aus gebĂ€nderten Natursteinplatten ist zugleich fein im Material, gut begehbar und robust in der Nutzbarkeit.

Die „Rathaus-BĂŒhne“
Wo stellt sich das Brautpaar nach der Trauung zum Foto auf, wo der Musikverein zur BegrĂŒĂŸung der GĂ€ste, wo die zur Wahl stehenden RĂ€te
? Auf der Rathaus- BĂŒhne, einem flachen Podest, das sich ebenerdig aus dem Rathaus herausschiebt und dem als Kulisse die optisch hochwertige Sandsteinfassade mit dem Wappen der Stadt dient. Hier prĂ€sentiert sich die Stadt bei öffentlichen AnlĂ€ssen auch unter freiem Himmel. Nebenbei laden die Sitzstufen zum Verweilen vor dem Rathaus ein.

Das Lichtkonzept
Der Rathausplatz und die Umgebung erhalten eine dem zentralen Ort angemessene Ausleuchtung. Das GrundgerĂŒst bilden leistungsstarke Mastleuchten, die von den RĂ€ndern her die Grundausleuchtung sicherstellen. ZusĂ€tzlich sind Strahler vorgesehen, die in den Aufenthaltsbereichen (z.B. unter BĂ€umen) fĂŒr angenehmes Licht sorgen. Der Lichtgraben entlang der Fassade hinter der BĂŒhne wird ebenfalls mit Strahlern versehen, die die Sandsteinfassade effektvoll erleuchten. Die Besonderheit der Lichtkonzeption sind jedoch die LichtbĂ€nder in der PlattenflĂ€che, die frei in die FlĂ€che gestreut sind und wie Lichtspuren der Passanten anmuten.
Die Elemente

Die „Kunst- BĂŒhne“
... ist eine Metapher fĂŒr den Bereich links vor dem Rathauseingang. Hier ist Raum geschaffen fĂŒr temporĂ€re Kunst- Ausstellungen, Skulpturen oder der geeignete Ort fĂŒr den Christbaum zur Weihnachtszeit.

Der Marktbrunnen im Zentrum
Markttreiben und Brunnen gehören zusammen, und anders als der weiterhin bestehende Urbanbrunnen wird der neue Brunnen ein runder Wassertisch mit geringem Wasserstand sein, fĂŒr Kinder ideal zum Planschen und zudem floral schmĂŒckbar. Der Standort befindet sich im Schnittpunkt der EingĂ€nge der beiden RathĂ€user. Konzentrische BĂ€nke laden auch hier zum Verweilen am erfrischenden Nass.

Das Staudenband
Den sĂŒdlichen Platzabschluss bildet ein attraktives Staudenband mit dem alten Rathaus im Hintergrund, auf dem wechselnde Pflanzungen das Erscheinungsbild des Platzes verĂ€ndern. Diese rĂ€umliche ZĂ€sur verschafft dem Alten Rathaus einen eigenstĂ€ndigen Vorbereich.

Das Alte Rathaus
Das Umfeld des alten Rathauses auf der SĂŒdseite des Platzes erhĂ€lt eine hohe AufenthaltsqualitĂ€t, betont durch die Anordnung der Baumreihe und des Staudenbandes. Wir schlagen eine zusĂ€tzliche gastronomische Nutzung im Erdgeschoss vor, um an diesem attraktiven Standort die Nutzung im öffentlichen Raum auszuschöpfen. Insbesondere an Markttagen fĂ€llt das Fehlen eines Cafes am Platz besonders auf.

Das Schwimmbad und die Stadthalle
Der vorgeschlagene RĂŒckbau des Fußweges ĂŒber das Dach zur Hasenbergstraße öffnet den Blick auf das Foyer der Schwimmhalle. ZusĂ€tzliche Sitzgelegenheiten und der „Stadtgarten“ werten den Bereich auf und betonen die BrĂŒckenfunktion als Übergang zum BrĂŒckentor und in die Landschaft. Der Eingang der Stadthalle steht wie ein Belvedere- le erhöht ĂŒber dem Rathausplatz und rĂŒckt die Stadthalle auch optisch an den Platz heran.

Die StrohgÀu- Bank
Die Freitreppe zur Bank wird in der Tiefe reduziert. So wird eine angemessene Proportion des Raumes erreicht. GrundsĂ€tzlich halten wir einen Zugang zur Bank vom Platz aus fĂŒr positiv, weil dies den Charakter eines Dienstleistungszentrums fĂŒr die BĂŒrgerschaft hervorhebt.

Das Verkehrskonzept
Die bestehende VerkehrsfĂŒhrung bleibt unverĂ€ndert bestehen.

Das ParkflÀchenkonzept
Die auf dem Platz entfallenden ParkplĂ€tze werden durch eine zweite Parkebene in Tieflage unter dem bestehenden Parkplatz auf der Nordseite des Rathauses kompensiert. Dort entstehen insgesamt 40 StellplĂ€tze. Wir empfehlen eine Öffnung der bestehenden Tiefgarage zu dem neuen Parkdeck hin, da in diesem Bereich unter Ausnutzung der bestehenden Rampe eine weitere Ausfahrt geschaffen werden kann. Dadurch kann ein zusammenhĂ€ngendes Parksystem geschaffen werden.

Die Bushaltestelle
Auf eine flĂ€chenintensive und monofunktionale Busbucht wird verzichtet, stattdessen hĂ€lt der Bus auf der Fahrbahn, die zu diesem Zweck auf 6 m verbreitert ist, um des Vorbeifahren des Verkehrs sicherzustellen. Das Wartehaus fĂŒgt sich als Abschluss des Staudenbandes in die Gesamtform ein.

Der Wasserlauf vom BrĂŒckentor
Der freie, landschaftlich prĂ€gende Wasserlauf endet in einem gefassten Wasserbecken, das dem verglasten Flur im EG des Rathauses vorgelagert ist. Der im GebĂ€udegrundriss angelegte Außenbezug wird auf diese Weise wirkungsvoll inszeniert und – dem Wandel von Landschaft zu Stadt entsprechend – endet der Wasserlauf in einer gestalteten Form. Von innen ist in Form des Wassers das landschaftliche Element ebenfalls prĂ€sent.

Barrierefreiheit
Alle Bereiche sind barrierefrei erreichbar, neben den geforderten Wegen Richtung BrĂŒckentor zusĂ€tzlich auch der Zugang zur Tiefgarage.
Markt

Markt

Ausschnitt

Ausschnitt

Altes Rathaus

Altes Rathaus

Nachtbild

Nachtbild

Perspektive Rathaus

Perspektive Rathaus