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5. Rang 6 / 6

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2014

Neubau Universitäres Zentrum Zahnmedizin Basel und Umweltwissenschaften der Universität Basel, Campus Rosental

6. Rang / 6. Preis

Preisgeld: 10.000 CHF

Nissen Wentzlaff Architekten BSA SIA AG

Architektur

WMM Ingenieure AG

Bauingenieurwesen

kiwi Systemingenieure und Berater AG

sonstige Fachplanung

Laborplaner Tonelli AG

sonstige Fachplanung

Erläuterungstext

Der sechsgeschossige Neubau orientiert sich mit seiner kompakten Volumetrie, der Grösse und Proportion und der monolithisch ausgestalteten Gebäudehülle an den Bauten des industriellen Stadtgevierts, das sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts gebildet hat. Gleichzeitig markiert er durch grosse Verglasungsfelder im Bereich der ersten beiden Geschosse seine öffentlich zugängliche Adresse, regt mithin die Transformation zur Öffnung des Areals an.

Als Randbau im Übergang zwischen den Arealbauten und den benachbarten Wohnbauzeilen richtet sich der Neubau nach dem bestehenden orthogonalen Bebauungsgrundraster aus. Südseitig rückt er bis an die Baulinie und Feuerwehrzufahrt. Er macht jedoch durch sein zweiseitiges Wegrücken – sowohl von der Matten- wie auch Maulbeerstrasse – das Rosental-Areal räumlich auf, schafft dadurch westlich auf der Eingangsseite eine mehrfunktionale grosszügige Zugangssituation. Der einheitliche, an die Häuser geführte Belag (teils mit als Intarsien integrierten Mergelflächen) unterstreicht seinen städtischen Charakter.

Attraktive Aufenthaltsbereiche, die der Kommunikation und Begegnung dienen, verknüpfen Innen und Aussen und werden nutzungsspezifisch gestaltet. Einheitliche Gestaltungselemente (Baumscheiben, Grünelemente, Randsteine, identische Beleuchtung) sind ein Vokabular, mit dem auf verschiedene Situationen ortsspezifisch eingegangen wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vorgeschlagene städtebauliche Setzung führt in ihrer Radikalität zu einer starken Limitierung bei der Umsetzung des Raumprogramms. Der kompakte Baukörper erlaubt auf den Obergeschossen eine flexible Nutzung, die Flächen im Erdgeschoss sind dagegen zu knapp. Die Ausrichtung mit einem Haupteingang für alle Nutzungen von der Mattenstrasse her ist fragwürdig. Die für den Betrieb zwingende Trennung von Klinik- und Zentralbereich ist im Erdgeschoss nicht erfüllt. Zugang und Bewegungsflächen sind für die zu erwartende Personenzahl nicht ausreichend.
Dennoch zeigt dieser Entwurfsansatz mögliche Perspektiven für eine Weiterentwicklung des Campus Rosental. Der architektonische Auftritt des sechsgeschossigen Kubus ist selbstbewusst und entspricht der Bedeutung eines öffentlichen Gebäudes. Der strukturelle und organisatorische Aufbau widerspiegelt sich im Ausdruck. Erd- und 1. Obergeschoss präsentieren mit den grossen, liegend formatierten Fensterflächen den öffentlichen Bereich, während die vier weiteren Geschosse das Raster der Tragstruktur als architektonisches Element abbilden. Die vorgehängte Kunststeinfassade mit den Aluminiumfenstern vermag durchaus den architektonischen Anspruch an ein öffentliches Gebäude zu erfüllen.
In der Materialisierung diszipliniert und in den Proportionen harmonisch, überzeugt der Auftritt. Einzig das durchlaufende Bandfenster im obersten Geschoss bei der Nordostfassade irritiert und wird auch nicht durch spezielle Nutzungsbedingungen von innen argumentiert.
5. Rang 6 / 6