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Einladungswettbewerb | 07/2015

Lincolnsiedlung

Visualisierung

Visualisierung

3. Preis / Teilaufgabe 1

Preisgeld: 12.000 EUR

florian krieger architektur und städtebau gmbh

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen eine Konzentration der Stellplätze im Vorfeld der Bebauung an der Franklinstraße vor. Damit wird das Städtebauliche Konzept der Lincolnsiedlung, das den Prinzipien einer großzügigen Wohnanlage im Park folgt, konterkariert. Das Ziel, die wohnungsnahen Stellplätze für mobilitätseingeschränkte Personen besonders geeignet unterzubringen wird ebenfalls durch diese Anordnung der Stellplätze verfehlt.
Fahrradabstellplätze werden über den halböffentlichen Freibereich verteilt, ein Wetterschutz wird nicht vorgesehen.
Die konstruktiven Elemente der Gebäude bleiben weitgehend unangetastet. An die Eingangsfassaden werden an die oberen drei Geschosse unregelmäßig ausgeformte Stahlkonstruktionen gehängt, die als Laubengänge dienen. Das gleiche Gestaltungselement wird auch an den den Eingängen abgewandten Fassaden eingesetzt, hier jedoch über alle Geschosse als vorgestellte Konstruktion, die als Balkone genutzt wird. Der geschickte Zuschnitt der Grundrisse der vorgesetzten Balkone minimiert die Verschattung der dahinterliegenden Wohnräume.
Sowohl vor den Block 4414 als auch den Block 4415 werden jeweils zwei Aufzüge gestellt. Der überwiegende Teil der Wohnungen kann auf diese Weise barrierefrei erreicht werden. Lediglich die Wohnungen in den unteren beiden Geschossen der jeweils mittleren Häuser in beiden Zeilen sind nach wie vor ausschließlich über die Bestandstreppenhäuser erschlossen. Das im Bestand vorhandene Prinzip des Durchwohnens wird in einigen Wohnungen erhalten, teilweise aber zu Gunsten eines zusätzlichen Schlafraums aufgegeben. Dadurch entsteht ein recht großes Angebot an recht großen Wohnungen mit 3,4 und 5 Zimmern. 2- und 3 Zimmerwohnungen werden dagegen überwiegend in den aufgestockten Etagen entwickelt. Insgesamt entsteht so ein recht ausgewogener Wohnungsmix, jedoch werden die Vorgaben zu den Wohnungsgrößen im geförderten Wohnungsbau überschritten. Die Verfasser kompensieren diesen Nachteil mit sehr geringen konstruktiven Eingriffen in die Bausubstanz, so dass insgesamt eine wirtschaftliche Realisierung möglich erscheint. Die Grundrisse sind funktional, ohne herausragende Raumqualitäten zu entwickeln. Die Barrierefreiheit insbesondere der Bäder erscheint fraglich.
Insgesamt wählen die Verfasser einen konsequent pragmatischen Entwurfsansatz, erreichen jedoch durch die formale Ausbiedlung der angehängten bzw. vorgestellten Stahlkonstruktion für Laubengänge und Balkone einen formal eigenständigen und qualitätsvollen Gesamtausdruck des Gebäudeensembles.
Ob der Gestaltungsansatz jedoch bei einer Reihung von mehreren Gebäudepaaren tragfähig ist, müsste im weiteren Verfahren geprüft werden.
Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Aufstockung (OG3)

Grundriss Aufstockung (OG3)

Ansicht nördliche Zeile (Nord-West und Süd-West)

Ansicht nördliche Zeile (Nord-West und Süd-West)

Axonometrie

Axonometrie