modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 05/2015

Entwicklung des Areals der ehemaligen Gärtnerei Beiermeister

3. Preis

Project GmbH Planungsgesellschaft für Städtebau, Architektur und Freianlagen

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau des Areals der ehemaligen Gärtnerei Beiermeister überzeugt durch eine gemeinschaftliche Mitte, die ein großer Zugewinn für das Quartier und die Nachbarschaft ist. Sieben polygonal geformte Punkthäuser gruppieren sich um einen gemeinsamen öffentlichen Freiraum, der gut proportioniert und spannungsvoll gestaltet ist. Hier kann gemeinschaftliches Leben und Identität mit der Nachbarschaft entstehen. Die Höhe der Gebäude müsste teilweise erhöht werden, um die wirtschaftlich erforderliche Dichte zu erreichen. Die Anordnung der gewünschten Wohnformen wie Boarding House, Apartments, Barrierefreiheit und Junges Wohnen passt und ist sinnvoll um die Quartiersmitte angeordnet. Leider ist eine barrierefreie Erschließung der Gemeinschaftszone nur über die Wohngebäude möglich und die Feuerwehrzuwegung funktioniert nicht. Wohlwollend anerkannt ist die Anordnung der Zugänge, Tiefgaragenzufahrten und Stellplätze. Der ruhende Verkehr wird konsequent am Rand angeordnet. Die Punkthäuser werden durch gut belichtete und angemessen dimensionierte Treppenhäuser erschlossen. Von hier gelangt man in einen klar strukturierten Wohnungsmix, der innerhalb seiner Geschossigkeit eine gute Flexibilität erwarten lässt. Die Tiefe der Wohnräume ist zu überprüfen und die privaten Außenräume verlangen nach mehr Fläche. Die vorgeschlagenen Loggien wirken dem Schallschutz positiv entgegen allerdings verunklären diese die städtebauliche Grundfigur und sind in Ihrer Anbindung an den Grundriss wenig überzeugend. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass Plan und Modell in Teilbereichen voneinander abweichen und die Durcharbeitung der Pläne Fragen aufwerfen. Das vorgeschlagene Erscheinungsbild ist geprägt von einer offenen transparenten zurückhaltenden Fassadensprache, mehr Individualität ist wünschenswert.

Durch die grobe Körnung mit großzügigen Öffnungen zum großen zentralen Quartiersplatz ergeben sich auch an den inneren Fassaden relativ hohe Lärmbelastungen, im Südwesten wird mit einer Lärmschutzloggia darauf reagiert. Im Nordwesten bleibt die Problematik ungelöst.

Das neue Quartier Beiermeister mit seinen Punkthäusern weist eine maßstäbliche Körnung auf, die als Übergang zum benachbarten Wohngebiet vorstellbar ist und einen attraktiven Freiraum vorhält. Getrübt wird dieser beachtenswerte Beitrag durch eine erschwerte Zugänglichkeit der Freiräume und architektonische Ungereimtheiten.