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Award / Auszeichnung | 10/2017

Hugo Häring Auszeichnung 2017 BDA Kreisgruppe Neckar-Alb

Blick von der Straße

Blick von der Straße

Katholische Pfarrkirche St. Paulus

DE-72336 Balingen, Pfarrstraße 2

Auszeichnung

Klumpp + Klumpp Architekten BDA

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 06/2014
    Fertigstellung: 09/2015

Projektbeschreibung

Städtebau

Der Entwurf entwickelt das Kirchenzentrum als Ensemble, bestehend aus Pfarrhaus, Gemeindehaus, Glockenturm und Kirche.
Durch die Lage des neuen Kirchenbaus entsteht ein maßstäblich angemessener Kirchplatz, der durch seine Ostorientierung an das neue Ortsteilzentrum angebunden ist.
So werden die kirchlichen Einrichtungen städtebaulich mit dem bestehenden Straßen- und Wegenetz verwoben und werden dadurch zu einem integrativen Bestandteil des Stadtlebens. Der Kirchplatz kann so als öffentlicher Platz angenommen und benutzt werden.
Die Einfügung des neuen Gebäudes will in der vorgefundenen Baukörperkomposition einen neuen Ort mit neuen Frei- und Platzflächen formen und Identität stiften ohne mit spektakulären Mitteln das Umfeld zu dominieren.

Architektur und Baukörper

Das kubische Kirchengebäude erzeugt einerseits eine prägende Raumkante zum neuen Kirchplatz und ist andererseits durch sein transluzentes Sockelgeschoss nach allen Seiten offen. Die Gestaltung des Sockelgeschosses zitiert die Einhausung des Kirchturmgeläuts. Dieses auffällige, stakkatoartige Gestaltungsmerkmal des bestehenden Kirchturms wird sowohl für die Rhythmisierung der Erdgeschossverglasung verwendet, als auch für die Gestaltung des Oberlichts über der Altarfläche.
Auf diese Weise werden Besonderheiten des Ortes in neuer Architektur fortgeschrieben und das „Heute“ mit dem „Gestern“ verwoben.
Unterhalb der geschlossenen, und weiß verputzten oberen Hülle präsentiert sich ein rundum verglastes Erdgeschoss, das mit seinen eingestellten Kanthölzern aus Eiche natur seine introvertierte Nutzung ganz eigenständig und prägnant zum Ausdruck bringt. Die Verglasungen können für den Kirchenraum transluzent bis transparent in changierenden Farbtönen differenziert gestaltet sein. Auf diese Weise ist der Sakralraum einerseits von außen als offenes Haus auf dem Kirchplatz gestaltet, andererseits von innen nicht direkt einsehbar und durch seine künstlerische Gestaltung als Sakralraum dem Alltag leicht enthoben.
Dies ist der Ausdruck einer modernen, offenen Kirche.

Funktionen

Der große, freie Kirchenraum bekommt einerseits Halt durch seine massive Altarwand, die den Sakristei- und Pfarrbereich von der Sakralfläche trennt und andererseits wird ein massiver Rücken formuliert.
Der Kirchenraum wird so zu einem zentrierten Raum, bei dessen Orientierung seitlich vom Altar Flächen für Laien, Chor und Taufe angeboten werden. Dennoch lassen sich Eigenschaften eines Prozessionsweges realisieren. Diese Ambiguität des Raumes weist auf eine vielfältige Nutzungsmöglichkeit hin.

Licht und Raum

Besondere Aufmerksamkeit erfährt die Deckengestaltung im Altarbereich. Ein enges Netz einzelner, senkrecht gestellter Kanthölzer filtern und füllen den Altarbereich flächig mit zenitalem Licht. Das stakkatoartige Gestaltungsmerkmal des bestehenden Kirchturms wird auch hier aufgegriffen und wird als Lichtwerkzeug für die Innenraumgestaltung. Nachts mit Kunstlicht ausgeleuchtet wird dieser Lichtkörper zeichenhaft in den Außenraum wirken und im Innern den Glanz eines überdimensionalen Kronleuchters verbreiten.
Die seitlichen Umgänge des Sakralraums werden zusätzlich von trichterförmigen
Oberlichtern begleitet und fluten diesen Randbereich linear mit zenitalem Licht bei Tag und Kunstlicht bei Nacht.
Eingang Kirchplatz

Eingang Kirchplatz

Kirchplatz

Kirchplatz

Grundriss EG

Grundriss EG