Holzbaupreis Kärnten 2017

Lei.Do - Regitnig See-Chalets und See-Appartements

Städtebaulicher Ansatz:
Die in Form und Größe sehr heterogene Gebäudestruktur des Ortes Techendorf, ein Mix aus großen Hotelbauten im Zentrum und kleineren Wohnobjekten, wird gegen Osten des Ortes hin in der Gebäudestruktur kleinteiliger und sanfter.

Im gegenständlichen Projekt, wurde die Vorgabe der Bauherr-in, eine Appartmentanlage mit ca. 20 vermietbaren Einheiten zu errichten, in der entwurfsbegleitenden Diskussion von einer großvolumigen Struktur in Richtung einer kleinteiligen Ortsranderweiterung gewandelt.
Diese Kleinteiligkeit wird thematisiert und in Form von reihenhausähnlichen Wohntypen bzw. Geschoßwohnungen umgesetzt, welche sich teilweise in den Hang intergrieren und die Hangneigung für die Höhenstaffelung nutzen.

Dabei besteht der Anspruch, aus den Wohnbereichen der Chalets jeweils einen entsprechend hochwertigen Blick auf den See zu erlangen, gepaart mit der Intimität eines Eigenheimes.

Konzept:
Daraus wurde ein Konzept mit ost-west gerichteten, massiven Sockelgeschoßen entwickelt, auf welche zum See orientierte kleine Giebelhäuser platziert wurden, welche die Wohnbereiche enthalten. Die Dachneigung der Satteldachhäuser wurde an die alten Dachneigungen im Ort angepasst und variiert zwischen 30° und 40° Neigung.
Durch diese Staffelung entstehen unterschiedliche Raumqualitäten zwischen den Gebäuden, von den "halböffentlicheren" Eingangsbereichen, über die durch Bepflanzung abgegrenzten, privateren Wohnterrassen hin zu den als kleines Haus typologisierten Wohnbereichen mit vorgeschalteter Loggia.

So ergibt sich, trotz der großen verbauten Kubaturen, welche die 20 Einheiten mit sich brachten, ein Spiel kleiner Giebelansichten. Durch die Reihenhaustypologie konnten in weiterer Folge auch sehr kleine Abstände zwischen den Holzhäusern umgesetzt werden, die auch im Außenraum einen kleinteiligen Maßstab ermöglichten. Das Spiel der Giebelansichten wird durch die variierenden Dachneigungen zusätzlich differenzierter.

Badehaus:
Über der Dorfstraße am Badegrundstück des Betriebes wurde ergänzend ein kleines Badehaus mit Sauna errichtet. Dieses verbindet durch Form und Material die Appartmentanlage am Hang mit dem See. Es entsteht vom See aus betrachtet eine gestalterische Verbindung unter den Gebäuden über Form und Material.

Materialität:
Eine weitere Gliederung der Anlage erfolgt durch ihre Materialität. Die in die Erde gegrabenen, massiven Sockel wurden in Stahlbetonbauweise ausgeführt und mit grobem Putz bzw. Sichtbeton bekleidet. Die aus dem Gelände gehobenen, leichten Aufbauten aus Massivholz, sind mit einer vertikalen Lärchenschalung und einer variierenden Dachdeckung aus grauen und schwarzen, kleinteiligen Dachziegeln hergestellt. Alle Holzbauteile wurden unbehandelt verbaut und dürfen natürlich altern.

Verkehr:
Grundsätzlich ist die Siedlung autofrei und die Parkplätze befinden sich in Hotelnähe. Zur Belieferung der einzelnen Häuser führen kleine Erschließungsstraßen zu den Eingängen. Diese sind grundsätzlich ebenerdig mit überdachtem Vorbereich angeordnet.

Energieversorgung:
Für die Beheizung der Anlage wurde eine neue Biomasse-Heizung errichtet, welche auch das neue Badehaus und die bestehenden Appartments wärmetechnisch versorgt.

Bepflanzung:
Grundsätzlich wurden die Bereiche zwischen den Einheiten mit heimischen Laub- bzw. Nutzpflanzen besetzt. Dabei wurden unterschiedliche Wuchshöhen eingesetzt, um offenere bzw. privatere Bereiche zu erzielen. Die bestehenden Laubbäume entlang der Straße wurden erhalten.

Das am Hang gebaute Chaletdorf mit 70 Betten weist eine saubere Aufgliederung der Baumassen auf, die schlichten Baukörper mit den ortsüblichen Satteldächern mit unterschiedlichen Dachneigungen und Baubreiten fügen sich harmonisch in die Landschaft ein.