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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2013

Sanierung und Erweiterung Berufswahl- und Weiterbildungsschule Zürcher Oberland (BWSZO)

the fifth element

2. Rang / 2. Preis

Preisgeld: 14.000 CHF

horisberger wagen architekten gmbh

Architektur

Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

GaPlan GmbH

sonstige Fachplanung

Stefan Sonderegger

sonstige Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vier bestehenden Schulbauten mit ihren sehr spezifischen punktuellen Einzelbauten werden mit einem weiteren Solitärbau ergänzt. Dabei wird das Ensemble auf selbstverständliche Weise um ein fünftes Element erweitert. Ein neues Zentrum entsteht mit dieser Intervention, das wie eine Laterne durch seine Transparenz die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Es ordnet sich leider in seiner Höhe den anderen Volumen etwas zu stark unter und erhält mit seiner speziellen Dachform eine formale Auszeichnung, die etwas aufgesetzt wirkt.

Die neu entstandenen Zwischenräume sind sehr schön und spannend, sind aber in ihrer Ausformulierung zu gleichwertig. Positiv bewertet wird, dass diese Anordnung als einer der wenigen Beiträge einen direkten Durchblick und damit den Zugang zum Aussenbereich im Süden ermöglicht.

Die Eingänge zu den einzelnen Gebäuden werden beibehalten. Dies unterstützt das Konzept der Einzelbauten. Der Neubau erhält zwei Zugänge, allerdings ist die Platzierung aus Benutzersicht nicht nachvollziehbar. Die umlaufende Verglasung müsste auf allen Seiten Zugänge aufweisen, um die zentrale Funktion zu unterstützen.

Die Inszenierung, wie die Besucherinnen und Besucher über die leicht versenkten Galerien und den zwei gegenläufigen Treppenanlagen in die zweigeschossige Mensa im Untergeschoss geführt werden, wirkt gesucht und zu knapp bemessen. Die Vorstellung, während den Pausen in den Untergrund zu steigen, wurde im Beurteilungsgremium kontrovers diskutiert. Der zentrale Raum entwickelt eine beachtliche Ausstrahlung und doch ist der direkte Kontakt nach aussen nicht unmittelbar möglich.

Der Entscheid, die Neunutzung auf einer Ebene im Untergeschoss zu organisieren, hat verschiedene Vorteile. Die Küche ist gleich neben der Mensa angeordnet, so dass die im Kochbetrieb arbeitenden Schüler und Schülerinnen den direkten Bezug zu ihren Mitschülerinnen und Mitschüler haben können. Die Küchenräumlichkeiten sind gut organisiert, die Arbeitsräume sind aber mit den Lichtschächten ungenügend belichtet. Die unterirdischen Verbindungen zwischen den Häusern funktionieren sehr gut und die zentral angeordnete Mensa wird dabei sehr schön zur Drehscheibe für die Schule.

Das Projekt überzeugt mit einer sehr eigenständigen städtebaulichen Lösung und bietet einen respektvollen Umgang sowohl mit dem denkmalgeschützen Bestand als auch mit den neuen charaktervollen Betonbauten. Die in einem neuen Punktbau ins Untergeschoss versenkte Mensa wirkt allerdings sehr introvertiert, so dass sich die Frage stellt, ob sie genügend Kraft besitzt, das Publikum anzuziehen und zum Verweilen einzuladen.