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Mehrfachbeauftragung | 08/2015

Touristischer Aussichtsturm

1. Rang

Partner und Partner Architekten

Architektur

Erläuterungstext

DER TAUSEND METER TURM

KONZEPT – ein „1000-Meter-Tannenzapfen“ aus Holz

Der Entwurfsansatz des „1000-Meter-Turms“ auf dem Kniebis ist geleitet von der Struktur eines Tannenzapfens, der mit seiner markanten Form einen klaren Bezug zur Region schafft. Seine Form schafft ein visuelles Alleinstellungsmerkmal, das sich ideal in ein touristisches Vermarkungskonzept einbettet lässt. Der Turm wird selbst zum visuellen und räumlichen Erlebnis. Dies erreicht er mit einer starken Fernwirkung und seiner innenräumlichen Qualität. Der Turm fügt sich durch seine Form in die Umgebung ein und sorgt gleichzeitig für eine Verschmelzung von traditionellem Bauen mit dem Werkstoff Holz sowie zeitgenössischen Techniken des computergeneriertem Abbunds. Damit demonstriert der Turm die Potentiale modernen Holzbaus. Das Konzept bleibt sich dabei auf allen Ebenen treu: Formal wie auch konstruktiv schafft der Turm ein klares Bekenntnis zu regionalen Baustoffen, lokaler Bautradition und touristischer Vision gleichermaßen und trägt dadurch zur Stärkung der Identität der Region bei.
Der Aufstieg zur 1000-Meter-Plattform soll Teil des räumlichen Erlebnisses sein. Der Auf- und Abgang erfolgt über eine innenliegende Treppenanlage, die sich als Doppelhelix 30m in die Höhe „schraubt“. Die Treppenpodeste werden dabei zu Zwischenpodesten, die einerseits dem Ausruhen dienen, andererseits gezielte Blicke in die Umgebung erlauben.. Der Auf- und Abstieg wird dabei zu einem Gesamterlebnis, das mit dem Erreichen der 1000-Meter-Plattform Höhepunkt findet, auf der sich dem Besucher mit einem 360°-Blick das gesamte Panorama offenbart.
Der Abstieg erfolgt über eine separate Treppe. Durch diese wird einerseits auch der Abstieg s inszeniert, andererseits werden bei der zu erwartenden hohen Besucherzahl die Personenströme sinnvoll und konfliktfrei durch den Turm geleitet. Der Besuch des Turms wird zu einem Pilgerweg auf über 1000m und zurück.

KONSTRUKTION – mit Holz als lokales Material zu einem Bauwerk mit regionalem Bezug

Die Konstruktion besteht aus einem Holzstabwerk, das sich in der formalen Struktur eines Tannenzapfens ableitet. Sie besteht zu weiten Teilen aus Brettschichtholz und schafft dadurch einen bewussten Bezug zur Region und seinem Handwerk. Durch die diagonale Struktur, die sich statisch zu einem Rohr verbindet sind schlanke Querschnitte möglich. An den Kreuzungspunkten werden diese durch ein horizontales Zugband aus Stahl zusammengefasst. Die Treppenanlage ist ebenfalls als Holzkonstruktion geplant und bildet durch seine markante Form den „Kern des Zapfens“.
Durch innovative Planungsmethoden der 3d-generierten Form, lässt sich die Konstruktion maximal optimieren. Statik und Form des „Zapfens“ ergänzen sich dabei zu einer Einheit.

WIRTSCHAFTLICHKEIT – computergenerierter Abbund, innovative Produktion

Die computergenerierte 3d-Planung ermöglicht optimale Schnittstellen zur Tragwerksplanung sowie zu ausführenden Firmen und Abbund-Zentren. Die Brettschichtholzbinder sind in Ihren Abmessungen alle genauso gleich, wie die Anbindung an die Kontenpunkte aus Stahl. Die leicht unterschiedliche Länge der Hölzer ist schon in der Planung in Form von Stücklisten zwischen allen Beteiligten exportier- und austauschbar. Gleiches gilt für die Knotenpunkte aus Stahl die per Laser-Cut wirtschaftlich produziert werden können. Alle Treppenläufe sind als Fünfeck-Wendelform baugleich und werden vorelementiert auf die Baustelle geliefert.
Insgesamt lässt sich so ein kompakter und effektiver Bau- und Montageablauf gewährleisten. Der 1000-Meter-Turm steht dadurch auch für innovatives Holzbau-KnowHow aus dem Schwarzwald.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit hebt sich durch ihre klare Architektur und Formensprache deutlich hervor.
Die Leitidee des Tannenzapfens spiegelt sich in Konstruktion und äußerer Gestalt des Turmes wieder. Der gesamte Entwurf besticht durch seine Symmetrie in innerer Erschließung und Konstruktion. Die zweiläufige Treppe in Form einer Doppelhelix ordnet die Besucherströme. Durch die offene Konstruktion der Außenhaut und die Anordnung von Zwischenpodesten ermöglicht der Entwurf vielfältige Blickbeziehungen und einen Rundumblick auf dem gesamten Weg nach oben bzw. nach unten.