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Einladungswettbewerb | 12/2014

Erweiterungs-Neubau Raiffeisenbank

1. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

Arc Architekten Partnerschaft mbB

Architektur

lab landschaftsarchitektur brenner Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Architektonisches Konzept
Die Fassade des Bestandsbaukörpers bleibt erhalten. Die Klinkeroberfläche soll jedoch mit einer Putzschlämme überzogen und farblich behandelt werden, so fügt sie sich besser in das Umfeld, deren Baukörper ausschließlich Putzoberflächen aufweisen ein. Die beiden Neubauteile sind wirtschaftlich aus monolithischem Ziegelmauerwerk konstruiert und verputzt. Die großzügigen Öffnungen erhalten Holz-Alu-Fenster und werden mit farblich abgesetzten Putzlisenen zusätzlich betont. Der Saal und das Mitarbeitercafè sind im 2. Obergeschoss untergebracht und können somit ideal die Dachterrasse auf dem 2-geschossigen Gebäudeteil nutzen.
Energetisches Konzept
Die neuen Gebäudeteile werden in Massivbauweise mit großer Speichermasse errichtet. Fensteranteile werden ausreichend gering gehalten, um auf eine Kühlung der Büroräume im Sommer verzichten zu können. Der nach heutigen Anforderungen sehr gute Dämmstandard führt zu einem geringen Wärmeverbrauch im Winter. Das Bestandsgebäude erhält neue Fenster, Dämmung von Dach und Boden sind zu prüfen. Aufgrund der relativ hohen Stromverbräuche durch die Büronutzung ist ein Blockheizkraftwerk wirtschaftlich und führt zu einem wesentlich geringeren Primärenergieverbrauch gegenüber der reinen Gasheizung. Die großflächigen Nutzungen im Neubau erhalten eine mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Die manuelle Fensterlüftung der sonstigen Bereiche kann über eine Anzeige von CO2- und Feuchtigkeitsstände optimiert werden.
Freianlagenkonzept
An der Kaiser-Heinrich-II.-Str. entsteht eine neue Platzsituation mit Baumgruppe, Brunnenanlage und großzügigen Plattenbelägen. Die bestehenden Längsparker und Kleinbäume werden weitestgehend integriert. Auf der Ostseite des Neubaus entstehen sparsame Rasenflächen mit Kleinterrassen für den Aufenthalt vor den Büros. Zur Tiefgarage und zum Nachbargrundstück bieten geschnittene Hecken Schutz. Im Ideenteil entsteht ein kleiner grüner Parkplatz sowie ein kleiner Westentaschepark, der durch eine Fußwegverbindung zwischen Lugerweg und Römerstraße erschlossen wird. Er soll den Bewohnern der vorhandenen und künftigen Wohnbebauung zur Verfügung stehen. Die
Parkplätze sind durch Pergola und Baumreihe eingefasst. Im Park selber gibt es lockere Obstbaumstrukturen, Sitzgelegenheiten und einen Kleinkinderspielplatz.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Baukörperstellung gibt Raum für einen Platz, der in der Konsequenz die Achse von der Marktstraße aufnimmt und räumlich durch eine Engstelle schließt. Die Eingänge sind gut auffindbar. Der Altbau wird freigestellt ohne große bauliche Veränderung, bleibt den Kunden als bekanntes Bankgebäude erhalten und wird als Baukörper gestärkt.
Die Verbindung zwischen Alt- und Neubau erfolgt behutsam mit einem neutralen verglasten Zwischenelement. Der zweigeschossige Zwischenbau mit geringer Bautiefe nimmt sinnvollerweise die kleinteiligen Raumstrukturen auf.
Die Verbreiterung des Altbaus im Anschluss an den Neubau ist aufwendig und im Grundriss schwierig, in der Fassade jedoch nachvollziehbar.
Die planliche Darstellung einer Verbindung des Platzraumes mit dem gegenüberliegenden Markt wird vermisst. Der rückwärtige Grundstücksbereich ist auf Grund des großzügigen Vorplatzes sehr beengt und nicht zu nutzen.
Der Übergang vom Alt- zum Neubau erfolgt nur über einen schmalen Flur. Eine bessere Verbindung wäre wünschenswert.
Dem Veranstaltungsraum sind keine Toiletten direkt zugeordnet.
Ein rückwärtiger Eingang fehlt, könnte aber im Anschluss an den Altbau angeordnet werden. Die Fassaden sind schlüssig aus den kubischen Bauformen entwickelt und lassen hohe Gestaltqualität erwarten.
Die Notwendigkeit, die Bestandsfassade zu schlämmen, wird kontrovers beurteilt.
Der Wettbewerbsbeitrag wird als wertvoll gewürdigt.