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3. Rang 4 / 4

Gutachterverfahren | 05/2012

Wohnhochhaus RKM 740

3. Rang

KSP ENGEL

Architektur

Erläuterungstext

Architektonische Leitidee
Die besondere Qualität des Grundstücks, der attraktive Ausblick zum Rhein
im Süd-Westen, wird mit einer großzügig geöffneten Panorama-Fassade einerseits
und einem schützenden Gebäuderücken andererseits, in ein architektonisches
Leitthema umgesetzt. Im Süden wird die Fassade des Wohnturms durch windgeschützte Loggien
geöffnet und belebt. Im Norden, zur Pariser Straße hin, wird eine schützende
Schale um das Gebäude gelegt. Das gilt auch für das Ärztehaus im Sockel,
welches von einer lärmschützenden „Fassaden-Schale“ eingefasst ist,
die zum Dominikus-Krankenhaus hin aufgeweitet wird. An der geschlosseneren Straßenseite des Turmes bilden nur die Panoramaaufzüge, als „Rückgrat“ und Erschließungsstrang, eine offene Fuge. Die Adresse
des Ärztehauses an der Pariser Straße wird durch das Zurückweichen
und Öffnen der Fassade klar markiert. Die Lobby für das Wohnhochhaus ist
auf der ruhigen Südseite angeordnet.

Erdgeschoss
Das Erdgeschoss ist die öffentliche Sockelzone des Gebäudes, die mit den
Eingängen zum Ärztehaus und mit Läden, die im Zusammenhang mit dem
Ärztehaus stehen, belebt wird. Eine Apotheke kann direkt vom Foyer des
Ärztehauses betreten werden. Auf der anderen Seite des Foyers wird eine
Bäckerei mit Café mit Sitzgelegenheiten zum Innenhof im Süden vorgesehen.
Durch diese Anordnung kann man ein Rezept einlösen oder Wartezeit
mit einem Kaffee überbrücken, ohne das Gebäude zu verlassen.

Ärztehaus
Das Ärztehaus hat seine Adresse an der Pariser Straße, verfügt aber auch
über einen Eingang zum Innenhof im Süden. Die Eingänge sind mit einer
kleinen „Passage“ verbunden, die abends geschlossen wird. Grundsätzlich
könnte auch ein kontrollierter Zugang mit Portier oder eine Klingelanlage
im EG vorgesehen werden. Eine Brücke im 1.OG verbindet das Ärztehaus
mit dem Dominikus Krankenhaus. Die genaue Dimensionierung der Aufzüge
wird in der Nutzerabstimmung erfolgen. Verschiedene Aufzugsanlagen
können problemlos integriert werden, weil die Anordnung des Schachtes an
der Aufzugsrückseite besondere Flexibilität ermöglicht.
Im Ärztehaus führen zwei zentrale Aufzüge und eine natürlich belichtete
Treppe zu einem zentralen Foyer auf jedem Geschoss, von denen aus die
Arztpraxen erreicht werden. Es ist eine freie Unterteilung in verschiedene
Praxis-Größen möglich. (siehe Erläuterungen Brandschutz und Tragwerk)
Beispielhaft sind Unterteilungen mit vier Praxen gezeigt, die je einen eigenen
Empfang mit Wartebereich haben, und separat abschließbar sind. Über
Praxis-interne Flure werden die Behandlungsräume an den Fassaden und
die Serviceräume im Inneren erreicht. Die Behandlungsräume werden an
der Pariser Straße sowie im Osten und Westen durch eine Doppelfassade
vor Lärm geschützt. Zudem bietet die Doppelfassade Vorteile für den Klimakomfort
und die Energieeffizienz. (siehe Erläuterungen Schallschutz und
Energieeffizienz). Die Lage des OP-Bereichs im 5.OG erleichtert die abgetrennte Zugänglichkeit
über einen eigenen Eingangsbereich und ermöglicht die direkte Anbindung
an eine Lüftungszentrale im 6.OG. Die beiden OPs verfügen über Tageslicht.
Der offene Tagesbettenbereich kann von einem zentralen Schwesternstützpunkt
aus überblickt werden. Ein separates Zimmer wird angeboten, um
Patienten gesondert unterbringen zu können.

Wohnhochhaus
Auf der Südseite des Erdgeschosses ist die Lobby für das Wohnhochhaus
angeordnet, in der nach Bedarf ein Concierge Platz findet. Neben der Lobby
wird ein Raum zum Abstellen von Kinderwagen oder ähnlichem angeboten.
Zwei Panoramaaufzüge und ein Treppenhaus - mit Ausblickmöglichkeit
auf jedem Geschoss - bieten hochwertige und attraktive Zugänge zu den
Wohnungen. Auch die Aufzugsvorräume und die Flure zu den Wohnungen
verfügt über Tageslicht. Die Wohnungseingänge können durch einen Materialwechsel
im Türbereich und durch Beleuchtungselemente besonders
hervorgehoben werden.
Die Tiefgarage ist mit der Lobby über die Aufzüge und die zentrale Treppe
verbunden. Fahrradstellplätze sind im Untergeschoss zentral angeordnet,
so dass sie sowohl über die Tiefgargeneinfahrt, als auch über die Aufzüge
erreicht werden können. Die Mieterkeller befinden sich im 1.Untergeschoß.
Der Hausmüll kann im Erdgeschoss zentral gelagert werden und über wird
Straße Am Heerdter Krankenhaus abgeholt. Der Müllraum ist von der Lobby
erreichbar, aber nicht direkt mit ihr verbunden, so dass eine Geruchsbelästigung
ausgeschlossen ist.
Die Wohnungstrennwände werden in Stahlbeton und Mauerwerk ausgeführt,
so dass der Schallschutz gewährleitet werden kann und gleichzeitig die Flexibilität
besteht, Durchbrüche zwischen den Wohnungen herzustellen. (siehe
Erläuterungen Schallschutz und Tragwerk)
Die Küchen der seitlichen Wohnungen liegen an der Außenfassade. Die Küchen
der kleinere mittleren Wohnungen am Essbereich angeordnet. Alle
Küchen verfügen über einen Dunstabzug die über Dach fortgeführt wird. Die
Küchen können mit einer Glaswand vom Wohnbereich getrennt werden.
Auf der Südseite sind den Wohnungen über die gesamte Breite Terrassen
vorgelagert. Sitzbereiche sind als Loggien windgeschützt ausgebildet und
können zusätzlich mit verschiebbaren Glasscheiben geschützt werden. In
den Sitzbereichen kann ein Esstisch platziert werden kann. Ein 70cm breiter
Terrassenstreifen ermöglicht zudem das Austreten von jedem Raum auf
der Rheinseite. Alle Loggien sind aus konstruktiven und bauphysikalischen
Gründen übereinander angeordnet.
Der Zuschnitt und die Anordnung der Wohnungen erfolgt gemäß der Ausrichtung
zum Rhein und Abwendung von der Pariser Straße. Die Anordnung
des Treppenkerns und der Aufzüge entlang der Nordfassade ermöglicht
nicht nur die natürliche Belichtung der Erschließung, sondern stellt auch einen
Lärmschutz für die Wohnungen dar. In der Mitte des Gebäudes werden
die kleineren 2- und 3-Zimmerwohnungen angeordnet, damit seitlich genug
Süd-Fassade für die großen und attraktiven Eckwohnungen bleibt. Die
Schlafräume der Eckwohnungen sind nach Süden und Osten bzw. Westen
ausgerichtet. Die größeren Eckwohnungen verfügen jeweils über ein Zimmer
ohne Rheinblick, das als Gäste oder Arbeitszimmer genutzt werden kann,
und das durch die kontrollierte Wohnraumlüftung nicht über Fenster gelüftet
werden muss. (siehe Erläuterungen Energieeffizienz und Bauphysik) Die Bäder
und Küchen sind geschossweise übereinander angeordnet und werden
über eine Abhangdecke im Flurbereich installiert.
Der Wohnungsmix kann auch zu einem späten Planungszeitpunkt verändert
werden. Auch nach Fertigstellung können Durchbrüche der Wohnungstrennwände
gemacht werden. Insbesondere das zweite bzw. dritte Zimmer
der mittleren Wohnungen, kann als „Schaltraum“ entweder der einen oder
anderen Wohnung zugeordnet werden.
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