Neubau einer katholischen Kirche, eines Gemeindezentrums mit Pfarrbüro und einer 4-gruppigen Kindertagesstätte

Das Projekt überzeugt durch eine klare, einfache und doch eigen ständige baukörperliche Konzeption. In der städtebaulichen Betrachtung wirkt der Baukörper jedoch für das Grundstück zu groß. Dem entsprechend wird die Grundflächenzahl erheblich überschritten.

Identität mit dem Ort kennzeichnet die baukörperlichen Eingriffe, die klar bestimmte Bereiche definieren:
- Der Eingangsbereich ist geschützt und klar zugeordnet, verbindet sich optimal mit der benachbarten Stiftung Liebenau und der Erschließung von der Winterbacher Strasse.
- Der ausgeschnittene Hof bietet die Möglichkeit einer zentralen Belichtung und bildet eine räumliche Mitte für alle Nutzungsbereiche.
- Das aufgesetzte skulpturale Dach unterstützt die Unverwechselbarkeit des sakralen Kirchenraums, der mit flexibel nutzbaren Bereichen überzeugt. Durch das zentrale Foyer bildet sich eine integrative Einheit von Kirche Gemeindehaus und Kindergarten.

Die einzelnen Nutzungen sind klar zugeordnet, wobei die dem Kirchenraum zuschaltbaren Räume von Jugendraum und kleinem Saal innenliegend für Veranstaltungen nicht optimal geeignet sind. Die ausschließliche Belichtung über Oberlichter scheint hier nicht auszureichen. Schwierig ist in diesem Zusammenhang die Ausrichtung von Gemeindefesten. Wünschenswert wäre eine räumliche Zuordnung von kleinem Saal, Foyer und Mehrzweckbereich. Die Lage der Küche im Untergeschoss unterstützt diese Funktion auch nicht.

Begrüßt wird die Eigenständigkeit der dem Foyer zugeordneten Kindertagesstätte, die zentral am Innenhof verortet ist. Die Gruppenräume, nach Norden orientiert, werden kontrovers diskutiert. Die Bezüge vom Innenhof zum Außenspielbereich werden begrüßt.

Überzeugend ist jedoch im Gesamteindruck die Verbindung von einfacher wirtschaftlicher Bauweise mit hohen atmosphärischen Qualitäten.