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Award / Auszeichnung | 09/1995

Deutscher Architekturpreis 1995

Friedrich Hölderlin Grundschule Cleebron

DE-74389 Cleebronn, Botenheimer Weg 15

Anerkennung

Tusker Ströhle Architekten BDA

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 09/1992
    Fertigstellung: 08/1994

Projektbeschreibung

Das Baugrundstück ist am nördlichen Ortsrand von Cleebronn gelegen, ein kleines Bachtal zwischen den ansteigenden Höhen der steilen Weinberge im Südosten und leicht ansteigenden Wiesen und Äckern im Nordwesten.
Aus dieser außergewöhnlichen landschaftlichen Situation konnten sich in der Konzeption des Wettbewerbs die Baukörper von Schule und Sporthalle und das Kleinspielfeld entlang eines Weges entwickeln, der vom Ort kommend in die freie Landschaft führt und den Bachlauf begleitet. Somit bleibt der Grünraum des Botenheimer Tals weitgehend erhalten, er wird gefasst und gestärkt.
Aus den Bedingungen der landschaftlichen Ordnung sowie aus den inneren Nutzungsanforderungen entsteht die Gliederung und Ausrichtung der Baukörper. Die zweigeschossige Schule orientiert sich langgestreckt mit den Klassenräumen und dem Lehrerbereich nach Sonne und Ausblick im Südosten. In der entstehenden Beuge zwischen den zwei Klassentrakten liegt geschützt der gedeckte und der offene Pausenbereich.
Das leicht abfallende Gelände macht sich das Gebäude zunutze. So entstehen halbgeschossig versetzte Ebenen, die durch eine breite Innen- und Außentreppe miteinander verbunden werden.
Hier findet der vorab beschriebene Weg seine Fortsetzung im Inneren des Gebäudes und es entsteht eher beiläufig der Mittelpunkt der Schule, eine kleine Halle. Diese öffnet sich über den Pausenbereich hinweg zur freien Landschaft und verbindet diesen mit den Unterrichtsebenen. Sie bietet den Raum für die alltäglichen Begegnungen im Schulalltag und wird, mit dem Musikraum zusammengefasst, zum Forum für festliche Anlässe.
Das Grundstück eröffnet mit seiner Topographie und seinen landschaftlichen und städtebaulichen Bezügen die Gelegenheit, ein Gebäude zu entwickeln, in welchem die inneren Anforderungen und Funktionen mit den äußeren Anlässen des Ortes in Verbindung treten und sich ergänzen.
Die Bauweise der Schule bleibt durch die sichtbare Konstruktion und unterschiedliche Materialien ablesbar und erfahrbar. Sonne und Licht dringen auf differenzierte Weise in das Gebäude ein. Die Klassenräume wurden räumlich ruhig gehalten, aber dennoch unterschiedlich ausformuliert, um den jeweiligen Klassengemeinschaften Identität mit ihrem Raum zu ermöglichen. Die in sich ruhenden Klassenräume finden ihre Ergänzung in der freien Bewegung der die Wegebeziehungen aufnehmenden Flure und Pausenbereiche.
Licht, Farben und Materialien sind so aufeinander abgestimmt, dass ein freundlicher Ort entsteht. der seinen Charakter nicht im Absoluten und Endgültigen sondern im Relativen und Provisorischen sucht und somit die Bewegung und das Bewegt sein zulässt.