Wohnen am Hohen Ufer

Den Verfassern gelingt es, ein stimmiges und stimmungsvolles Ensemble zu schaffen. Beeindruckend ist die geglückte Symbiose von Baukörper, Dach und Gaube als Mittler. Die großen Gauben verlängern das Volumen des Baukörpers in - die steiler als vorgesehen - ausgeführten Dachschrägen. Dadurch wird der Typus des Satteldachhauses geschärft und kann eine präzise Gravitation entwickeln, die auch durch die Materialität gestärkt wird. Eine kräftige Setzung wird erzeugt, die auch sicher auf Grund des ruhigen Rhythmus von offenen und geschlossenen Flächen entsteht. Herauszuheben ist auch die hohe Qualität der Grundrisse, welche sehr gut mit der Fassade harmonieren. Die große Gaube an der Fassade zur Leine ist nicht ganz überzeugend, wie auch in dem gesamten Dach an dieser Seite mehr Licht im Inneren wünschenswert wäre. Darüber hinaus gibt es eine Abstandsflächenthematik, die damit verbunden ist. Wohltuend ist die gestalterische Unabhängigkeit von Hausfassade und Gewerbefläche in der Uferbastion. Insgesamt eine Arbeit, die in hohem Maße selbstverständlich wirkt und eine gelungene Detailplanung erwarten lässt. Die wirtschaftlichen Daten liegen im mittleren Bereich und lassen eine problemlose Umsetzung erwarten. Durch das Vermeiden gestischer Elemente gelingt eine Architektur von Zeitlosigkeit in bestem Sinn und diese tut dem Ort gut.