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Einladungswettbewerb | 10/2013

Umbau und Erweiterung Werdenfels Museum

3. Preis

FRIEDRICH POERSCHKE ZWINK Architekten Stadtplaner BDA

Architektur

Erläuterungstext

Das Werdenfels Museum besteht aus einzelnen Baukörpern, die sich entlang einer inneren Erschließungs- und Sichtachse auffädeln. Das neue Gebäude für die Museumpädagogik und die beiden neuen Höfe fügen sich als weitere Bausteine in diese Grundanordnung ein.

Das neue Gebäude präsentiert sich als einfacher Holzbau und nimmt sich gegenüber den historischen Gebäuden zurück. Die neuen Räume öffnen sich nach Südwesten und Nordosten zu zwei Höfen. Im kleineren, bekiesten Hof können Ausstellungsstücke platziert werden. Der größere Hof dient öffentlichen Veranstaltungen und bildet ein Raumkontinuum mit dem Erdgeschoss des neuen Gebäudes.
Mit dem Entwurf der neuen Treppe werden zwei Ziele verfolgt: erstens die durchgängige Sichtachse von der Ludwigstrasse bis zum hinteren, bekiesten Hof zu stärken, und zweitens die Geschosse des Zwischenbaus miteinander zu verbinden. Die Treppe ist daher zweigeteilt in jeweils einen breiten Lauf, der die Sichtachse ermöglicht, und einen schmaleren Lauf, der die Geschosse verbindet. Zwischen den beiden Treppenläufen ist ein breites Treppenauge mit Oberlicht vorgesehen, das das Motiv der Vertikalschächte des Wackerle - Hauses aufnimmt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Insgesamt handelt es sich bei dem Entwurf um eine formal sehr eigenständige Lösung; der Baukörper schließt von der Gebäudekubatur gut an den Altbau an. Städtebaulich gliedert sich der Hof in drei eng ineinander verschränkte Flächen auf, wobei die dem Museum am nächsten gelegene am größten ist.
Die Ansicht von der Badgasse lässt auf die besondere Funktion des Gebäudes schließen. besonders hervorzuheben ist das Dach als „5. Fassade“, die den Baukörper von den Bergen aus eigenständig erscheinen lässt.
Die Geste, den Hof durch eine zweigeschossige Holzkonstruktion zur Badgasse hin abzuschließen, ist formal zwar nachvollziehbar und verleiht dem Entwurf eine große Stimmigkeit. Der Anschluss an den Altbau funktioniert dabei jedoch nicht wirklich überzeugend und die Fassade geht zu Ungunsten der Nutzung des Hofes (wie die Anlieferung). Die Funktion als Plakatständer zwingt den Nutzer zukünftig zum stetigen Wechsel und jeweiligen Neuanfertigung des Werbebanners. Besonders ungünstig ist zudem, dass beim Baukörper keine eindeutige Eingangssituation
ablesbar ist.
Der Wettbewerbsbeitrag stellt in seiner gesamten Materialität und Gestalt einen angemessenen und ansprechenden Museumsanbau zur Option. Wenn auch unter dem Stichwort Wetterschutz in baulichen Details noch genauer zu hinterfragen, so lässt sich aus den natürlichen Materialien durchaus eine hohe Wirtschaftlichkeit im Bau und Betrieb des Gebäudes ableiten.