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Offener Wettbewerb | 05/2012

Zentrumsentwicklung Küsnacht

Ansicht von der Rosenstrasse

Ansicht von der Rosenstrasse

4. Rang

Preisgeld: 15.000 CHF

Esch.Sintzel Architekten

Architektur

Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Ingenieurbüro Hans H. Moser

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

„Lindenhof“

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser/innen nehmen direkt Bezug auf die erste Phase des Wettbewerbes und stellen sich weiter mit der Frage des Ausmasses an Urbanität, die für Küsnacht richtig ist, auseinander. Das „Dilemma zwischen dörflicher und städtischer Identität“ und den „Würgegriff der Verkehrsstränge“ wollen sie mit neuen Überlegungen klarer und einfacher als im ersten Entwurf lösen.

Mit dieser Absicht sind der Steg über den Geleisen und die Arkade entlang der Rampe aus dem Konzept gestrichen worden. Anstatt mehr Urbanität mit den Nebenbauten zu generieren, wurde untersucht, mit welchen Mitteln die bauliche, landschaftliche und topografische Situation, wie auch die räumlichen Bezüge des Platzes oberhalb des Bahnhofs, zu definieren seien und wie wenig bauliche Fassung dafür nötig sei.

Zwei konzeptionell verwandte Baukörper stehen sich gegenüber und spannen einen langgezogenen Platzraum auf. Seewärts zu den Geleisen wird eine plastische Rampen- und Treppenfigur eröffnet, die das Bautenpaar zusammenbinden soll. Die hochstämmige Bepflanzung verbindet den Platz als übergreifende Figur mit dem Strassenraum der Zürichstrasse, die ihrerseits von ergänzenden Baumreihen begleitet ist.

Trotz einer sehr präzisen Behandlung der Hangkante als Terrassenabschluss entlang dem Rampen- und Treppendispositiv bis zur Unterführung wirkt der Platz städtebaulich zu breit oder zu wenig gefasst. Zu bedenken ist, dass die Haupt-Referenz der Verfassenden für diese Stelle, der Lindenhof, seine Kraft und seine Auswirkung einer viel markanteren Topografie ohne Rampe verdankt.

Von den beiden Bauten, die den Platz fassen, ist der höhere der, welcher die öffentlichen Funktionen aufnimmt. Der niedrige nimmt das Wohnprogramm und die Geschäftsflächen auf. Das schon erwähnte Erschliessungsdispositiv zum Bahnhof ist an beiden Bauten mit Treppen und Arkaden angebunden. Mit der Ausführung in gestocktem Beton werden die beiden Erdgeschosse gestalterisch mit einbezogen und somit mit dem Platz und mit den Wegverbindungen verschmolzen. Die leichten Holzkonstruktionen heben sich von den Sockeln ab.

Im komplexen, höheren – und leider zu hoch geratenen – Bau, im „Kulturhaus“, sind die verschiedenen öffentlichen Nutzungen so geschickt verschachtelt, dass sie jeweils durch doppelgeschossige Bereiche einladende Sichtbezüge schaffen. Als wichtige öffentliche vertikale Verbindung wirkt das Treppenhaus mit Lift zu knapp.

Das Wohn- und Geschäftshaus beherbergt kommerzielle Mietflächen unter der Arkade. Die Grundrisse der Wohnungen in den beiden Obergeschossen erfüllen nicht die Erwartungen. Die jeweilige grössere Wohnung pro Geschoss wirkt hineingezwängt.

Die Parkierung erfolgt auf Parkrampen, die mit einer Neigung von ca. 6% jeweils ein Halbgeschoss überwinden. Die Betriebsabläufe in der Tiefgarage sind relativ komplex. Die Schräganordnung der Parkplätze mit schmalen Fahrgassen ist nicht sehr komfortabel. Der Flächenbedarf ist mit 38 m2 pro Stellplatz relativ hoch. Für die Tunnelvariante fehlt der Parkplatznachweis.

Leider konnte die erzielte Reduktion der städtebaulichen Mittel mit der übrigen Entwicklung und Präzisierung des Entwurfes nicht kompensiert werden.
Ansicht von der Zu?richstrasse

Ansicht von der Zu?richstrasse

Blick vom Perron richtung Kulturhaus

Blick vom Perron richtung Kulturhaus

Blick aus dem Bistro

Blick aus dem Bistro

Situation

Situation

Schnitt

Schnitt