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Einladungswettbewerb | 11/2012

Zwölf-Apostel-Platz Hochzoll

Blick vom Kirchturm auf Zwölf-Apostel-Platz - Platanenhof

Blick vom Kirchturm auf Zwölf-Apostel-Platz - Platanenhof

1. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

R. Baldauf Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Franz Arnold

Architektur

ARCHITEKTanBORD

Visualisierung

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept und Freiraumkonzept

· Zwölf-Apostel-Platz, bestehend aus neuem Platanenhof und Vorplatz Kirche, im Materialgleichklang (Granit) als Einheit gestaltet, Außenwirkung verbessert durch Rücknahme des nördlichen Gebäuderiegels sowie durch geradlinige Anordnung der nördlichen Zugangspassage von der Münchner Straße

· Platanenhof mit zwölf dachförmig geschnittenen Platanen, 3-seitig angeordnet, Platanen ermöglichen sowohl schattige als auch sonnige Plätze für Freiluftgastronomie, schirmen Privatsphäre der Nutzer der Obergeschoße ab und zonieren den Hof in eine umlaufende Einkaufspromenade mit mittig gestaltetem Erlebnisplatz.
Wasserbecken mit 12 Wasserfontänen als gestaltete Mitte geben dem Platz sein neues Gepräge und laden ein zum Verweilen, Beobachten, Entspannen und Bespielen.

· Kirchplatz zwischen Kirche und Sporthalle als multifunktional nutzbarer Baumplatz, wassergebunden, zusätzliche Aufwertung durch zentrales, sich aus dem Grünzug entwickelndes Stauden- und Gräserbeet mit Kunstakzent und Verweilgelegenheiten

· Grünzug auf Höhe der Sporthalle aufgewertet durch zeitgemäße Nutzungen für alle Altersgruppen (Spielplätze, Beach-Volleyball) und Verweilgelegenheiten, gestaltet durch neue herbstfärbende Baumreihen sowie zentrales Staudenbeet unter zu erhaltendem Gehölzbestand.
Formale Grüngestaltung hier als bewusste Hinführung zum Zwölf-Apostel-Platz und zur Kirche.
Verbesserung der Blickbeziehungen vom Grünzug zur Kirche durch Entfernen der sichtbehindernden Sträucher sowie durch behutsame Aufastung der Bestandsbäume.

· Gehwegachse mit Baumreihe als gestaltete und gut ablesbare Verknüpfung des öffentlichen Parkplatzes an der Mittenwalder Straße mit dem Enkaufszentrum sowie zur Verbesserung der Außenwirkung

· Bushaltestelle "Zwölf-Apostel-Platz" an der Mittenwalder Straße auf Höhe des neuen Sparkassengebäudes verlegt als weiterer Baustein zur Verbesserung der Außenwirkung. Großzügige Platzgestaltung unter Einbeziehung des Eingangsbereiches Hochhaus

· Parkplätze, 39 Stück, entlang der Nord- und Westseite als zusätzliches Parkangebot für Geschäfte, Belag aus Betonpflaster mit Natursteinvorsatz, Erschließung im Zuge der erforderlichen Andienungszufahrten

Baustruktur und Nutzung

· Supermarkt als neuer vergrößerter Flachdachbau und im umgebauten nordwestlichen Teil des Bestandes, mit Eingang sowohl von der Münchner Straße als auch vom Innenhof aus, Anlieferung von Westen. Deutlich verbesserte Außenwirkung zur Münchner Straße durch Verlagerung des Eingangsbereiches sowie durch transparente Glasfassaden nach Norden und Nordwesten.

· Sparkasse als zweigeschoßiger Neubau auf bzw. neben Tiefgaragenabfahrt an Mittenwalder Straße (siehe Plan 1:500) oder, falls keine Änderung seitens der Sparkasse gewünscht, weiter im Bestand (siehe alternatives Nutzungskonzept unten links)

· Passage vom Innenhof nach Norden in seiner Lage verändert, direkter, freundlicher und attraktiver als bisher

· Durchgang von Westen zum Zwölf-Apostel-Platz breiter und mit heller Glasdachpassage

· Optiker, Schreibwaren und Arztpraxis räumlich verlagert (siehe Plan M 1 : 500) oder, falls Sparkasse am bisherigen Standort bleiben will, dann Optiker und Schreibwaren in Südostecke des Neubaus für Supermarkt, Arztpraxis dann als eingeschoßiger Neubau neben TG-Abfahrt (siehe alternatives Nutzungskonzept unten links)

· Bäckerei und Cafe aufgrund der geplanten Auslagerung der Produktion auf ursprüngliche Kante zurückgebaut, dadurch großzügigere Zugangssituation und bessere Außenwirkung des Zwölf-Apostel-Platzes

Gebäudegestaltung und Aufzüge

· Dachbegrünung des gesamten Quartierzentrums als „Fünfte Fassade“, als Beitrag zur Kleinklimaverbesserung sowie als attraktiverer Blickbezug von den Wohnungen der umgebenden Hochhäuser.
- intensiveres Naturdach mit Kräutern und Gräsern auf den zweigeschoßigen Gebäudeteilen
- extensiveres Moos-Sedum-Dach auf erdgeschoßigem Zwischenbau (Supermarkt)

· Attraktivere Fassadengestaltung insbesondere beim Neubau und Umbau des Supermarktes, aber auch bei Laubengängen und Balkonen, sowohl von außen als auch zum Innenhof hin

· Neue Aufzüge nicht als störende Anbauten z.B. an Giebelseiten im Osten, sondern beim Umbau der Bäckerei und der Sparkasse so ins Gebäude integriert, dass auch ein Zugang aus der vorhandenen Tiefgarage und den Kellerräumen möglich wird

Grünkonzept

· Erhalt, Sicherung und Weiterentwicklung von platz- und raumprägenden Baumgruppen und Baumreihen
· Standortverbesserung für Bestandsbäume durch Entsiegelungsmaßnahmen mit wasserdurchlässigen Belägen und bodenoffenen Staudenflächen
· Dachförmig geschnittene Platanenreihen als prägendes Gestaltungs-, Funktions- und Identifikationselement des neuen Platanenhofes
· Wirksamere Eingrünung von Funktionsbauten (z.B. Sporthalle) und Funktionsflächen (z.B. Andienung Supermarkt und Andienung Geschäfte / Nordseite)
· Aufastung und Auslichtung von Bestandsgehölzen des Grünzuges zur Verbesserung von Blickbezügen
· Herbstfärbende Einzelgehölze und Baumreihen als stärkerer jahreszeitlicher Gestaltungsakzent im Grünzug
· Staudenflächen mit robusten, pflegeleichten und sich versamenden Flächendeckern und Ziergräsern als Aufwertung für Grünzug und Kirchplatz

Lichtkonzept

· Lichtstelenreihe in Nord-Süd-Richtung als Akzentuierung der Achse "Zwölf-Apostel-Platz" - "Grünzug"
· Indirekte Effektbeleuchtung / Platanenhof durch Baumscheinwerfer und beleuchtete Wasserfontänen
· Effektbeleuchtung / Kirchturm der "Kirche zu den heiligen 12 Aposteln"

Beurteilung durch das Preisgericht

Überzeugend werden durch die gewählte Lage der Supermarkterweiterung klare städtebauliche Bezüge und Verknüpfungen sowohl zur Münchner als auch zur Mittenwalder Straße geschaffen. Der Vorschlag, den südlichen Baukörper nach Westen hin zu verlängern, unterstützt diese Idee. Die überpflasterte Straßenquerung zum öffentlichen Parkplatz wirkt gelungen. Die gesamte Ost-West-Achse mit Blickbezug zum Kirchturm gewinnt gemessen am Bestand, wenn gleichen es wünschenswert wäre, diese Fuge großzügiger zu gestalten. Die im Norden und Westen umlaufend angeordnete Parkierung wird kontrovers diskutiert. Der neue Fassadenvorschlag verleiht dem Ladenzentrum von außen betrachtend ein angemessenes Erscheinungsbild. Als angenehm wird die breite Einführung in den Nord-Süd-Grünzug von der Münchner Strasse aus durch die Rücknahme des nördlichen Baukörpers gewertet. Gleiches gilt für die Entfernung der Gehölze auf Höhe des Kirchplatzes sowie der Vorschlag, die vorhandenen Bäume aufzuasten.

Die grundsätzliche Haltung, die vorgegebenen räumlichen Platzsequenzen über topographische Elemente zu differenzieren wird gut geheißen, wenn gleichen die gestalterische Ausformulierung des theatralischen symmetrisch aufgebauten Treppenaufgangs nicht überzeugt.

Positiv bewertet werden die Platanenreihen. Sie zonieren den Platz geradezu ideal in Durchgangsräume, Aufenthaltszonen, Ruheräume und verleihen dem 12-Apostel-Platz eine eigenständige Ausstrahlung und Anmutung. Die zu erwartende Aufenthaltsqualität wird hoch sein. Hierzu trägt auch das vorgeschlagene Wasserspiel bei. Es ist vorstellbar, dass sich an diesem Ort ein lebendiges Miteinander von Jung und Alt einstellen wird.

Der Belagswechsel zwischen oberem und unterem Platz überzeugt. Allerdings wäre es wünschenswert, wenn die Verlegeart des vorhandenen Pflasters vor der Kirche aufgenommen würde. Nicht wirklich überzeugt der Vorschlag für den Kirchplatz. Die Doppelbaumreihe reagiert nicht sensibel genug auf die Platzränder. Über das gesamte Beleuchtungskonzept sollte nochmals nachgedacht werden.

Sowohl die fußläufigen als auch die Fahrbahnanbindungen funktionieren durchgängig gut. Sie sind logisch miteinander verknüpft und wirken selbstverständlich. Die Barrierefreiheit ist nachgewiesen. Die Aufstellung der Marktstände wird kontrovers diskutiert.

Zusammenfassend wird festgestellt, dass der Konzeptvorschlag mit angemessenen Mitteln arbeitet, die Qualitäten des Ortes herausarbeitet und eine eigene Identität mit hohem Wiedererkennungswert produziert. Im Hinblick auf Herstellungs- und Unterhaltungskosten liegt der Entwurfsansatz im Rahmen. Die vorgeschlagenen Materialien sind als nachhaltig einzustufen.
Ansicht Kirchplatz

Ansicht Kirchplatz

Gesamtkonzept Ideenteil

Gesamtkonzept Ideenteil

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Schnitt West - Ost

Schnitt West - Ost

Detailschnitt Zwölf-Apostel-Platz / Übergang zu Kirchplatz

Detailschnitt Zwölf-Apostel-Platz / Übergang zu Kirchplatz

Realisierungsteil

Realisierungsteil

Konzept Marktbetrieb

Konzept Marktbetrieb

Gesamtplan 1: Gesamtkonzept mit Ideenteil M: 1:500

Gesamtplan 1: Gesamtkonzept mit Ideenteil M: 1:500

Gesamtplan 2: Realisierungsteil M: 1:200

Gesamtplan 2: Realisierungsteil M: 1:200