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Einladungswettbewerb | 01/2004

Therapiezentrum mit Seniorenwohnen und Kindergarten - Atriumhäuser

Lageplan

Lageplan

1. Preis

czerner göttsch architekten architektur + stadtplanung

Architektur

Erläuterungstext

Für das Projekt einer Seniorenwohnanlage mit Aktiv- und Therapiezentrum in der Danziger Straße hat die Wohnungsgenossenschaft eG Göttingen nach bundesweitem Auswahlverfahren einen Wettbewerb mit sechs teilnehmenden Architekturbüros durchgeführt, aus dem der Entwurf der Hamburger Architekten Alexandra Czerner und Jürgen Göttsch siegreich hervorgegangen ist. Nach intensivem Planungsprozess und parallel durchgeführtem Bebauungsplanverfahren konnten die von der Wohnungsgenossenschaft als Generalplaner eingesetzten Architekten Czerner Göttsch im März 2005 den Baubeginn vermelden und präsentieren zur feierlichen Grundsteinlegung am
10. Juni 2005 neben ersten Fundamenten vor allem eine beeindruckende Baugrube. Die ersten der insgesamt 87 Wohnungen sollen Ende 2006 bezugsfertig sein. Das Aktivzentrum wird bereits im Sommer 2006 in Betrieb genommen.

Idee: „Atriumhäuser am Danziger Platz in der Göttinger Südstadt“

Das Leitmotiv des Entwurfes lautet, mit schwungvoller, lebendiger Architektur Unverwechselbarkeit und Harmonie zu schaffen. Es entsteht ein eigenständiges, charaktervolles Stadtquartier mit Herz, ein langgestreckter Platz und verwinkelte Gassen, intime, kommunikative Höfe und expressive Gemeinschaftsräume, ein Projekt von menschlichem Maßstab und städtischer Dichte. Vernetzt und verwoben mit der umgebenden Wohnbebauung und im städtebaulichen Kontext zum ASC-Clubhaus entstehen vielfältige Wegeverbindungen - ausnahmslos ruhig, barriere- und autofrei. Der Hauptweg vom ASC-Clubhaus zur Tilsiter Straße ist der Nerv der Anlage und verknüpft die zentralen Gemeinschaftsangebote mit den Wohnungen. Das Wegesystem bietet Nischen und Plätze zur Unterhaltung und lädt immer wieder zum Verweilen ein, um den Ort, die Menschen und die Blickbeziehungen zu genießen. Eine aktive „südstädtische“ Atmosphäre entsteht. Rückzug ist jederzeit möglich, doch wer will, ist stets „mittendrin“ - ein Gegenmittel zur Vereinsamung.

Der Entwurf vermittelt mit einer freundlichen, ruhigen und lebendigen Architektur positive
Gefühle, ein Aufgehobensein, ein Zuhausegefühl für die Nutzer kann schnell entstehen.
Es gibt nur „Vorderseiten“, jede Nische ist im Gesamtkanon ein Teil der Melodie des Entwurfes. Jeder Eingang, jede Wohnung, jede Lage hat spezifische Qualitäten, die unterschiedliche Ansprüche erfüllen. Jedes Individuum soll seine eigene individuelle Umgebung finden. Die Wünsche der Menschen sollen sich in der Architektur wiederspiegeln.

Die Gebäude werden in konventioneller Bauweise errichtet, erhalten Putzfassaden, die sonnige Farben in das Quartier bringen sowie extensiv begrünte Dächer, die für das Kleinklima, die Regenrückhaltung und vor allem den sommerlichen Wärmeschutz von Vorteil sind.

Die Anlage gliedert sich in vier Baukörper. Die drei Wohngebäude bilden über einer Tiefgarage Wohnhöfe mit Emporen und Arkaden, die durch interessante, transparente Dächer vor der direkten Bewitterung geschützt sind. Hier entstehen Ruhezonen, in denen Begegnung und Kontakt unvermeidlich sind und Nachbarschaft stressfrei gelebt werden kann. Das Aktivzentrum übernimmt für die Wohnanlage eine „dienende“ Funktion, wird Dienstleistungen wie Behandlung, Beratung, Bewegung und Schulung nicht nur für Senioren, sondern auch für Kinder anbieten und darüber hinaus die Hausmeisterwohnung und eine Nachbarschaftshilfe aufnehmen.

Die 85 Zwei- bis Dreieinhalbzimmerwohnungen, davon elf rollstuhlgerecht, sowie zwei Gästewohnungen, ohne Ausnahme mit großem Balkon oder Terrasse, strahlen eine freundliche Atmosphäre aus. Die Proportionen und die Offenheit der Grundrisse bewirken Lebendigkeit und Vielfalt, Entfaltungsmöglichkeiten für jeden Nutzer, so dass Angebote für Einzelpersonen, Paare oder auch Wohngemeinschaften vorhanden sind. Die meisten Räume haben bodentiefe Fenster, so dass auch sitzend oder liegend - oder für kleine Kinder - der Blick nach außen jederzeit möglich ist. Alle Wohnungen sind an die Aufzüge angeschlossen, die sämtlich bis in die Tiefgarage und in den Keller fahren. Die Barrierefreiheit der Gesamtanlage endet allerdings nicht an der Wohnungstür, sondern setzt sich fort bis zum Balkon und ins Bad. Für Abwechslung und Unterhaltung ist auch gesorgt. Über ein großzügiges Foyer mit schöner Anbindung an die Wohngasse erreichen die Bewohner ihren Veranstaltungsraum mit Gemeinschaftsküche, die Bibliothek sowie ihren Freizeit- und Wellnessbereich mit Sauna, Fitnessraum und Musikzimmer.

Der Markt der Leidenschaften und Geheimnisse jedoch findet im wunderbaren Waschsalon statt. Da Waschmaschinen in den Wohnungen nicht vorgesehen sind, trifft sich alles in der großen Waschküche, um unter dem Fenster zum Hof beim beruhigenden Brummen der Trommeln Klatsch und Tratsch auszutauschen, Tipps für den richtigen Waschgang entgegenzunehmen oder einfach seiner Neugier freien Lauf zu lassen. Fröhliches Älterwerden!
Rollstuhlgerechres Wohnen

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