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Einladungswettbewerb | 06/2013

Wohnsiedlung Obsthalde

Teilnahme

BDE Architekten GmbH

Architektur

Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Drei Gebäude verteilen sich über das Areal und schaffen eine Vielzahl von vernetzten Aussenräumen, die die neuen Wohnbauten mit den bestehenden Bauten der Siedlung Obsthalde verknüpfen. Die Gebäudekörper sind stark gegliedert und nehmen auf selbstverständliche Weise die quartierübliche Körnigkeit und Massstäblichkeit der umliegenden Bauten auf. Die städtebauliche Setzung der beiden Baukörper an der Obsthaldenstrasse ist folgerichtig, die Lage des dritten Gebäudes im Innern der Parzelle erscheint dagegen eher zufällig und durch die baurechtlichen Anforderungen bestimmt. Entlang der Obsthaldenstrasse wird eine befestigte Vorzone, die bis an die Fassaden der Häuser reicht vorgeschlagen.
Ein verzweigtes Wegnetz durchquert das ganze Areal und verbindet Gebäude, Aussenbereiche sowie die Nachbarbauten untereinander. Die gemeinschaftlichen Aussenräume sind durch diese alles bestimmende Kleinteiligkeit eher knapp bemessen und lassen eine grosszügige zusammenhängende Spiel- und Begegnungsfläche vermissen. Das Siedlungslokal bei der Wendeschlaufe der Primelstrasse ist möglich, liegt aber bezüglich der Wohnungen an der Wehntalerstrasse doch eher peripher. Die Zufahrt zur Tiefgarage im Wegabstand am Erchenbühlweg ist nicht zulässig. Im architektonischen Ansatz und der Gestaltung der Fassaden orientieren sich die neuen Wohngebäude an bekannten Beispielen aus den 30-er Jahren und fügen sich so unaufgeregt ins bestehende Quartier ein. Die Wohnungen sind sorgfältig gestaltet und trotz den knappen Flächen gut proportioniert. Die durch die ganze Gebäudetiefe durchlaufenden Wohn– Essbereiche sind sehr grosszügig und weisen eine hohe Wohnqualität auf. Die Eingänge bei einigen Wohnungen, die direkt in diesen Wohn– Essbereich ohne vorgeschaltetes Entrée münden, werden den ansonsten sorgfältig gestalteten Grundrissen nicht gerecht. Die Eckverglasungen beim Zimmer auf die Loggia sind ein interessantes Element, werden aber in ihrer Alltagstauglichkeit eher kritisch eingeschätzt. Die direkt auf die Obsthaldenstrasse orientierten Zimmer im Erdgeschoss des östlichen Längsbaus sind so nicht möglich. Die einfachen Gebäudeform und die wirtschaftliche Organisation der Untergeschosse und der Erschliessungsflächen verspricht eine kostengünstige Realisierung. Bezüglich der Nachhaltigkeit ist die stark gegliederte Gebäudeform zu wenig kompakt. Die Anforderungen für Minergie-P werden zwar erfüllt, für Minergie-ECO jedoch nur bedingt. Gesamthaft wird das Projekt «bella vista » als interessanter Ansatz gewürdigt, der auf der Ebene der Wohnungsgrundrisse mehr als auf der städtebaulichen Setzung zu überzeugen vermag.