BeschrÀnkt - kooperatives Wettbewerbsverfahren nach 2.4 GRW 1995. Dem Wettbewerb wird ein Auswahlverfahren vorgeschaltet. | 07/2005
Freiraumgestaltung des ehemaligen ULAP-GelÀndes
Lageplan
1. Preis
Rehwaldt Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
ErlÀuterungstext
Konzept âLehrter Stadtgartenâ
Der stĂ€dtebauliche Raum zwischen Verkehrstrassen und Baustrukturen wird in seiner prĂ€gnanten geometrischen Figur gestĂ€rkt. Das Dreieck des ULAP-GelĂ€ndes, eigentlich ein fast zufĂ€llig entstandener âRestraumâ, wird zu einem markanten Element, das dem neu entstehenden Stadtquartier in einer schwierigen Umgebung eine eigenstĂ€ndige IdentitĂ€t verleiht.
Der vorhandene Baumbestand ist ein Anlass, um einen rĂ€umlich geschlossenen GrĂŒnraum zu entwickeln. Wie bereits durch die vorhandenen seitlichen Begrenzungen entsteht somit auch in der âdritten Dimensionâ ein Motiv, das sich unmittelbar auf den Ort bezieht.
Die historischen BezĂŒge werden zwar respektiert, jedoch nicht vordergrĂŒndig prĂ€sentiert, da sich die heutige Nutzung komplett verĂ€ndert darstellt.
Der multifunktional nutzbare Stadtplatz bietet Raum fĂŒr unterschiedlichste AktivitĂ€ten. Die seitlich angrenzenden ErdgeschoĂzonen der GebĂ€ude sowie der Bahntrasse erhalten die Möglichkeit, das Potential des benachbarten Freiraumes fĂŒr AuĂengastronomie, Veranstaltungen u.Ă€. zu nutzen. Damit wird der Raum von den RĂ€ndern her definiert. Die âfreie Mitteâ ist eine flexible Zone, die in verschiedener Weise auf die NutzungsaktivitĂ€ten der Umgebung reagiert, jeweils zum Entspannungs- oder Bewegungsraum werden kann.
Der âLehrter Stadtgartenâ ist ein Ort fĂŒr alle Altersgruppen. AktivitĂ€ts- und Ruhezonen, sonnige und schattige Bereiche bieten vielfĂ€ltige NutzungsqualitĂ€ten. Die offene Raumstruktur und der hohe Kronenansatz der Gehölze schaffen einen groĂzĂŒgigen, ĂŒbersichtlichen Stadtraum, der durch die erleichterte soziale Kontrolle auch als ein sicherer Ort empfunden werden wird.
Die âGrĂŒne Halleâ
Der vorhandene Baumbestand weist eine Markanz auf, die der FlĂ€che auch in Zukunft eine unverwechselbare PrĂ€gung geben wird. Schon jetzt wird durch das Kronendach der Gehölze die störende Ebene der Verkehrstrassen fast vollstĂ€ndig verdeckt. ZusĂ€tzliche Pflanzungen verstĂ€rken diesen Effekt und entwickeln die FlĂ€che zu einer âGrĂŒnen Halleâ. Es entsteht ein BlĂ€tterdach, unter dem - wie frĂŒher in den Ausstellungshallen des ULAP - die verschiedensten AktivitĂ€ten stattfinden können. Die halbtransparenten Baumkronen ĂŒberdecken einen Platzraum mit unterschiedlichen atmosphĂ€rischen Stimmungen, mit einem im Tageslauf verĂ€nderlichen Licht- und Schattenspiel.
Der Bodenbelag aus wassergebundener Decke unterstreicht den starken Vegetationsbezug des Baumhaines, lÀsst jedoch verschiedenste Wegebeziehungen und FlÀchennutzungen zu.
Einfache Sitzelemente aus Holz bieten Ruhepunkte in den unterschiedlichen Platzzonen und unterstreichen die gerichtete Gesamtstruktur der Anlage.
Der âMont-ULAPâ
Die Böschung am ehemaligen Eingangsbereich zum AusstellungsgelĂ€nde wird zu einer markanten topografischen Figur geformt. Dieser Ort kann heute als einziger einen authentischen Bezug zum ehemaligen ULAP-GelĂ€nde herstellen. Die historische Wegebeziehung wird im Wesentlichen beibehalten, der frĂŒhere axiale Bezug jedoch abgemildert. Auch heute wieder wird diese Zone zu einem Entree, zu einem modernen Ankunftsort.
Die historische Treppenanlage wird in ihren noch erhaltenen Teilen wiederhergestellt und ĂŒber eine verstĂ€rkte Ausformung der Zwischenpodeste in die Böschung eingebunden. Die Seitenzonen der Podeste dienen als Sitzelemente in einer grĂŒnen Umgebung. Von hier aus bietet sich ein erhöhter Blick in die âGrĂŒne Halleâ.
Eine Pflanzung aus wintergrĂŒnen, schattenliebenden Bodendeckern unterstĂŒtzt die markante Bodenmodellierung. Punktuelle Pflanzungen von BlĂŒtenstauden geben dem âMont Ulapâ einen farbigen, heiteren Aspekt. Bis auf wenige Ausnahmen können alle vorhandenen GroĂgehölze erhalten bleiben.
Die ULAP-Plaza
Der Platzbereich am neuen Stadtquartier dient der Aufnahme intensiverer NutzungsaktivitĂ€ten. Sowohl AuĂengastronomie als auch Veranstaltungen oder kleinere Ausstellungen sind mögliche Nutzungen.
FĂŒr die Anfahrt der Tiefgarage wird eine entsprechende Zone freigehalten. Auch die ĂŒbrigen Bereiche werden grundsĂ€tzlich befahrbar ausgebildet, um eine möglichst hohe Nutzungsvielfalt zu ermöglichen.
Beleuchtungskonzept
WĂ€hrend in den Platzbereichen am Stadtquartier die Beleuchtungskonzeption aus den angrenzenden StraĂenrĂ€umen ĂŒbertragen wird, erscheint die âGrĂŒne Halleâ in den Nachtstunden als ein eigenstĂ€ndig inszenierter Raum. Mittels einer einfachen Integration von Bodenstrahlern geben die Holzkörper der Sitzelemente ein diffuses Licht ab.
Entlang der Bahntrasse (ErschlieĂungsstrasse) können die dort vorgesehenen Pollerleuchten mit einer zunehmenden Intensivierung der GeschĂ€ftszone durch weitere Beleuchtungselemente oder auch Fassadenbeleuchtung ergĂ€nzt werden.
Die in der axialen Ausrichtung der Treppenanlage entstehende Laufzone wird durch eine leicht erhöhte LichtintensitÀt akzentuiert.
Die GrĂŒne Halle
Sitzpodeste
ULAP-Plaza
Beleuchtungskonzept
Lichtbank