Freiraumkonzept zur Gestaltung des Innenhofes und flankierender Straßen im Kunstquartier

Der Entwurf von lad+ wird geprägt von stegartigen Bändern aus Ortbeton, die die Höfe durchziehen und unterschiedliche Nutzungen wie Spielen, Sitzen und Grün aufnehmen und gleichzeitig die Durchwegung durch das KuQua ermöglichen. Es entstehen interessante Gegensätze von Beton und Grün, hart und weich.
Die rechteckigen Ortbetonflächen werden von einem roten Metallband überlagert, das sich als Leitlinie vom Eingang Nikolaikirchhof bis zum Eingang Turmstraße durch den gesamten Hof zieht und sich skulptural auffaltet, um zur Spielskulptur zu werden. Die Grundgeometrie der zueinander versetzten Flächen wirkt in ihrer Kleinteiligkeit jedoch in dem relativ beengten Innenhof wenig großzügig und ist zudem durch die vielen angebotenen Elemente programmatisch überfrachtet.
Die Idee, mittels einer Leitlinie den Höfen eine zusammenhängende Identität zu verleihen und diese so auszubilden, dass sie auch zum Bespielen taugt, wird vom Preisgericht gewürdigt. Kritisch wird allerdings gesehen, dass die beiden geometrischen Prinzipien des Entwurfes – versetzte rechtwinkelige Bänder und die stumpf-bzw. spitzwinkelige Faltung - beziehungslos zueinander stehen. Auch vermag die Ausformulierung der Spielskulptur nicht wirklich zu überzeugen.

Aufgrund des hohen Pflegeaufwands der einzelnen Flächen und Stege wird die Qualität des Entwurfes nach der Fertigstellung schwer zu halten sein, die Idee trägt zudem erst dann, wenn beide Höfe zusammengeführt werden. Die Kleinteiligkeit der einzelnen Flächen beschränkt zudem die Möglichkeit einer multifunktionalen Nutzung, z. B. für Abendveranstaltungen des Grass Archivs oder der Galerie deutlich.

Insgesamt eine spannende Idee, die auf größerem Raum mit anderen Anforderungen hohe Qualität entwickeln kann, für den Innenhof des KuQua aber aufgrund der Überfrachtung des Raumes ungeeignet erscheint.