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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014

Neugestaltung Wagramer Straße

1. Rang / Gewinner

Preisgeld: 11.000 EUR

Arriola & Fiol arquitectes

Architektur

EGKK Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

KONZEPTION & STRATEGIE Nur sehr selten ergibt sich die Gelegenheit, ein Teilgebiet von Wien so tiefgreifend umzugestalten und die Stadt von Grund auf erneut mit der Landschaft zu verbinden. Die Bebauung der Wiener Ringstraße, welche die ehemalige Stadtmauer ersetzte und Wien mit einem Kranz von prachtvollen, öffentlichen und privaten Gebäuden ausstattete, hat die städtische Entwicklung beträchtlich verbessert. Auf der anderen Seite ging dadurch aber auch ein gewisses Maß an Landschaft (Natur) verloren. In den letzten Jahrhunderten wurde die Natur immer weiter aus der Stadt gedrängt und ist heute teils gar nicht mehr vorhanden; gerade auch in Transdanubien. Die Donau, ihre Landschaft und Wien sind untrennbar miteinander verbunden. Wir meinen, dass die Neugestaltung der Wagramer Straße und des Czernetzplatzes eine große Chance darstellt, um der Stadt die Landschaft zurückzugeben. Das Umland der Großhauptstadt des ehemaligen österreichisch-ungarischen Kaiserreiches ist keine wilde, natürliche Landschaft, sondern eine Landschaft, die über Jahrhunderte hinweg vom Menschen bearbeitet und gestaltet wurde – eine anthropogene Landschaft, eine ‘Landscape of Man’. Das Mosaik von (Acker)Feldern aus unterschiedlichen Anpflanzungen und Farben, im Kontrast zur Großstadt, hat eine Vielzahl an großen Kunstschaffenden inspiriert. Diese Landschaft soll zukünftig weiter in die Stadt eindringen und auf dem neuen Boulevard der Wagramer Straße und am Czernetzplatz spürbar werden. Es entsteht eine erneute Verbindung von Urbanität und Natur. Die Vegetation der Stadt, die urbane Morphologie, wird eine Kontinuität mit der Umgebungslandschaft erhalten. Die Anordnung der Felder und Parzellen stimmt mit den Ackerfeldern des flachen Wiener Umlandes überein und stärkt dadurch die große städtische Achse der Wagramer Straße als neues, soziales und kommerzielles Zentrum sowie Ort der Begegnung von Kagran / Transdanubien. Die Übereinstimmung von Struktur und Morphologie, Proportion und Maßstäblichkeit mit der Genese des Gebietes verleiht dem Gestaltungsvorschlag eine gemeinschaftliche Stärke. Die Baumpflanzungen, welche die begrünten und befestigten Parzellen begleiten, fügen sich selbstverständlich in die ursprüngliche Donaulandschaft ein. Die im Projekt vorgeschlagenen Gestaltungsfelder (‘Parzellen’) werden von unterschiedlicher Materialität und Textur sein, die Grünparzellen werden mit pflegeleichten Stauden und Ziergräsern bepflanzt. Die unterschiedlichen Ausrichtungen überlappend, begleiten lineare Baumgruppen den Fußgänger entlang des neuen Boulevards und begrenzen zugleich Verweilbereiche, Wege vor Gebäuden, Schanigärten, Kinderspielbereiche oder temporäre Verkaufsflächen im Freien. In der Längsansicht sieht man wie die Gebäude zum Hintergrund / zur Kulisse der mehrschichtigen, linearen Baumbepflanzung werden. Am Czernetzplatz erlauben der breitere Querschnitt und die vorhandene Topographie die Ausgestaltung einer Landschaft von größerem Ausmaß. Es wird eine Anpassung des bestehenden Geländes durch Ausbildung von etwa 50cm hohen Geländeterrassen vorgeschlagen. Diese Terrassen begünstigen die Anordnung von ruhigem Kinder- bzw. Erwachsenen-Spiel und von Wasserelementen, die den Höhenunterschied nutzen. Auf diese Wiese wird der vorhandene Erdwall in die Parzellenstruktur des Gebietes eingebunden. Der Gestaltungsvorschlag beschränkt sich zwar auf den definierten Projekt-Perimeter. Die Ausbildung des öffentlichen Raumes im vorliegenden Projekt wird aber unbedingt im Zusammenspiel mit der multimodalen ÖV-Station Kagran und dem umliegenden Straßengeflecht von Kagran verstanden. Das urbane Leben, die sozialen Interaktionen ereignen und häufen sich, wenn eine kontinuierliche Beziehung zwischen Gebäuden und dem öffentlichen Raum besteht. Nach unserem Verständnis besteht das vorrangige Ziel der Stadtentwicklung darin, Kontinuität zu schaffen, um soziale Beziehungen und den Handel zu beleben. Die eigens entworfene, städtische Möblierung wird aufgrund ihrer einfachen Instandhaltung gut angenommen werden. Die Ausstattungselemente sind schlicht, langlebig, klassisch, einheitlich und freundlich. Die gleichen Eigenschaften sind für die ausgewählten Beleuchtungselemente zutreffend, welche die Vorgaben der europäischen Gesetzgebung für Lichtabstrahlung und Lichtverschmutzung beachten.
Site

Site

Relationship of the fields and the city

Relationship of the fields and the city

The Danubian landscape entering Vienna

The Danubian landscape entering Vienna

Superposition of the fields in the site

Superposition of the fields in the site

Plan in context

Plan in context

Plan of Wagramer Strasse and Cernetzplatz

Plan of Wagramer Strasse and Cernetzplatz

Detail plan of the materiality

Detail plan of the materiality

Elevation of Wagramer strasse

Elevation of Wagramer strasse

Typical section of Wagramer strasse

Typical section of Wagramer strasse

View of Wagramer strasse

View of Wagramer strasse

Elevation of Cernetzplatz

Elevation of Cernetzplatz

Section of Cernetzplatz

Section of Cernetzplatz

Cernetzplatz

Cernetzplatz