Award / Auszeichnung | 04/2013
Architekturpreis Wein 2013
Weingut Abril
DE-79235 Bischoffingen, Am Enselberg 1
Auszeichnung
Architektur, Innenarchitektur
Architektur
Büro Hink Landschaftsarchitektur GmbH
Landschaftsarchitektur
Tragwerksplanung
Ingenieurbüro für Gebäudetechnik Uwe Häberle
TGA-Fachplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Gewerbe-, Industriebauten, Groß- und Einzelhandel
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 01/2012
Projektbeschreibung
Einen Entwurf in eine seit Jahrhunderten vom Weinbau überformte Kulturlandschaft einzufügen stellt besondere Anforderungen. Terrassierung und Parallelität bilden signifikanten Merkmale dieser einzigartigen Landschaft. Im lebhaften Kontrast zu diesem kraftvollen tektonischen Ausdruck steht der knorrige Wuchs der Reben. Dieser ambivalenten Charakteristik wollten wir einen Widerhall in unserem Entwurf verschaffen.
Der strenge Gebäudeblock stellt sich mit seiner wie ein Fels anmutenden, korrodierten Corten-Stahl-Fassade gegen den Abhang des Enselbergs. Die Stufen des Baukörpers weisen nach hinten. Sein Volumen zeigt sich dabei in rücksichtsvollen Dimensionen, da alle wesentlichen Kellereibereiche unterirdisch organisiert sind.
Archäologische Funde auf dem Bauplatz aus der Zeit der Bandkeramik, der ältesten bäuerlichen Kultur Mitteleuropas, fanden Ihren „spontanen“ Niederschlag in einem gliedernden Band, welches sich wie ein Fassreif um das Gebäude schlingt und gleichzeitig Verschattungsfunktion übernimmt. Die in Stanz- und Lasertechnik hergestellten Bleche lassen den knorrigen Wuchs von Rebstämmen sichtbar werden.
Die Materialität der Baumaßnahme beschränkt sich auf schlichte Natürlichkeit. Das graue Feinsteinzeug der Böden verbindet sich mit den Wandflächen aus Sichtbeton zu einem zurückhaltenden „Passepartout“ für die Fassade, welche die kräftigen Herbstfarben der Weinlese assoziieren lässt. Zum Grau von Wänden und Böden kontrastiert auch das Mobiliar, dessen Eichenholz einen Rekurs auf das Holz der Weinfässer herstellt. Staffelung, Parallelität und große Längen bilden im intensiven Zusammenwirken von Beleuchtungskonzept und Mobiliar einen spannungsvollen Kanon, der als Transformation dieser Kulturlandschaft in die Sprache der Architektur gelesen werden kann.
Während die Aufenthaltsräume durch eine schlichte, den zeitgemäßen Weinbau repräsentierende minimalistische Formensprache hochwertiges Ambiente verbreiten, wird in den Produktionsräumen mit Metalloberflächen, offenen Installationssträngen und Lichtführung die kühle Atmosphäre modernster Weinbautechnik zelebriert. Hinsichtlich Energieplanung, Nachhaltigkeit und Ökologie zeigt sich der Neubau individuell optimiert und damit absolut am Puls der Zeit.
Ein besonderer Raum des Weingutes ist das Barrique-Lager mit seinen Eichenfässern. Durch radikale Reduzierung der formalen Raumwirkung werden die Holzfässer hier, tief im Inneren des Weinguts, in eine stille, fast sakral anmutende Stimmung getaucht, die die produktive Betriebsamkeit ringsum vergessen macht.
Der Neubau des Weingutes Abril fügt sich mit weitorientiert reflektierten Bezügen in die Reblandschaften von Bischoffingen ein und setzt ein markantes und entschlossenes Zeichen, das für einen Spitzenplatz der Region Kaiserstuhl innerhalb deutscher Weinbautradition steht.
Der strenge Gebäudeblock stellt sich mit seiner wie ein Fels anmutenden, korrodierten Corten-Stahl-Fassade gegen den Abhang des Enselbergs. Die Stufen des Baukörpers weisen nach hinten. Sein Volumen zeigt sich dabei in rücksichtsvollen Dimensionen, da alle wesentlichen Kellereibereiche unterirdisch organisiert sind.
Archäologische Funde auf dem Bauplatz aus der Zeit der Bandkeramik, der ältesten bäuerlichen Kultur Mitteleuropas, fanden Ihren „spontanen“ Niederschlag in einem gliedernden Band, welches sich wie ein Fassreif um das Gebäude schlingt und gleichzeitig Verschattungsfunktion übernimmt. Die in Stanz- und Lasertechnik hergestellten Bleche lassen den knorrigen Wuchs von Rebstämmen sichtbar werden.
Die Materialität der Baumaßnahme beschränkt sich auf schlichte Natürlichkeit. Das graue Feinsteinzeug der Böden verbindet sich mit den Wandflächen aus Sichtbeton zu einem zurückhaltenden „Passepartout“ für die Fassade, welche die kräftigen Herbstfarben der Weinlese assoziieren lässt. Zum Grau von Wänden und Böden kontrastiert auch das Mobiliar, dessen Eichenholz einen Rekurs auf das Holz der Weinfässer herstellt. Staffelung, Parallelität und große Längen bilden im intensiven Zusammenwirken von Beleuchtungskonzept und Mobiliar einen spannungsvollen Kanon, der als Transformation dieser Kulturlandschaft in die Sprache der Architektur gelesen werden kann.
Während die Aufenthaltsräume durch eine schlichte, den zeitgemäßen Weinbau repräsentierende minimalistische Formensprache hochwertiges Ambiente verbreiten, wird in den Produktionsräumen mit Metalloberflächen, offenen Installationssträngen und Lichtführung die kühle Atmosphäre modernster Weinbautechnik zelebriert. Hinsichtlich Energieplanung, Nachhaltigkeit und Ökologie zeigt sich der Neubau individuell optimiert und damit absolut am Puls der Zeit.
Ein besonderer Raum des Weingutes ist das Barrique-Lager mit seinen Eichenfässern. Durch radikale Reduzierung der formalen Raumwirkung werden die Holzfässer hier, tief im Inneren des Weinguts, in eine stille, fast sakral anmutende Stimmung getaucht, die die produktive Betriebsamkeit ringsum vergessen macht.
Der Neubau des Weingutes Abril fügt sich mit weitorientiert reflektierten Bezügen in die Reblandschaften von Bischoffingen ein und setzt ein markantes und entschlossenes Zeichen, das für einen Spitzenplatz der Region Kaiserstuhl innerhalb deutscher Weinbautradition steht.