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Sonstiges Vergabeverfahren | 10/2015

Neugestaltung des Max-Josef-Metzger-Platzes

Zur Realisierung empfohlen

bgmr Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

„Beweg Dich Max!“ – Ein grĂŒner Platzraum in Bewegung
In dem von gemischten Wohn- und GeschĂ€ftslagen geprĂ€gten innerstĂ€dtischen Stadtquartier soll sich der Max-Josef-Metzger-Platz zum attraktiven Begegnungsort fĂŒr alle Generationen entwickeln. „Beweg Dich Max!“ ist ein Versprechen auf Entwicklung im Stadtteil. „Beweg Dich Max!“ ist auch eine Einladung zur aktiven Aneignung und Nutzung durch die Bewohner des Stadtteils und eine Aufforderung sich aktiv fĂŒr den Max-Josef-Metzger-Platz einzusetzen.

Robustes GrundgerĂŒst
Ein robustes GrundgerĂŒst, alltagstaugliche Wegeverbindungen, der Erhalt der großen, zentralen GrĂŒnflĂ€che sowie neue, vielfĂ€ltige Nutzungsangebote können zur Grundlage fĂŒr ein entspanntes Mit- und Nebeneinander unterschiedlicher Nutzergruppen im öffentlichen Raum werden. Indem unterschiedliche Nutzungsangebote an verschiedenen Orten angeboten werden, werden mögliche Konflikte im Gebrauch entschĂ€rft. Pflegeleichte, wartungsfreundliche BelĂ€ge und Ausstattungen sichern dauerhaft die neuen QualitĂ€ten.

Historische Erfahrung
Der Platz wirkt heute in weiten Teilen ‚weggegrĂŒnt‘ und mit Ausnahme einzelner Sichtachsen- und LaufbezĂŒge unĂŒbersichtlich. Das orthogonale Platz- u. Wegeraster der Konzeption von 1970 erschließt Nutzungsinseln in der ParkflĂ€che, vernachlĂ€ssigt jedoch die Außenbeziehungen. Im Gegensatz hierzu war die historische Anlage von 1876 stĂ€rker durch den Gegensatz von stĂ€dtisch geprĂ€gtem BĂŒrgersteig und innenliegender Parkanlage geprĂ€gt. Der Schmuckplatz richtete sich allerdings in erster Linie an den Flaneur - zu wenig fĂŒr eine stĂ€dtische Platzanlage von heute. Die vorliegende Konzeption nutzt die StĂ€rken beider historischen Konzeptionen. Sie belebt die Tradition der stĂ€dtischen Randbeziehung und stĂ€rkt zugleich die EigenstĂ€ndigkeit des Parkanlagencharakters.

Aktive RĂ€nder, FreizeitSportband und grĂŒne Mitte
Die mit BĂ€umen ĂŒberstandenen Platzkanten ĂŒbernehmen eine Mittlerfunktion zwischen den angrenzenden Stadtstraßen und der zentralen, offenen Wiese. KleinsteinpflasterflĂ€chen erweitern den Gehwegoberstreifen in die PlatzflĂ€che hinein. Sie werden durch begrĂŒnte Bauminseln, Sitzbereiche und Spielelemente gegliedert. So entsteht ein robuster, pflegeleichter Rahmen, der ausgehend von den öffentlichen Gehwegbereichen zum Verweilen und zur sportlich-spielerischen Aneignung des Platzes einlĂ€dt. Innenliegend begrenzt ein umlaufendes FreizeitSportband den befestigten Platzrahmen von der zentralen Liegewiese. Hier ist der Ort an dem Kinder mitten in der Stadt, ungefĂ€hrdet Fahrrad-, Inliner- oder Skateboard fahren lernen können. Eine beilĂ€ufig auf dem feinen Asphalt markierte 400m-Linie kennzeichnet metergenau die neue Kiezlaufstrecke. Alle BewegungsflĂ€chen werden barrierefrei hergestellt und folgen dem Prinzip des ‚Design for All‘.

Mehr Durchblick
Durch die Reduzierung von hochwĂŒchsigen StrĂ€uchern werden Sichtbeziehungen aus den angrenzenden StraßenrĂ€umen (Burgdorfstrasse, Ruheplatzstrasse, Gerichtsstrasse) in die PlatzflĂ€che wieder hergestellt. AngstrĂ€ume werden vermieden. Der erhaltenswerte Baumbestand wird gesichert.

Offen fĂŒr neue Nutzungsideen aus dem Stadtteil
Unter Einbeziehung der Anwohner und weiterer Akteure des Stadtteils (Schulen, Kitas, Jugendclub, Umweltzentrum, Kirche u.a. Seniorentreff u. a.) können die bereits erfassten NutzerwĂŒnsche (Trampolin, ‚Fitness-Parcour‘, Tischtennisplatten, BouleflĂ€che, Trinkwasserstelle u.a.) im Planungsprozess weiterentwickelt werden. Der Platzrahmen ermöglicht es auch auf derzeit unbekannte Nutzungserwartungen angemessen zu reagieren. Die Eckbereiche des Max-Josef-Metzger-Platzes sind zugleich wichtige Eingangsbereiche. Sie werden durch besondere Nutzungsangebote besetzt. Im Osten kann der vorhandene Spielplatz unter Wiederverwendung historischer Materialien aufgewertet werden. Am westlichen Platzende schafft ein markantes, bekletterbares Objekt ein besonderes Aktionsangebot fĂŒr Kinder und Jugendliche. Das sĂŒdliche Platzende bietet eine beilĂ€ufige Rastmöglichkeit auf dem Weg zu Bus und U-Bahn – optional inclusive Trinkwasserstelle.

Denkmal im Kontext
Der ‚Max-Josef-Metzger-Gedenkstein‘ bleibt am heutigen Standort erhalten, wird aber im neuen Platzrahmen integriert. Das vorhandene Denkmal ‚TrĂŒmmersĂ€ule‘ bleibt ebenfalls am Standort erhalten. Die Lösung aus dem Wegesystem und Freistellung an der –offenen, zentralen WiesenflĂ€che trĂ€gt dem SolitĂ€rcharakter des besonderen Bauwerks Rechnung.

Generationengerecht, klimaangepasst, nachhaltig
Der Entwurf bietet vielfĂ€ltige Nutzungsangebote an unterschiedlichen Orten. Damit können Konflikte zwischen unterschiedlichen Nutzergruppen entflochten werden. Mit Angeboten an sonnigen und schattigen Orten, einer guten DurchlĂŒftung und der Option fĂŒr eine Trinkwasserstelle werden ein Beitrag zur Klimaanpassung und ein neuer WohlfĂŒhlort geschaffen. Mit dem Konzept der großflĂ€chigen RasenflĂ€chen mit EinzelbĂ€umen, dem befestigten Wege- und PlatzflĂ€chen am Rand und der BeschrĂ€nkung von intensiver gestalteten Bereichen wird darauf geachtet, dass die Folgenkosten fĂŒr Pflege und Unterhaltung im Rahmen bleiben und mit begrenzten Pflegemitteln dauerhaft leistbar sind.