Nichtoffener Wettbewerb | 02/2014
Erweiterung und Umbau des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern
©pfp
lageplan
3. Preis
Prof. Jörg Friedrich | Studio PFP GmbH Hamburg
Architektur
Erläuterungstext
Mitarbeiter:
Dipl.-Ing. Götz Schneider, Dipl.-Ing. Oliver Thiedmann, Dipl.-Ing. Simon Takasaki,
Dipl.-Ing. Yilin Ni, cand-arch Jin-Ah Noh, cand-arch Olivia Paoli
Dipl.-Ing. Götz Schneider, Dipl.-Ing. Oliver Thiedmann, Dipl.-Ing. Simon Takasaki,
Dipl.-Ing. Yilin Ni, cand-arch Jin-Ah Noh, cand-arch Olivia Paoli
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser der Arbeit haben den Ort und seine Aufgabe genau gelesen. Sie antworten konsequent mit einem „Forschungsgarten für die Zukunft“ auf die Gesamtfigur und die städtebaulichen Rahmenbedingungen. Die Arbeit bietet einen klaren Ersatzbaukörper für das abzubrechende Institutsgebäude. Der frei bleibende Hof stärkt die Gesamtfigur der Schlossanlage. Der zeitgemäß interpretierte Gartenhof zeigt sich als großformatiges Display und bietet unterschiedlichste Einblicke in die als „verborgene Schatzkiste“ ausgebildeten
Ausstellungswelten.
Die Erschließung ist folgerichtig über mehrere Zugänge zum Gartenhof organisiert und ermöglicht vielfältige Zutritte zur Museumslandschaft. Die Wertigkeit und Größe der Zugänge ist zu überprüfen. Die räumliche Organisation des neuen Naturkundemuseums ist sehr großzügig, offen und differenziert ausgebildet. Die unteren Ausstellungsebenen werden über eine große Treppenanlage erreicht, welche aber im Bereich der Durchgangshöhe eine
Erweiterung benötigt.
Die Führungslinie ist erlebnisreich organisiert und verspricht vielfältige Entdeckungsmöglichkeiten mit äußerst differenzierter Lichtführung im Wechsel von Natur- und Kunstlicht. Das Flächenangebot ist sehr großzügig bemessen und erscheint gerade im Bereich der Verkehrsflächen überdimensioniert. Die räumlichen Qualitäten leben von den vielfältigen Blickbeziehungen über die mehrgeschossig vernetzten Museumswelten. Die Ausstellungsbereiche sind professionell und sehr flexibel organisiert. Auch die Obergeschosse
sind über Galerien und Perforierungen in der Dachhaut qualitätvoll in das Gesamtensemble eingewoben. Die großflächigen Verglasungen zum Innenhof versprechen atmosphärische
Lichtstimmungen im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten. Anlieferung, Büro und Werkstätten sind folgerichtig im Bestand sauber organisiert und bieten über die eingeschnittenen Werkstatthöfe auch im Kellergeschoss Tageslicht.
Die Materialität mit zweischaligem Sichtbeton erlaubt einen eigenständigen Ausdruck und hat mit den unterschiedlichen Zuschlagstoffen und Oberflächenbehandlungsmöglickeiten das Potential einer wertigen und sensiblen Architektur. Diese Möglichkeiten scheinen im derzeitigen Planungsstand noch nicht ausgeschöpft. Die horizontalen begehbaren Glasflächen wurden in der Jury auf Grund ihrer qualitätvollen und dauerhaften Umsetzung kontrovers diskutiert und verlangen nach einer zielgerichteten sensiblen Lösung. Die Fassaden sind sowohl hinsichtlich ihrer Materialwahl (Sichtbeton mit Glassplittern) zu überprüfen und hinsichtlich der Gliederung stärker in einen echten Dialog mit dem zu erhaltenden Bestand zu bringen. Insbesondere die übergroße Öffnung für den Eingangsbereich im Norden bis zur Dachunterkante und die Sonderform der Gauben
erschweren die Wahrnehmung des Neubaus als Teil der Schlossanlage. Die Eingriffe in die Tragstruktur der Bestandsflügel sind zu überdenken.
Eine Funktionalität für die Ausstellungsgestaltung ist vorhanden, die Unterteilung der Räume ist etwas starr, erscheint aber modifizierbar. Der Besucher kann sich frei bewegen, er wird dennoch vorsichtig durch die Ausstellung geführt. Tageslichteinfall erfolgt im 1. UG durch Algenglasböden. Verbindung zur im 2. UG gelegenen Dauerausstellung ist durch ein zentrales Großobjekt gegeben. Eine funktionelle Planung liegt also vor, eine ästhetischauratische Einschätzung erscheint schwierig, ergibt sich aber ggf. durch unterschiedliche Beleuchtungsverhältnisse und das zentrale Großobjekt.
Der Entwurf verfügt über ein plausibles Technikkonzept. Der im Durchschnitt aller eingereichten Arbeiten liegende Energiebedarf für Heizen und Kühlen wird großteils regenerativ gedeckt. Der sommerliche Wärmeschutz ist insbesondere im Bereich der Oberlichtverglasungen nicht dargestellt. Die verwendeten Materialien sind in Bezug auf die Nachhaltigkeit durchschnittlich zu bewerten.
Insgesamt eine Lösung, welche das Naturkundemuseum Bayern sensibel, zeitgemäß und qualitätvoll ins 21. Jahrhundert transformiert.
Ausstellungswelten.
Die Erschließung ist folgerichtig über mehrere Zugänge zum Gartenhof organisiert und ermöglicht vielfältige Zutritte zur Museumslandschaft. Die Wertigkeit und Größe der Zugänge ist zu überprüfen. Die räumliche Organisation des neuen Naturkundemuseums ist sehr großzügig, offen und differenziert ausgebildet. Die unteren Ausstellungsebenen werden über eine große Treppenanlage erreicht, welche aber im Bereich der Durchgangshöhe eine
Erweiterung benötigt.
Die Führungslinie ist erlebnisreich organisiert und verspricht vielfältige Entdeckungsmöglichkeiten mit äußerst differenzierter Lichtführung im Wechsel von Natur- und Kunstlicht. Das Flächenangebot ist sehr großzügig bemessen und erscheint gerade im Bereich der Verkehrsflächen überdimensioniert. Die räumlichen Qualitäten leben von den vielfältigen Blickbeziehungen über die mehrgeschossig vernetzten Museumswelten. Die Ausstellungsbereiche sind professionell und sehr flexibel organisiert. Auch die Obergeschosse
sind über Galerien und Perforierungen in der Dachhaut qualitätvoll in das Gesamtensemble eingewoben. Die großflächigen Verglasungen zum Innenhof versprechen atmosphärische
Lichtstimmungen im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten. Anlieferung, Büro und Werkstätten sind folgerichtig im Bestand sauber organisiert und bieten über die eingeschnittenen Werkstatthöfe auch im Kellergeschoss Tageslicht.
Die Materialität mit zweischaligem Sichtbeton erlaubt einen eigenständigen Ausdruck und hat mit den unterschiedlichen Zuschlagstoffen und Oberflächenbehandlungsmöglickeiten das Potential einer wertigen und sensiblen Architektur. Diese Möglichkeiten scheinen im derzeitigen Planungsstand noch nicht ausgeschöpft. Die horizontalen begehbaren Glasflächen wurden in der Jury auf Grund ihrer qualitätvollen und dauerhaften Umsetzung kontrovers diskutiert und verlangen nach einer zielgerichteten sensiblen Lösung. Die Fassaden sind sowohl hinsichtlich ihrer Materialwahl (Sichtbeton mit Glassplittern) zu überprüfen und hinsichtlich der Gliederung stärker in einen echten Dialog mit dem zu erhaltenden Bestand zu bringen. Insbesondere die übergroße Öffnung für den Eingangsbereich im Norden bis zur Dachunterkante und die Sonderform der Gauben
erschweren die Wahrnehmung des Neubaus als Teil der Schlossanlage. Die Eingriffe in die Tragstruktur der Bestandsflügel sind zu überdenken.
Eine Funktionalität für die Ausstellungsgestaltung ist vorhanden, die Unterteilung der Räume ist etwas starr, erscheint aber modifizierbar. Der Besucher kann sich frei bewegen, er wird dennoch vorsichtig durch die Ausstellung geführt. Tageslichteinfall erfolgt im 1. UG durch Algenglasböden. Verbindung zur im 2. UG gelegenen Dauerausstellung ist durch ein zentrales Großobjekt gegeben. Eine funktionelle Planung liegt also vor, eine ästhetischauratische Einschätzung erscheint schwierig, ergibt sich aber ggf. durch unterschiedliche Beleuchtungsverhältnisse und das zentrale Großobjekt.
Der Entwurf verfügt über ein plausibles Technikkonzept. Der im Durchschnitt aller eingereichten Arbeiten liegende Energiebedarf für Heizen und Kühlen wird großteils regenerativ gedeckt. Der sommerliche Wärmeschutz ist insbesondere im Bereich der Oberlichtverglasungen nicht dargestellt. Die verwendeten Materialien sind in Bezug auf die Nachhaltigkeit durchschnittlich zu bewerten.
Insgesamt eine Lösung, welche das Naturkundemuseum Bayern sensibel, zeitgemäß und qualitätvoll ins 21. Jahrhundert transformiert.
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