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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016

Kunst am Bau für die Peter-Jordan-Schule in Mainz

Perspektive 2017
Rahmenförmige Skulptur aus Betonfertigteilen,
farbige HDPE Platten

Perspektive 2017 Rahmenförmige Skulptur aus Betonfertigteilen, farbige HDPE Platten

1. Preis / Zur Realisierung empfohlen

Preisgeld: 44.000 EUR

Barbara Wille

Kunst

100Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Kunstwerk „Perspektive“ für den Neubau der Peter Jordan Schule in Mainz ist eine Betonskulptur in Form eines einfachen Rahmens. Sie steht auf der Grenze zwischen der als Ruhebereich ausgewiesenen gebäudenahen Fläche am Eingang zum Hof und dem für die Pausenaktivitäten vorgesehenen Spiel- und Rasenflächen im Inneren des Pausenhofs. Durch ihre Ausrichtung nimmt sie Bezug zur bauseits geplanten Einteilung der Flächen.

Das Kunstwerk inszeniert die Blicke der Kinder zwischen Schule und Pausenhof und formuliert die gerahmte Sicht als Bild. Auch am Ende der Pause während der Rückkehr ins Gebäude rahmt die Skulptur das Schulgebäude und erzeugt ein Bild des Ortes, an dem die Schülerinnen und Schüler ihre Lernaktivitäten wieder aufnehmen. Die Sicht durch den Rahmen erzeugt eine Abstraktion des davor und dahinter. Sie strukturiert Raum und Zeit und macht die Dauer der Pause als Bild erlebbar.

Anders als der Blick kann das blickende Kind nicht frei und ungehindert vom Gebäude in den Hof schweifen. Der Rahmen stellt ein - wenn auch leicht zu überwindendes - Hindernis auf dem Weg zu den Schaukeln oder dem Kletterhaus dar. Er stellt sich dem direkten Lauf in den Weg, bietet sich zudem als Sitzgelegenheit an und wird selbst zur Spielmöglichkeit.

Durch die Faltung eines an sich niedrigen Profils zum Rahmen schafft die Skulptur eine starke Raumprägnanz. Die Bespielung findet jedoch nicht im Beklettern in der Höhe statt sondern im Gewahr werden des Davor und Dahinter, dem Hindurch und der Besetzung der Schwelle.

Die Innenflächen des Rahmens sind allseits mit farbigen und unterschiedlich breiten Kunststoffstreifen belegt. Sie bilden einen Raumanker, der die beiden Sphären des Pausenhofes miteinander verbindet. Die eingesetzten Farben reagieren auf das Farbspektrum der umgebenden Architektur. Das Material ist glatt und seidig, wasserabweisend und eignet sich hervorragend als Sitzfläche. Die Farben sind attraktiv und die einzelnen Streifen durch eine minimale Fuge haptisch voneinander unterscheidbar, sie sind besitz- und begehbar. Hierdurch wird die Koordination unterschiedlicher Wahrnehmungsweisen angeregt.

Auch die Kinder selbst werden Teil eines Bildes, indem sie den Rahmen buchstäblich in Besitz nehmen. Er ist einerseits einfache Sitzgelegenheit, die Kinder können ihn aber auch beklettern, begehen und bespielen. Das Kunstwerk wird so zur Bühne für offene und spielerische Aufführungen, deren Stücke immer wieder neu erfunden werden können.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Jury begrüßt die zurückgenommene Form und Farbgebung des Entwurfs und dass dieser lediglich eine minimalen zusätzlichen Impuls in die Gestaltung einbringt. Für die Schülerinnen und Schüler sei dies ein geeigneter Ruhepol, der jedoch gleichzeitig vielfältig bespielt werden kann. (...)