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Award / Auszeichnung | 08/2014

Kitapreis NRW 2014

Kindertagesstätte Warschauer Straße

DE-53117 Bonn, Warschauer Straße 68

Auszeichnung

Architekten Janssen + Becker-Wahl

Architektur

Städtisches Gebäudemanagement Bonn

Bauherren

die3 landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kindergärten, Vorschulen

  • Projektgröße:

    1.000m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2010
    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Einleitung

Eigentümer und Bauherr der Einrichtung ist die Stadt Bonn, vertreten durch das Gebäudemanagement der Stadt Bonn. Die Kindertagesstätte wurde mit Mitteln des Konjunkturpakets II finanziert.

Die Einrichtung wurde als vierzügige Kindertagesstätte ausgeführt.
Die Belegung sieht zwei Gruppen mit jeweils 20 Kindern im Alter von 2-6 Jahren, eine Gruppe mit 10 Kindern im Alter von 0-3 Jahren und eine integrative Gruppe mit 15 Kindern im Alter von 3-6 Jahren vor.
Die Nutzung der Kindertageseinrichtung wurde am 01.Mai 2013 aufgenommen.

Städtebau

Der städtebauliche Entwurf nimmt in seiner Ausrichtung die Orthogonalität des Grundstücks sowie die bestehenden Straßen- und Gebäudeausrichtungen auf.
Der eingeschossige, nicht unterkellerte Baukörper mit Flachdach wird am nordwestlichen Rand des Grundstücks platziert, so dass sich die Außenanlagen mit den Spielbereichen nach Südosten orientieren.

Form/ Funktion/ Konstruktion

Das Gebäude ist in Massivbauweise erstellt, die tragenden Wände sind aus Mauerwerk, die Boden- und Deckenplatte ist aus Beton.
Die Bodenplatte ist auf einer Schaumglasschotterschicht verlegt, die als Wärmedämmung dient.
Die Außenwände sind mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen.
Das Flachdach der Kindertageseinrichtung ist extensiv begrünt.

Das Gebäude wird von Norden erschlossen.
Im Eingangsbereich liegen die beiden übergeordneten Funktionen Leitung und Mehrzwecksaal.
Über eine zentrale Erschließungsachse werden die Gruppenräume mit den davor angeordneten Garderobenbereichen erschlossen.
Die Garderobenbereiche und Zugänge zu den Gruppenräumen werden durch eingestellte Kuben, in denen sich die Toilettenräume der Kinder befinden, voneinander getrennt und zoniert.
Die Außenspielflächen sind von jedem Gruppenraum direkt zu erreichen.
Vis-a-vis der Gruppenräume werden entlang des internen Erschließungsflurs die Nebenbereiche und Personalräume betreten.
Über großzügige Öffnungen in der Dachfläche erhält das Gebäude zusätzliche natürliche Belichtungs- und Belüftungsmöglichkeiten. In jedem Gruppenraum sorgt ein in einem Sheddach integriertes Fensterband für ein Mehr an Belichtung und Belüftung. Der Gruppenraum erfährt durch das aufgestellte Sheddach und dessen Überhöhung eine besondere Raumqualität.

Die Massiv- und Trockenbauwände sind im Innenbereich mit einem weißen Anstrich versehen. Ebenso die Decken- und Abhangdecken.
Die Fenster- und Fassadenelemente sind als Holz-/ Alukonstruktion ausgeführt.
Das Farb- und Materialkonzept sieht für den Fußbodenbelag einen Linoleumboden mit zwei verschiedenen Farbtönen vor. Die Gruppen- und Nebenräume sind in einem beigen Farbton ausgeführt, der Flur ist mit einem roten Linoleumbelag versehen.
Ein rot eingefärbter Asphaltbelag zieht sich als begehbare Fläche im Außenbereich um das Gebäude.
Die Farbe Rot findet sich bei den Wandfliesen der Sanitär- und Küchenräume wieder. Die Böden der Nasszellen sind grau gefliest.
Als weiteres Gestaltungsmerkmal der Gebäudehülle kommen naturbelassene und somit im Laufe der Zeit bewitterte Holzlamellen zum Einsatz, die die Putzfassade punktuell akzentuieren.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der ruhig gestaltete, gestreckte Gebäuderiegel stellt eine überzeugende bauliche Geste an der Nahtstelle eines verdichteten Wohnviertels aus den siebziger Jahren zu der angrenzenden Reihenhausbebauung dar. Ebenso konsequent wie der städtebauliche Ansatz ist die Anwendung der Entwurfsprinzipien der Klassischen Moderne. Das Bauwerk besticht durch seine ausgewogenen Proportionen und klar gegliederten Fassaden. Der mit sparsamen, aber wirkungsvollen Einschnitten in die Großform akzentuierte Eingang überzeugt die Jury ebenso wir die eindeutige Zonierung des Grundrisses. Die großzügigen Fensteröffnungen sorgen in Verbindung mit den nach Norden orientierten Sheds und Oberlichtern in den Garderobennischen für eine helle, einladende Innenraumatmosphäre. Die Außenflächen sind sparsam möbliert, jedoch differenziert gestaltet und weisen einen hohen Spielwert auf.