Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2013 | "Hohe Qualität - Tragbare Kosten" im Wohnungsbau

Schnelle Bauzeit durch hohe Vorfertigung
Die Gebäude bekommen eine neue Hülle aus vorgefertigten Holztafelbauelementen mit einer gestrichenen Bekleidung aus sägerauhen Brettern. Die Gestaltung prägt den städtebaulichen Kontext am Osttor der Stadt, an Straßenbahnhaltestelle und dem Peterhofplatz. Die bestehenden Balkone werden als Wintergärten oder Wohnraumerweiterung umgebaut. Neue Balkone bieten Außenraum. Die Maßnahme trägt dazu bei, Wohnen für die Zukunft zu schaffen und ein dauerhaftes Interesse bei den Mietern zu wecken.

Die zweiteilige Gebäudeanlage aus den 1950er Jahren mit 60 Wohnungen wurde im bewohnten Zustand modernisiert. Über die Sanierung der Bäder und Technik hinaus nutzte die Bauherrin die Gelegenheit, der gestalterisch in die Jahre gekommenen baulichen Hülle ein modernes elegantes Erscheinungsbild zu geben. Hierzu wurden die Fassaden mit den vorspringenden Balkonen durch eine weitere raumabschließende Fassadenebene, die die Balkone zu Wintergärten erweitert, beruhigt. Dies führte zu deutlich höheren Wohnqualitäten.
Über die hohe gestalterische Qualität hinaus, die durch diesen Kunstgriff erreicht wurde, erfolgte eine energetische Sanierung mit Baustoffen, die schadstoffarm, frei rückbaubar oder wiederverwendet werden können. Mit der klug durchdachten Konstruktion aus dem Hauptbaustoff Holz konnte eine Gebäudehülle vorgefertigt werden, die alle erforderlichen Fassadenelemente mit Fenstern, Bekleidung und Wärmedämmung integriert hat.
Ergänzt wurde die hochwärmegedämmte Gebäudehülle durch eine zentrale Pelletanlage für Heizung und Warmwasser, sodass ein hoch energieeffizientes Gebäudeensemble entstand. Dass die Mieter und Nutzer im Fokus standen, zeigen der sensible Umgang während der Bauphase und die moderaten Mietpreiserhöhungen – allein dies ist preiswürdig.
Das Ziel, einen Beitrag zum Klimaschutz zu liefern, ist der Bauherrin in vorbildlicher Weise gelungen, auch vor dem Hintergrund tragbarer Baukosten.
Das Zusammenwirken der nachhaltigen Baukonstruktion, der sozialen Verträglichkeit und nicht zuletzt des Kostenbewusstseins, das zu einer ansprechenden und guten Architektur führte, ist beispielgebend.