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Award / Auszeichnung | 10/2014

Niederösterreichischer Baupreis 2014

Produktionshalle für die im hundertstel Millimeter Toleranzbereich gefertigten viele Meter langen Präzesionsbohrstangen für die Erdölindustrie

Produktionshalle für die im hundertstel Millimeter Toleranzbereich gefertigten viele Meter langen Präzesionsbohrstangen für die Erdölindustrie

Schoeller-Bleckmann Oilfield Technology Productcenter

AT-2630 Ternitz

2. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

SUE ARCHITEKTEN

Architektur

Schoeller-Bleckmann Oilfield Technology GmbH

Bauherren

Ing. W. P. Handler Baugesellschaft m.b.H

Bauingenieurwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 11/2013

Projektbeschreibung

Das Projekt resultiert aus dem Gewinn eines geladenen Wettbewerbes des Weltmarktführers für Hochpräzisionskomponenten in der Erdölindustrie. Eine neue Produktionshalle für die im hundertstel Millimeter Toleranzbereich gefertigten viele Meter langen Bohrstangen war erforderlich. Die Prozesse im Werksgelände für die Produktion sollten gleichzeitig optimiert werden. Die aktuelle Situation am Standort ist eine sehr beengte und über viele Jahre gewachsene. Die Lage der neuen Halle an der Zufahrt zum Werksgelände ist prominent.

Wir schlugen vor, dass die klare Haltung des Unternehmens, das präziseste Erzeugnisse mit großem technischen Know How aber ohne großes Aufsehen fertigt, mit dem neuen Bauwerk auch nach außen kommuniziert wird.

7.800m2 Produktionshalle, 1.200m2 Büro, das Freilager, die zentrale Zufahrt zum Gelände sowie ein Sozial- und Fitnessbereich, sowie Labors sind in einem Körper vereint. Die Halle übernimmt mit ihrer Auskragung über der zentralen Zufahrtskontrolle eine Torfunktion. Klar, unprätentiös aber in ihrer Größe durchaus gut sichtbar und das neue Zeichen nach außen.

Die zuvor sehr langen Verkehrswege werden reduziert, indem eine für LKWs befahrbare Versandzone in der Halle eingerichtet wird. Der Lagerplatz im Freien ist in das Gebäudevolumen integriert und mit Kränen mit der Verladezone gekoppelt. Unterirdisch ist die neue Produktion an bestehende Produktionsstraßen angeschlossen. Der zuvor erforderliche Werksverkehr zum Transport zwischen einzelnen Punkten in der Produktion wird reduziert.

Nach außen tritt das 11 Meter hohe Gebäude in zwei Schichten in Erscheinung. Als Dach ein homogener 6 Meter hoher schwarzer Körper. Darunter ein rundum laufendes, mäanderndes Glasband das je nach technischer Anforderung im Inneren mehr oder weniger Glasanteil zur Belichtung sowie Stahlbetonanteil als Prall- und Anfahrschutz bietet.

Der Versand ist von der öffentlichen Straße einsichtig, die sensible vor Einblicken von außen zu schützende Produktion ist nur intern von der zentralen Werksstraße an der auch Kunden zu Verkaufsgesprächen entlanggeführt werden einsichtig.

Brandschutztechnisch ist die Produktionshalle vom Büro getrennt, die Halle selbst ist in Rauchabschnitte geteilt, bildet aber einen gemeinsamen Brandabschnitt. Die Halle ist aus Stahlstützen und Stahlfachwerken konstruiert. Die Haustechnik nutzt den Raum des Fachwerkes. Aufgrund des produktionsbedingten hohen Ölnebels in der Halle ist eine leistungsstarke Haustechnik konzipiert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Erkennbare Intention bei der Konzeptionierung des neuen Firmenstandortes war, nicht nur
eine Produktionshalle mit hoher Funktionalität, sondern auch ein Gebäude von hohem ästhetischem Anspruch im Inneren wie beim äußeren Erscheinungsbild zu verwirklichen. Aus diesem Zugang heraus entstand eine moderne Industriearchitektur, die zukunftsweisend auf ihrem Gebiet sein wird.
Die Wahl des Werkstoffes Stahl für die Tragkonstruktion deckt sich mit den darin produzierten stählernen Hochpräzessionskomponenten für die Erdölindustrie. Die architektonische Umsetzung der Sozialbereiche und die Möglichkeit zum körperlichen Ausgleich im hauseigenen Fitnessbereich zeugen von einem hohen sozialen Bekenntnis des Unternehmens seinen Mitarbeitern gegenüber. Die Ausführungsqualität der technischen Umsetzung des Bauwerks spiegelt jenes Anforderungsniveau wider, das auch für die im hundertstel Millimeter Toleranzbereich gefertigten Bohrstangen notwendig ist.