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Einladungswettbewerb | 05/2017

Umgestaltung und Erweiterung Auferstehungskirche

Außenperspektive

Außenperspektive

Anerkennung

Preisgeld: 2.500 EUR

architektur-werk-stadt Balhorn Wewer Karhoff

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Situation:
Durch die erforderlichen Strukturveränderungen innerhalb der ev. Kirchengemeinde Arnsberg wird aus der Auferstehungskirche Arnsberg eine Kirche und ein Gemeindezentrum.
Aus Sicht der Entwurfsverfasser ist eine eigene Adressbildung sowohl für die Kirche, als auch für das Gemeindezentrum am Neumarkt erforderlich.
Durch ein neues, vorgelagertes Treppenhaus definiert sich das Gemeindezentrum. Das Problem der barrierefreien Erschließung vom Neumarkt aus wird gelöst.
Der neue Anbau verdeckt dabei nicht die Fassade des ursprünglichen Kirchenbaus von 1925. Die Baugeschichte bleibt sowohl im Außenraum, als auch im Innenraum klar ablesbar.
Das Gemeindezentrum wird auf der Nord- und auf der Südseite durch eigenständige Erweiterungen sichtbar. Die Sichtbetonwände stellen durch Fugenbildung Bezüge zum Bestand im Sockel- und Attikabereich her. Die Flächen werden durch Ankerpunkte aus Messing gegliedert.
Die doppelflügelige Eingangstür zum Gemeindezentrum bildet im geöffneten Zustand mit dem Vordach ein großzügiges Eingangsportal und betont die Geste des Willkommens.
Den seitlichen Verglasungen ist ein Gewebe aus Messing vorgelagert. Das Gewebe dient gleichzeitig als Sonnenschutz und als Lichtfilter. Es bricht die Reflexionen der Verglasungen und fügt sich in das Ensemble ein.
Über die großzügige Stufenanlage gelangt man von dem Außenniveau auf das Erdgeschoßniveau. Der Plattformlift bindet alle drei Geschosse an.
Das Gemeindezentrum ist klar gegliedert: im Erdgeschoß befinden sich die Gemeinderäume / Erwachsenenbereich, im Obergeschoß der Jugend- und Kinderbereich und im Untergeschoß die erforderlichen WC´s einschl. Behinderten-WC, Garderobe und Anbindung der vorhandenen Technikräume.

Gemeinderäume Erwachsenenbereich / EG:
Durch das vorgelagerte Treppenhaus steht die gesamte Raumtiefe des Altbaus für den Gemeinderaum zur Verfügung. Durch die flexible Trennwand kann der Gruppenraum separiert bzw. dem Kirchenraum vollflächig zugeschlagen werden. Die Trennwand kann im rückwärtigen Raum geparkt werden.
In dem 62 m² großem Gemeinderaum sind vielfältige Nutzungen möglich. Verschiedene Nutzungsszenarien mit Reihenbestuhlung, Vorträge mit Beamer, Tisch-Stuhl-Nutzungen für 32 Personen sind dargestellt.
Dem Erwachsenenbereich ist die Teeküche mit integriertem Vorratsraum und anteilig das Stuhllager in der südlichen Erweiterung zugeordnet. Über die Teeküche ist das Gemeindezentrum an den südlichen Außenbereich barrierefrei angebunden.

Kirchenraum:
Durch die Neuorganisation der westlichen Empore erscheint der Kirchenraum durch die Verlagerung der Brüstung in den vorderen Stützenbereich wieder in seiner ursprünglicheren Raumform als Zentralbau.
Dieser wird auch durch die dargestellte Anordnung der Prinzipalien und der Sitzreihen unterstützt. Die Kirchengemeinde sitzt um den Altarbereich versammelt.
Der Windfang wird vergrößert und um ein Info-Bord erweitert. Eine Kerzenwand steht in der Verlängerung zum Kirchenraum und gewährt Einblick in diesen.
Der Ort der Andacht und Stille orientiert sich zum Altarbereich.
Durch den Wegfall der süd-östlichen Erschließung kann der WC-Bereich der Kirche neu organisiert werden.
Eine barrierefreie Erschließung der Kirche ist sowohl über den Plattformlift (über die Schlupftür) vom Neumarkt, als auch über den Zugang von Süden möglich.

Gemeinderäume Kinder- und Jugendbereich / OG:
Der Kinder- und Jugendbereich wird im Obergeschoß untergebracht. Die westliche Empore wird auf die ursprüngliche Form zurückgebaut. Um eine Barrierefreiheit für die gesamte Westempore zu erzeugen, entfallen die Stufen der Empore. Das untere Stufenniveau wird beibehalten. Die neue Brettstapeldecke wird auf den beiden vorhandenen Unterzügen aufgelagert. Durch diesen baulichen Eingriff ist der gesamte westliche Obergeschoßbereich barrierefrei. Zusätzlich werden 21 cm Raum- und Fensterhöhe gewonnen.
Die vorhandenen Fenster dienen als Öffnungen für den Zugang zum Jugendbereich, den Abstellraum und das Lager. Die Treppe ins Dachgeschoß wird eingehaust.
Sitzkissen, der Kickerkasten und die gewünschte Möblierung schaffen eine Kinder und Jugend gerechte Atmosphäre.

Material- und Beleuchtungskonzept:
Die Entwurfsverfasser schlagen für die Möblierung des Kirchenraumes und Gemeinderäume einen Stapelstuhl vor, der in der Reihung mit den Verbindungselementen einen starken Bankcharakter vermittelt. Durch die weißlasierten Stapelstühlen mit Filzsitzfläche und das Tischstapelsystem sind sowohl der Kirchenraum, als auch die Gemeinderäume flexibler nutzbar. Ausreichende Abstellmöglichkeiten im Stuhllager sind gegeben.
Eine in den Raum gehängte, akustisch wirksame STO-Silent Decke dient der besseren Sprachverständlichkeit. Ein umlaufendes Power-LED-Lichtband wird integriert. Über die Dimmbarkeit des indirekten Lichts und die Wandleuchten können unterschiedliche Lichtszenarien erzeugt werden.
Die Brettstapeldecke mit neuem Dielenboden verbessert den Luft- und Körperschall und bringt mit seiner Natürlichkeit Atmosphäre in den Kinder- und Jugendbereich.
Oberlichter im südlichen Anbau schaffen zusätzliches Licht über die vorhandenen Öffnungen in die Gruppenraumbereiche.

Außenanlagen:
Im Norden erhalten die Außenanlagen den städtischen Charakter zum Neumarkt. Sitzbänke vor der Kirche und dem Gemeindezentrum laden zum Verweilen ein.
Der östliche Freibereich dient der Erschließung mit einer Boule-Anlage für Klein und Groß unter Bäumen.
Über eine Rampenanlage sind das Gemeindezentrum und die Kirche im Süden barrierefrei mit den Außenanlagen verbunden. Dadurch entsteht eine unmittelbare Verbindung zum Freiraum.
Auf einer Zwischenebene befindet sich ein kleiner Platz mit Bänken und schattenspendenden Schirmen. (Bodenhülsen) Ein weiterer Platz der Geselligkeit entsteht um die Outdoor-Küche mit Grill für Jung und Alt und der Möglichkeiten Stehtische aufzustellen.
Die Teeküche bindet direkt an die Außenanlagen an.
Der kleine geschützte südliche Freibereich lädt nach dem Gottesdienst zum Kaffee -Tee Gespräch ein.
Gemeindefeste, Konfirmation, die Kaffeetafel und auch nach den Gruppensitzungen kann die Gemeinschaft im Freien weiter geführt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundidee der Arbeit, eine gewünschte Erkennbarkeit der erweiterten Funktionen der Auferstehungskirche durch eine zum Neumarkt orientierte Erweiterung mit neuem, einladendem und barrierefreien Zugang zu schaffen, wirkt zunächst überraschend und
innovativ. Die neuen Baukörper setzen sich klar vom Bestand ab, jedoch akzentuieren sie diesen nicht. Vielmehr nimmt die Erweiterung ein zu großes Volumen gegenüber dem Mittelbau der Kirche ein.
Blick in den Kirchenraum

Blick in den Kirchenraum

Schnittperspektive

Schnittperspektive