Verhandlungsverfahren | 01/2018
MARK51o7 2. und 3. BA Freianlagen
©WES LandschaftsArchitektur
Lageplan
Zuschlag
Landschaftsarchitektur
ErlÀuterungstext
Lage und Umfeld
Das GrundstĂŒck des Opel-Werkes 1 umfasst ein Gebiet sĂŒdlich der DannenbaumstraĂe, östlich der Wittener StraĂe (B 226), nördlich der MarkstraĂe und der zukĂŒnftigen Autobahn A 448 und östlich des Nordhausen-Rings.
Heutiges Erscheinungsbild
Das GrundstĂŒck des Opel-Werkes 1 ist mit den groĂflĂ€chigen Produktionshallen und den weitlĂ€ufigen MitarbeiterparkplĂ€tzen, FahrstraĂen und den StellflĂ€chen fĂŒr die produzierten Fahrzeuge nahezu vollstĂ€ndig versiegelt. Ziel der BebauungsplĂ€ne ist es, im Zusammenhang mit der Neustrukturierung
des Opel-Werkes 1 den Standort auf Grundlage eines stĂ€dtebaulichen Entwicklungskonzeptes als gewerblich-industriellen Bereich zu erhalten und hinsichtlich des Erhalts, der Sicherung und der Schaffung von zukunftsfĂ€higen ArbeitsplĂ€tzen stĂ€dtebaulich zu optimieren. Ziel ist es, eine nachhaltige und werthaltige Gliederung der Frei- und GrĂŒnflĂ€chen zu entwickeln.
Zielvorstellung und Chancen
Auf diesen Grundlagen wurde fĂŒr das Werk 1 in Abstimmung mit der Stadt Bochum, der Adam Opel AG und den regionalen Partnern ein Strukturkonzept entwickelt und verabschiedet. Es enthĂ€lt u.a. folgende Zielsetzungen:
- Die Anbindung an die Stadtteile soll hergestellt werden,
- Eine stĂ€dtebaulich attraktive West-Ost-Allee und wirksame GrĂŒnverbindungen sind die Dominanten des Strukturkonzeptes
- Das ansteigende Relief ist zu berĂŒcksichtigen
Die Schaffung von FreiraumqualitĂ€ten soll einer hochwertigen stĂ€dtebaulichen Gestaltung dienen und als weicher Standortfaktor das Ansiedlungsinteresse von Firmen und wissenschaftsaffinen Nutzungen verstĂ€rken. Der Nord-SĂŒd-GrĂŒnzug soll zudem einen Beitrag zur Freiraumvernetzung leisten sowie fĂŒr Freizeit- und Erholungszwecke fĂŒr Anwohner und Arbeitnehmer zur VerfĂŒgung
stehen. Unsere Aufgabe war es, landschaftsarchitektonische Ideen zur Gestaltung zu entwickeln und diese in einem Freiraumentwurf aufzuzeigen. Der zu gestaltende öffentliche Raum soll standort- und adressbildend wirken und ist damit als Standortfaktor fĂŒr Unternehmen mit einem hohen MaĂ an
wissensintensiven ArbeitsplÀtzen bedeutsam. Bei der Entwicklung zu einem attraktiven Industrie- und Gewerbestandort soll den ökologischen, klimatischen und gestalterischen Belangen Rechnung
getragen werden. Durch neue GrĂŒnachsen, die den Standort Nord-SĂŒd und Ost-West durchziehen, soll auch dem ökologischen Umgang mit dem Regenwasser Raum gegeben werden. Zudem soll den ökologischen, klimatischen und gestalterischen Belangen sowie den Belangen des Arten- und Biotopschutzes Rechnung getragen werden. Im Folgenden werden die einzelnen Teilbereiche erlĂ€utert.
Ăstlicher Park
Das HerzstĂŒck der Freianlagen im gesamten Gebiet stellt der keilförmige Nord-SĂŒd-gerichtete Park dar. Hier bietet sich die Gelegenheit, das nach SĂŒden hin abfallende Gebiet in seiner gesamten LĂ€nge zu begreifen. Der Höhenunterschied von ca. 20m wird dort erlebbar, mit Ausblick auf die sĂŒdlich angrenzende Landschaft. Den Blick in die Landschaft inszenierend wird der Park an den RĂ€ndern mit Baumreihen (BĂ€ume erster Ordnung) gefasst. Der westliche Rand zu den GewerbeflĂ€chen hin wird durch eine doppelte Baumreihe (Schnurbaum, Sophora japonica) gebildet. Unter dieser Allee verlĂ€uft ein Weg, der den gesamten Park als Promenade der LĂ€nge nach verbindet. Die östliche Raumkante wird gebildet durch die vor- und zurĂŒckspringende Bebauung des zukĂŒnftigen Quartiers an der Wittener StraĂe. Deren bewegte Raumkante wird durch davor liegende Baumreihen nachgezeichnet. Dadurch entsteht eine sehr enge Verzahnung des groĂzĂŒgigen Parkraums mit dem angrenzenden Quartier, was durch die FortfĂŒhrung wichtiger Wegeachsen ĂŒber die RasenflĂ€chen hin zur Westseite des Parks noch verstĂ€rkt wird. Das gesamte GelĂ€nde soll in seiner Topografie erlebbar werden. Der Park stuft sich terrassenförmig nach SĂŒden hin ab, mit insgesamt vier unterschiedlichen Ebenen. Diese Ebenen sind als groĂzĂŒgige RasenflĂ€chen flexibel nutzbar. Einzelne ParkbĂ€ume, oft mehrstĂ€mmig sind locker auf diesen FlĂ€chen verteilt. An stĂ€dtebaulichen Knotenpunkten gibt es insgesamt drei verschiedene PlĂ€tze. Die exakte Position der PlĂ€tze richtet sich zum einen danach, dass die Verteilung eine angemessene Proportionierung des Gesamtraums darstellt. Zum anderen befinden sich die PlĂ€tze an stadtrĂ€umlich wichtigen Knotenpunkten und dienen der Verbindung und Umlenkung von FuĂgĂ€ngerströmen. Alle PlĂ€tze bilden nach SĂŒden hin einen Abschluss als terrassierte FlĂ€chen mit Sitzstufen nach SĂŒden, hin zur Landschaft. Die PlĂ€tze stellen in ihrer Gestaltung drei unterschiedliche Themen dar:
Platz Nord:
Der mit einem groĂen skulpturalen, frei wachsenden Parkbaum ĂŒberstandene Platz bildet den End- (bzw. auch Anfangs-)punkt der Wegeverbindung nach Westen hin zur PlanstraĂe C. Die in den Platz integrierte zentrale RasenflĂ€che schĂ€lt sich nach Osten um bis zu 45cm nach oben, so dass sich aus der Einfassung allmĂ€hlich eine Sitzkante entwickelt. Die OberflĂ€che des Platzes besteht aus Betonplatten mit Natursteinvorsatz, Format 50cm x 70cm, mit einem leicht ockerfarbenen, hellen und warmen Farbton. Nach SĂŒden hin wird das GelĂ€nde mit in der RasenflĂ€che liegenden Sitzstufen terrassiert.
Platz Mitte:
Der mittig liegende Platz wird mit einer OberflĂ€che aus wassergebundener Decke gestaltet. Zentrales Motiv bildet ein Dach aus hoch aufgeasteten, geschnittenen Platanen, unter denen man im lichten Schatten sitzen kann. Locker verteilte (aber fest montierte) StĂŒhle aus Holz und Aluminium, teilweise zu kleinen Gruppen zusammengefĂŒgt zeigen in unterschiedliche Richtungen, wobei auch hier die Inszenierung der Aussicht das Haupt-Thema darstellt.
Platz SĂŒd:
Ein Heckenboskett trennt den Platzbereich zur StraĂe hin ab. Frei gewachsene, mehrstĂ€mmige BĂ€ume ĂŒberlagern die strenge geometrische Heckenfigur und fĂŒhren den Betrachter hin zur zentralen PlatzflĂ€che. Diese wird geprĂ€gt durch ein Raster aus 2mx2m groĂen, 45cm hohen quadratischen Sitzobjekten, die mit abgerundeten Ecken und einer MaterialitĂ€t aus Glasfaser verstĂ€rktem Kunststoff (GFK) einen zeitgemĂ€Ăen stĂ€dtischen Freiraum im Zentrum des Gesamtgebiets darstellt. Folgt man den nach SĂŒden hin abfallenden Stufen, verwandeln sich diese allmĂ€hlich von lineare in gebogene Formen und gleichen zunehmend den Stufen eines Amphitheaters. Der Blick wird frei auf eine BĂŒhne im Rasen, die sich als einfache und flache (aber geometrische prĂ€zise) Erhöhung im Rasen zeigt. Der Blick weiter in die Landschaft wird hier verstĂ€rkt durch die spiegelnde Wirkung des weiter sĂŒdlich liegenden Himmelsspiegels. Das ca. 30cm tiefe Wasserbecken bildet den zentralen Bereich im sĂŒdlichen Park und bietet sehr hohe AufenthaltsqualitĂ€ten â eine lange Sitzbank ermöglicht gleichzeitig den Blick auf das Wasser und orientiert sich zur (Nachmittags-)Sonne. Den sĂŒdlichen Abschluss des Parks bildet ein Rahmen aus hohen SĂ€ulenpappeln, die in Nord-SĂŒdrichtung Blicke kanalisieren und gleichzeitig durch die weiten PflanzabstĂ€nde Durchblicke ermöglichen. Auf der gesamten Westseite des Parks soll ein offener EntwĂ€sserungsgraben die RegenrĂŒckhaltung sichtbar machen. Ăber Holzstege gelangt man von den Parkwegen auf die Promenade. Ein geschwungener 3m breiter Weg ergĂ€nzt die seitlichen und querlaufenden Wege des Parks und fĂŒhrt den Besucher in den zentralen Parkbereich.
Bereich Nord - Ăbergang zum Park Laer
Ein Parkmotiv mit rasterförmig angeordneten BĂ€umen (Hainbuchen, Carpinus betulus) formuliert den Freiraum als grĂŒne Pufferzone zwischen der nördlichen Wohnbebauung entlang der DannenbaumstraĂe und der zukĂŒnftigen nördlichen Gewerbebebauung. Ein FuĂweg fĂŒhrt vom keilförmigen Park nach Norden, knickt nach Westen hin ab und fĂŒhrt nördlich der Gewerbebebauung bis zur DannenbaumstraĂe. Die OberflĂ€che des Wegs wird aus geschliffenem Asphalt hergestellt.
Die Umlenkpunkte des Weges werden folgendermaĂen betont:
- An einigen Stellen können Skulpuren als Blickfang dienen
- Das Baumraster wird ergĂ€nzt durch einen skulpturalen groĂgewachsenen Baum (Stieleiche, Quercus robur) Eine zusĂ€tzliche Verbindung direkt zum Park Laer kann ĂŒber das Wohngebiet an der DannenbaustraĂe erfolgen.
Hauptachse / PlanstraĂe A
Als stadtrĂ€umliches RĂŒckgrat des Gebiets soll die Hauptachse als starkes rĂ€umliches Motiv wahrgenommen werden. Eine dreireihige Allee mit BĂ€umen erster Ordnung (Sumpfeiche, Quercus palustris) verbindet die Zufahrt von der Wittener StraĂe entlang der PlanstraĂe A, bis zum Kreisverkehr an der PlanstraĂe C West. Zwei der hoch aufgeasteten Baumreihen stehen in Parkplatzstreifen, jeweils von einer Parkbucht fĂŒr zwei PKW-StellplĂ€tze unterbrochen, die dritte (sĂŒdliche) Baumreihe befindet sich neben der StraĂenbahntrasse im grĂŒnen Parkbereich. Auf ca. 370m LĂ€nge durchzieht ein EntwĂ€sserungsgraben den GrĂŒnstreifen entlang der PlanstraĂe A. ZusĂ€tzlich muss ausreichend RĂŒckhaltevolumen fĂŒr den Fall eines auĂergewöhnlich hohen Niederschlagsereignisses und dem damit verbundenen Ăberflutungsschutz vorgesehen werden, was Auswirkungen auf den Querschnitt des GrĂŒnstreifens hat. WĂ€hrend der offene EntwĂ€sserungskanal nach Westen um ca. 0,25% abfĂ€llt (Angabe: Dahlem Ingenieure) Ă€ndert sich die Höhenlage der PlanstraĂe A davon unabhĂ€ngig. Dadurch gibt es verschiedene Höhendifferenzen zwischen der StraĂenbahntrasse und der Sohle des EntwĂ€sserungsgrabens. Der Höhenunterschied wird auf verschiedene Arten abgefangen: Sitzstufen oder in Böschung liegende Hecken. ErgĂ€nzt werden diese Elemente durch lineare PlattenbĂ€nder. Der GrĂŒnstreifen wird gegliedert durch drei kleine Platzbereiche, die jeweils unterschiedliche Themen beinhalten wie z.B. geschnittene Heckenbosketts oder SĂ€ulenpappeln. Zwischen diesen PlĂ€tzen werden die einzelnen linearen Motive in unterschiedlicher Weise kombiniert, so dass es beim Durchschreiten des GrĂŒnstreifens eine Abfolge variierender, abwechslungsreicher RĂ€ume gibt. ErgĂ€nzt wird dieser GrĂŒnraum durch locker verteilte, frei gewachsene mehrstĂ€mmige BĂ€ume.
Westlicher GrĂŒnstreifen
Neben dem keilförmigen Nord-SĂŒd-gerichteten Park stellt der Westliche GrĂŒnstreifen eine wesentliche stadtrĂ€umliche GrĂŒnverbindung dar. Auch hier ist die Erlebbarkeit des Gesamtraums durch die GefĂ€llesituation und den dadurch nach SĂŒden möglichen Blicken gegeben. Es entsteht eine direkte Anbindung an den Park Laer im Norden und das GebĂ€ude D2 im SĂŒden. Der Streifen wird gegliedert mit polygonalen Pflanz-Motiven, die als Heckenbosketts aus geschnittenen Hainbuchen und BlĂŒtenstrĂ€ucher wie z.B. weiĂ blĂŒhende Spireen unterschiedliche RĂ€ume generieren. Beim Durchschreiten der FlĂ€che ergibt sich eine spannungsvolle Raumabfolge durch Verengungen und Aufweitungen der begehbaren FlĂ€chen. Kleine PlĂ€tze, teilweise von ParkbĂ€umen ĂŒberstanden laden zum Verweilen ein. Die begehbaren (inneren) Bereiche sind als wassergebundene Decke vorgesehen. Die Ă€uĂeren RĂ€nder werden durch befestigte Wege aus Betonpflaster gebildet. Zwischen diesen Wegen und der GrundstĂŒcksgrenze befindet sich ein 1,50m breiter Rasenstreifen. Innerhalb dieses Streifens kann der (durch die zukĂŒnftige GelĂ€ndesituation teilweise entstehende) Höhenunterschied zum Teil auf dem öffentlichen GrĂŒnstreifen abgefangen werden.
Bereich westlich der Logistik-FlÀche
Umfeld GebĂ€ude D2 / RegenrĂŒckhaltebecken
Das denkmalgeschĂŒtzte GebĂ€ude D2 ist als möglicher Standort eines Kiosks bzw. eines Ausstellungsraums vorgesehen. Am sĂŒdlichen Endpunkt des schmalen, westlichen GrĂŒnstreifens kann ein stadtrĂ€umlich (und kulturell) wichtiger, identitĂ€tsstiftender Ort entstehen. Ein Platzbereich vor dem GebĂ€ude fĂŒhrt zum angrenzenden RegenrĂŒckhaltebecken (RRB). Ziel ist es, auch dort hohe AufenthaltsqualitĂ€ten anzubieten. Die östliche Seite des Beckens wird mit einer klaren Kante â in Form einer Betonstufe -eingefasst. An den anderen Seiten des RegenrĂŒckhaltebeckens bestehen die Uferkanten aus einfachen Rasenböschungen. (Das RRB wird geplant von Dahlem Ingenieure). Die befestigte OberflĂ€che âfaltetâ sich vom oberen Niveau an der sĂŒdlichen PlanstraĂe F um ca. 2m nach unten zur groĂzĂŒgigen PlatzflĂ€che, in deren Zentrum sich ein âTeppichâ aus wassergebundener Decke befindet. Im Randbereich dieser zentralen FlĂ€che befinden sich HolzbĂ€nke, die nach Westen und SĂŒden (in Richtung D2 und RRB blickend) zur Sonne hin orientiert sind. Teilweise auch im lichten Schatten der BĂ€ume positioniert bieten diese BĂ€nke wahlweise an sonnigen und schattigen Stellen besondere AufenthaltsqualitĂ€ten. Die OberflĂ€che des Platzes besteht aus Betonplatten mit Natursteinvorsatz, Format 50cm x 70cm. Die EntwĂ€sserung erfolgt ĂŒber Kastenrinnen. Die Zufahrt zum D2-GebĂ€ude und zum RRB erfolgt ĂŒber eine 5m breite Wegeverbindung entlang der GrundstĂŒcksgrenze zu DHL. Der Weg, welcher sich nach SĂŒden hin auf 3m Breite verschmĂ€lert, stellt gleichzeitig eine wichtige Radwegeverbindung zwischen Planstr. F und dem zukĂŒnftigen Radweg entlang der sĂŒdlichen GrundstĂŒcksgrenze da. Indem die OberflĂ€che des Asphalts geschliffen wird werden die hellen Zuschlagstoffe der Deckschicht sichtbar, was dem Asphalt eine hellere und hochwertigere Optik verleiht. Die Beleuchtung des Platzes erfolgt ĂŒber 5m hohe Mastleuchten.
Landschaftsbauwerke SĂŒdwest und Nordwest
Alle fĂŒr die Unterbringung von ĂŒberschĂŒssigem Boden erforderlichen Landschaftsbauwerke sollen einer einheitlichen Formensprache entsprechen: geometrisch prĂ€zise Rasenkörper. Das sĂŒdwestliche Landschaftsbauwerk wird mit insgesamt drei locker verteilten einheimischen BĂ€umen bepflanzt. FĂŒr die BĂ€ume 2. Ordnung sollen folgende Baumarten gewĂ€hlt werden:
- Carpinus betulus - Hainbuche, mehrstÀmmig
- 2 x Acer campestre â Feldahorn, mehrstĂ€mmig
Auf dem nordwestlichen Landschaftsbauwerk werden insgesamt 6 BĂ€ume 2. Ordnung verteilt:
- 3 x Carpinus betulus - Hainbuche, mehrstÀmmig
- 2 x Acer campestre â Feldahorn, mehrstĂ€mmig
- 1 x Alnus glutinosa, Schwarzerle, mehrstÀmmig
Als westlicher Endpunkt der PlanstraĂe C soll eine Skulptur auf dem Landschaftsbauwerk platziert werden. Auf der Ostseite des LBWs fĂŒhren Sitzstufen nach oben zu diesem Kunstwerk.
Landschaftsbauwerk Ost
Die erforderliche Erdmassenunterbringung im Bereich östlich des PrivatgrundstĂŒcks (DHL) erfolgt mit einer geometrisch gestalteten pyramidenĂ€hnlichen Form mit Rasen als OberflĂ€che. Mit einer Höhe von 121m ĂŒ.NN bietet die Pyramide hervorragende Aussichtsmöglichkeiten in die bewegte Landschaft im SĂŒden und SĂŒdosten. Im obersten Bereich befindet sich eine Aussichtsplattform, die direkt ĂŒber Blockstufen von der FlĂ€che des Ăstlichen Parks erreichbar ist. ErgĂ€nzt wird diese obere Ebene durch einen etwas tiefer liegenden 4m breiten Balkon. Dieser ist ĂŒber einen Weg stufenfrei ĂŒber die Promenade an der Westseite des Parks zugĂ€nglich. Das Landschaftsbauwerk wird mit insgesamt sieben locker verteilten einheimischen BĂ€umen bepflanzt:
- 3 x Carpinus betulus - Hainbuche, mehrstÀmmig
- 2 x Acer campestre â Feldahorn, mehrstĂ€mmig
- 1 x Alnus glutinosa, Schwarzerle, mehrstÀmmig
- 1 x Sorbus torminalis, Elsbeere
EntrĂ©e West / Zufahrt vom Opelring / PlanstraĂe G
Um ein dem GelĂ€nde angemessenes EntrĂ©e westlich des GebĂ€udesD1 zu erhalten, werden entlang der PlanstraĂe G vier Baumreihen gepflanzt. Die jeweils Ă€uĂeren Reihen stehen im 5m breiten öffentlichen Gehweg. Die inneren beiden Baumreihen stehen â analog zur PlanstraĂe A im Bereich des PKWParkplatzstreifens. Jeweils zwei StellplĂ€tze liegen zwischen den einzelnen BĂ€umen. Als Baumart werden Silberlinden als groĂe BĂ€ume 1. Ordnung vorgesehen.
- Tilia tomentosa âBrabantâ â Brabanter Silberlinde (stadtklimavertrĂ€glich und kaum Honigtauabsonderung)
GrĂŒnflĂ€chen östlich der Wittener StraĂe
Im Bereich der GrĂŒnflĂ€chen zwischen Wittener StraĂe und Alter Wittener StraĂe
ist ein RegenrĂŒckhaltebecken vorgesehen (Planung: Dahlem Ingenieure).
Die FlĂ€chen sĂŒdlich davon sollen mit einheimischen Gehölzen locker bepflanzt
werden. Die FlĂ€che soll sich natĂŒrlich entwickeln gem. eines Leitbildes, das durch
Vorgaben des Umwelt-und GrĂŒnflĂ€chenamtes festgelegt wird.
Beleuchtungskonzept
Die Beleuchtung der öffentlichen GrĂŒnrĂ€ume konzentriert sich auf folgende wesentliche Bereiche:
1. Platz am D2-GebÀude
2. Westlicher GrĂŒnstreifen als Verbindung zwischen DannenbaumstraĂe und PlanstraĂe A
3. Drei PlĂ€tze im Ăstlichen Park . Diese erfĂŒllen aus stĂ€dtebaulicher Sicht wichtige Verbindungsfunktionen.
Allen Bereichen gemeinsam ist die Intension, die Ausleuchtung ĂŒber Mastleuchten zu regeln. Diese Leuchten sind 5m hoch. Unser Vorschlag ist, die Leuchte âStreetlight microâ der Firma Siteco zu wĂ€hlen. Leuchten der Reihe âStreetlightâ sind bereits im Bochumer Stadtraum verwendet worden und sind sowohl aus gestalterischer als auch funktionaler Sicht im Planungsgebiet gut geeignet. Als Leuchtmittel schlagen wir LED vor, Lichtfarbe 4000k, neutralweiss. Die Verwendung von LED als Leuchtmittel verhindert, dass Insekten vom Licht angezogen werden.
Hinweise zur Bauweise:
Die Bauweise orientiert sich an der RStO 12
FuĂgĂ€ngerflĂ€chen, Betonplatten:
(Bauklasse 0,3 Tafel 3, Zeile1)
⹠PlattenstÀrke 8cm
âą Bettung 4cm
âą Schottertragschicht 15cm
âą Frostschutzschicht 28cm
âą (Gesamtaufbau: 55cm)
FuĂgĂ€ngerflĂ€chen, AsphaltflĂ€chen:
(Bauklasse 0,3 Tafel 1, Zeile1)
âą Deckschicht 4cm
âą Asphalttragschicht 10cm
âą Frostschutzschicht 41cm
âą (Gesamtaufbau: 55cm)
Befahrbare FlÀchen, Betonplatten:
(Bauklasse 1,0 Tafel 3, Zeile1)
⹠PlattenstÀrke 12cm Bettung 4cm
âą Schottertragschicht 20cm
âą Frostschutzschicht 33cm
⹠(Gesamtaufbauhöhe: 69cm)
Befahrbare FlÀchen, AsphaltflÀchen:
(Bauklasse 1,0 Tafel 1, Zeile3)
âą Deckschicht 4cm
âą Asphalttragschicht 10cm
âą Schottertragschicht 15cm
âą Frostschutzschicht 36cm
⹠(Gesamtaufbauhöhe: 65cm)
Das GrundstĂŒck des Opel-Werkes 1 umfasst ein Gebiet sĂŒdlich der DannenbaumstraĂe, östlich der Wittener StraĂe (B 226), nördlich der MarkstraĂe und der zukĂŒnftigen Autobahn A 448 und östlich des Nordhausen-Rings.
Heutiges Erscheinungsbild
Das GrundstĂŒck des Opel-Werkes 1 ist mit den groĂflĂ€chigen Produktionshallen und den weitlĂ€ufigen MitarbeiterparkplĂ€tzen, FahrstraĂen und den StellflĂ€chen fĂŒr die produzierten Fahrzeuge nahezu vollstĂ€ndig versiegelt. Ziel der BebauungsplĂ€ne ist es, im Zusammenhang mit der Neustrukturierung
des Opel-Werkes 1 den Standort auf Grundlage eines stĂ€dtebaulichen Entwicklungskonzeptes als gewerblich-industriellen Bereich zu erhalten und hinsichtlich des Erhalts, der Sicherung und der Schaffung von zukunftsfĂ€higen ArbeitsplĂ€tzen stĂ€dtebaulich zu optimieren. Ziel ist es, eine nachhaltige und werthaltige Gliederung der Frei- und GrĂŒnflĂ€chen zu entwickeln.
Zielvorstellung und Chancen
Auf diesen Grundlagen wurde fĂŒr das Werk 1 in Abstimmung mit der Stadt Bochum, der Adam Opel AG und den regionalen Partnern ein Strukturkonzept entwickelt und verabschiedet. Es enthĂ€lt u.a. folgende Zielsetzungen:
- Die Anbindung an die Stadtteile soll hergestellt werden,
- Eine stĂ€dtebaulich attraktive West-Ost-Allee und wirksame GrĂŒnverbindungen sind die Dominanten des Strukturkonzeptes
- Das ansteigende Relief ist zu berĂŒcksichtigen
Die Schaffung von FreiraumqualitĂ€ten soll einer hochwertigen stĂ€dtebaulichen Gestaltung dienen und als weicher Standortfaktor das Ansiedlungsinteresse von Firmen und wissenschaftsaffinen Nutzungen verstĂ€rken. Der Nord-SĂŒd-GrĂŒnzug soll zudem einen Beitrag zur Freiraumvernetzung leisten sowie fĂŒr Freizeit- und Erholungszwecke fĂŒr Anwohner und Arbeitnehmer zur VerfĂŒgung
stehen. Unsere Aufgabe war es, landschaftsarchitektonische Ideen zur Gestaltung zu entwickeln und diese in einem Freiraumentwurf aufzuzeigen. Der zu gestaltende öffentliche Raum soll standort- und adressbildend wirken und ist damit als Standortfaktor fĂŒr Unternehmen mit einem hohen MaĂ an
wissensintensiven ArbeitsplÀtzen bedeutsam. Bei der Entwicklung zu einem attraktiven Industrie- und Gewerbestandort soll den ökologischen, klimatischen und gestalterischen Belangen Rechnung
getragen werden. Durch neue GrĂŒnachsen, die den Standort Nord-SĂŒd und Ost-West durchziehen, soll auch dem ökologischen Umgang mit dem Regenwasser Raum gegeben werden. Zudem soll den ökologischen, klimatischen und gestalterischen Belangen sowie den Belangen des Arten- und Biotopschutzes Rechnung getragen werden. Im Folgenden werden die einzelnen Teilbereiche erlĂ€utert.
Ăstlicher Park
Das HerzstĂŒck der Freianlagen im gesamten Gebiet stellt der keilförmige Nord-SĂŒd-gerichtete Park dar. Hier bietet sich die Gelegenheit, das nach SĂŒden hin abfallende Gebiet in seiner gesamten LĂ€nge zu begreifen. Der Höhenunterschied von ca. 20m wird dort erlebbar, mit Ausblick auf die sĂŒdlich angrenzende Landschaft. Den Blick in die Landschaft inszenierend wird der Park an den RĂ€ndern mit Baumreihen (BĂ€ume erster Ordnung) gefasst. Der westliche Rand zu den GewerbeflĂ€chen hin wird durch eine doppelte Baumreihe (Schnurbaum, Sophora japonica) gebildet. Unter dieser Allee verlĂ€uft ein Weg, der den gesamten Park als Promenade der LĂ€nge nach verbindet. Die östliche Raumkante wird gebildet durch die vor- und zurĂŒckspringende Bebauung des zukĂŒnftigen Quartiers an der Wittener StraĂe. Deren bewegte Raumkante wird durch davor liegende Baumreihen nachgezeichnet. Dadurch entsteht eine sehr enge Verzahnung des groĂzĂŒgigen Parkraums mit dem angrenzenden Quartier, was durch die FortfĂŒhrung wichtiger Wegeachsen ĂŒber die RasenflĂ€chen hin zur Westseite des Parks noch verstĂ€rkt wird. Das gesamte GelĂ€nde soll in seiner Topografie erlebbar werden. Der Park stuft sich terrassenförmig nach SĂŒden hin ab, mit insgesamt vier unterschiedlichen Ebenen. Diese Ebenen sind als groĂzĂŒgige RasenflĂ€chen flexibel nutzbar. Einzelne ParkbĂ€ume, oft mehrstĂ€mmig sind locker auf diesen FlĂ€chen verteilt. An stĂ€dtebaulichen Knotenpunkten gibt es insgesamt drei verschiedene PlĂ€tze. Die exakte Position der PlĂ€tze richtet sich zum einen danach, dass die Verteilung eine angemessene Proportionierung des Gesamtraums darstellt. Zum anderen befinden sich die PlĂ€tze an stadtrĂ€umlich wichtigen Knotenpunkten und dienen der Verbindung und Umlenkung von FuĂgĂ€ngerströmen. Alle PlĂ€tze bilden nach SĂŒden hin einen Abschluss als terrassierte FlĂ€chen mit Sitzstufen nach SĂŒden, hin zur Landschaft. Die PlĂ€tze stellen in ihrer Gestaltung drei unterschiedliche Themen dar:
Platz Nord:
Der mit einem groĂen skulpturalen, frei wachsenden Parkbaum ĂŒberstandene Platz bildet den End- (bzw. auch Anfangs-)punkt der Wegeverbindung nach Westen hin zur PlanstraĂe C. Die in den Platz integrierte zentrale RasenflĂ€che schĂ€lt sich nach Osten um bis zu 45cm nach oben, so dass sich aus der Einfassung allmĂ€hlich eine Sitzkante entwickelt. Die OberflĂ€che des Platzes besteht aus Betonplatten mit Natursteinvorsatz, Format 50cm x 70cm, mit einem leicht ockerfarbenen, hellen und warmen Farbton. Nach SĂŒden hin wird das GelĂ€nde mit in der RasenflĂ€che liegenden Sitzstufen terrassiert.
Platz Mitte:
Der mittig liegende Platz wird mit einer OberflĂ€che aus wassergebundener Decke gestaltet. Zentrales Motiv bildet ein Dach aus hoch aufgeasteten, geschnittenen Platanen, unter denen man im lichten Schatten sitzen kann. Locker verteilte (aber fest montierte) StĂŒhle aus Holz und Aluminium, teilweise zu kleinen Gruppen zusammengefĂŒgt zeigen in unterschiedliche Richtungen, wobei auch hier die Inszenierung der Aussicht das Haupt-Thema darstellt.
Platz SĂŒd:
Ein Heckenboskett trennt den Platzbereich zur StraĂe hin ab. Frei gewachsene, mehrstĂ€mmige BĂ€ume ĂŒberlagern die strenge geometrische Heckenfigur und fĂŒhren den Betrachter hin zur zentralen PlatzflĂ€che. Diese wird geprĂ€gt durch ein Raster aus 2mx2m groĂen, 45cm hohen quadratischen Sitzobjekten, die mit abgerundeten Ecken und einer MaterialitĂ€t aus Glasfaser verstĂ€rktem Kunststoff (GFK) einen zeitgemĂ€Ăen stĂ€dtischen Freiraum im Zentrum des Gesamtgebiets darstellt. Folgt man den nach SĂŒden hin abfallenden Stufen, verwandeln sich diese allmĂ€hlich von lineare in gebogene Formen und gleichen zunehmend den Stufen eines Amphitheaters. Der Blick wird frei auf eine BĂŒhne im Rasen, die sich als einfache und flache (aber geometrische prĂ€zise) Erhöhung im Rasen zeigt. Der Blick weiter in die Landschaft wird hier verstĂ€rkt durch die spiegelnde Wirkung des weiter sĂŒdlich liegenden Himmelsspiegels. Das ca. 30cm tiefe Wasserbecken bildet den zentralen Bereich im sĂŒdlichen Park und bietet sehr hohe AufenthaltsqualitĂ€ten â eine lange Sitzbank ermöglicht gleichzeitig den Blick auf das Wasser und orientiert sich zur (Nachmittags-)Sonne. Den sĂŒdlichen Abschluss des Parks bildet ein Rahmen aus hohen SĂ€ulenpappeln, die in Nord-SĂŒdrichtung Blicke kanalisieren und gleichzeitig durch die weiten PflanzabstĂ€nde Durchblicke ermöglichen. Auf der gesamten Westseite des Parks soll ein offener EntwĂ€sserungsgraben die RegenrĂŒckhaltung sichtbar machen. Ăber Holzstege gelangt man von den Parkwegen auf die Promenade. Ein geschwungener 3m breiter Weg ergĂ€nzt die seitlichen und querlaufenden Wege des Parks und fĂŒhrt den Besucher in den zentralen Parkbereich.
Bereich Nord - Ăbergang zum Park Laer
Ein Parkmotiv mit rasterförmig angeordneten BĂ€umen (Hainbuchen, Carpinus betulus) formuliert den Freiraum als grĂŒne Pufferzone zwischen der nördlichen Wohnbebauung entlang der DannenbaumstraĂe und der zukĂŒnftigen nördlichen Gewerbebebauung. Ein FuĂweg fĂŒhrt vom keilförmigen Park nach Norden, knickt nach Westen hin ab und fĂŒhrt nördlich der Gewerbebebauung bis zur DannenbaumstraĂe. Die OberflĂ€che des Wegs wird aus geschliffenem Asphalt hergestellt.
Die Umlenkpunkte des Weges werden folgendermaĂen betont:
- An einigen Stellen können Skulpuren als Blickfang dienen
- Das Baumraster wird ergĂ€nzt durch einen skulpturalen groĂgewachsenen Baum (Stieleiche, Quercus robur) Eine zusĂ€tzliche Verbindung direkt zum Park Laer kann ĂŒber das Wohngebiet an der DannenbaustraĂe erfolgen.
Hauptachse / PlanstraĂe A
Als stadtrĂ€umliches RĂŒckgrat des Gebiets soll die Hauptachse als starkes rĂ€umliches Motiv wahrgenommen werden. Eine dreireihige Allee mit BĂ€umen erster Ordnung (Sumpfeiche, Quercus palustris) verbindet die Zufahrt von der Wittener StraĂe entlang der PlanstraĂe A, bis zum Kreisverkehr an der PlanstraĂe C West. Zwei der hoch aufgeasteten Baumreihen stehen in Parkplatzstreifen, jeweils von einer Parkbucht fĂŒr zwei PKW-StellplĂ€tze unterbrochen, die dritte (sĂŒdliche) Baumreihe befindet sich neben der StraĂenbahntrasse im grĂŒnen Parkbereich. Auf ca. 370m LĂ€nge durchzieht ein EntwĂ€sserungsgraben den GrĂŒnstreifen entlang der PlanstraĂe A. ZusĂ€tzlich muss ausreichend RĂŒckhaltevolumen fĂŒr den Fall eines auĂergewöhnlich hohen Niederschlagsereignisses und dem damit verbundenen Ăberflutungsschutz vorgesehen werden, was Auswirkungen auf den Querschnitt des GrĂŒnstreifens hat. WĂ€hrend der offene EntwĂ€sserungskanal nach Westen um ca. 0,25% abfĂ€llt (Angabe: Dahlem Ingenieure) Ă€ndert sich die Höhenlage der PlanstraĂe A davon unabhĂ€ngig. Dadurch gibt es verschiedene Höhendifferenzen zwischen der StraĂenbahntrasse und der Sohle des EntwĂ€sserungsgrabens. Der Höhenunterschied wird auf verschiedene Arten abgefangen: Sitzstufen oder in Böschung liegende Hecken. ErgĂ€nzt werden diese Elemente durch lineare PlattenbĂ€nder. Der GrĂŒnstreifen wird gegliedert durch drei kleine Platzbereiche, die jeweils unterschiedliche Themen beinhalten wie z.B. geschnittene Heckenbosketts oder SĂ€ulenpappeln. Zwischen diesen PlĂ€tzen werden die einzelnen linearen Motive in unterschiedlicher Weise kombiniert, so dass es beim Durchschreiten des GrĂŒnstreifens eine Abfolge variierender, abwechslungsreicher RĂ€ume gibt. ErgĂ€nzt wird dieser GrĂŒnraum durch locker verteilte, frei gewachsene mehrstĂ€mmige BĂ€ume.
Westlicher GrĂŒnstreifen
Neben dem keilförmigen Nord-SĂŒd-gerichteten Park stellt der Westliche GrĂŒnstreifen eine wesentliche stadtrĂ€umliche GrĂŒnverbindung dar. Auch hier ist die Erlebbarkeit des Gesamtraums durch die GefĂ€llesituation und den dadurch nach SĂŒden möglichen Blicken gegeben. Es entsteht eine direkte Anbindung an den Park Laer im Norden und das GebĂ€ude D2 im SĂŒden. Der Streifen wird gegliedert mit polygonalen Pflanz-Motiven, die als Heckenbosketts aus geschnittenen Hainbuchen und BlĂŒtenstrĂ€ucher wie z.B. weiĂ blĂŒhende Spireen unterschiedliche RĂ€ume generieren. Beim Durchschreiten der FlĂ€che ergibt sich eine spannungsvolle Raumabfolge durch Verengungen und Aufweitungen der begehbaren FlĂ€chen. Kleine PlĂ€tze, teilweise von ParkbĂ€umen ĂŒberstanden laden zum Verweilen ein. Die begehbaren (inneren) Bereiche sind als wassergebundene Decke vorgesehen. Die Ă€uĂeren RĂ€nder werden durch befestigte Wege aus Betonpflaster gebildet. Zwischen diesen Wegen und der GrundstĂŒcksgrenze befindet sich ein 1,50m breiter Rasenstreifen. Innerhalb dieses Streifens kann der (durch die zukĂŒnftige GelĂ€ndesituation teilweise entstehende) Höhenunterschied zum Teil auf dem öffentlichen GrĂŒnstreifen abgefangen werden.
Bereich westlich der Logistik-FlÀche
Umfeld GebĂ€ude D2 / RegenrĂŒckhaltebecken
Das denkmalgeschĂŒtzte GebĂ€ude D2 ist als möglicher Standort eines Kiosks bzw. eines Ausstellungsraums vorgesehen. Am sĂŒdlichen Endpunkt des schmalen, westlichen GrĂŒnstreifens kann ein stadtrĂ€umlich (und kulturell) wichtiger, identitĂ€tsstiftender Ort entstehen. Ein Platzbereich vor dem GebĂ€ude fĂŒhrt zum angrenzenden RegenrĂŒckhaltebecken (RRB). Ziel ist es, auch dort hohe AufenthaltsqualitĂ€ten anzubieten. Die östliche Seite des Beckens wird mit einer klaren Kante â in Form einer Betonstufe -eingefasst. An den anderen Seiten des RegenrĂŒckhaltebeckens bestehen die Uferkanten aus einfachen Rasenböschungen. (Das RRB wird geplant von Dahlem Ingenieure). Die befestigte OberflĂ€che âfaltetâ sich vom oberen Niveau an der sĂŒdlichen PlanstraĂe F um ca. 2m nach unten zur groĂzĂŒgigen PlatzflĂ€che, in deren Zentrum sich ein âTeppichâ aus wassergebundener Decke befindet. Im Randbereich dieser zentralen FlĂ€che befinden sich HolzbĂ€nke, die nach Westen und SĂŒden (in Richtung D2 und RRB blickend) zur Sonne hin orientiert sind. Teilweise auch im lichten Schatten der BĂ€ume positioniert bieten diese BĂ€nke wahlweise an sonnigen und schattigen Stellen besondere AufenthaltsqualitĂ€ten. Die OberflĂ€che des Platzes besteht aus Betonplatten mit Natursteinvorsatz, Format 50cm x 70cm. Die EntwĂ€sserung erfolgt ĂŒber Kastenrinnen. Die Zufahrt zum D2-GebĂ€ude und zum RRB erfolgt ĂŒber eine 5m breite Wegeverbindung entlang der GrundstĂŒcksgrenze zu DHL. Der Weg, welcher sich nach SĂŒden hin auf 3m Breite verschmĂ€lert, stellt gleichzeitig eine wichtige Radwegeverbindung zwischen Planstr. F und dem zukĂŒnftigen Radweg entlang der sĂŒdlichen GrundstĂŒcksgrenze da. Indem die OberflĂ€che des Asphalts geschliffen wird werden die hellen Zuschlagstoffe der Deckschicht sichtbar, was dem Asphalt eine hellere und hochwertigere Optik verleiht. Die Beleuchtung des Platzes erfolgt ĂŒber 5m hohe Mastleuchten.
Landschaftsbauwerke SĂŒdwest und Nordwest
Alle fĂŒr die Unterbringung von ĂŒberschĂŒssigem Boden erforderlichen Landschaftsbauwerke sollen einer einheitlichen Formensprache entsprechen: geometrisch prĂ€zise Rasenkörper. Das sĂŒdwestliche Landschaftsbauwerk wird mit insgesamt drei locker verteilten einheimischen BĂ€umen bepflanzt. FĂŒr die BĂ€ume 2. Ordnung sollen folgende Baumarten gewĂ€hlt werden:
- Carpinus betulus - Hainbuche, mehrstÀmmig
- 2 x Acer campestre â Feldahorn, mehrstĂ€mmig
Auf dem nordwestlichen Landschaftsbauwerk werden insgesamt 6 BĂ€ume 2. Ordnung verteilt:
- 3 x Carpinus betulus - Hainbuche, mehrstÀmmig
- 2 x Acer campestre â Feldahorn, mehrstĂ€mmig
- 1 x Alnus glutinosa, Schwarzerle, mehrstÀmmig
Als westlicher Endpunkt der PlanstraĂe C soll eine Skulptur auf dem Landschaftsbauwerk platziert werden. Auf der Ostseite des LBWs fĂŒhren Sitzstufen nach oben zu diesem Kunstwerk.
Landschaftsbauwerk Ost
Die erforderliche Erdmassenunterbringung im Bereich östlich des PrivatgrundstĂŒcks (DHL) erfolgt mit einer geometrisch gestalteten pyramidenĂ€hnlichen Form mit Rasen als OberflĂ€che. Mit einer Höhe von 121m ĂŒ.NN bietet die Pyramide hervorragende Aussichtsmöglichkeiten in die bewegte Landschaft im SĂŒden und SĂŒdosten. Im obersten Bereich befindet sich eine Aussichtsplattform, die direkt ĂŒber Blockstufen von der FlĂ€che des Ăstlichen Parks erreichbar ist. ErgĂ€nzt wird diese obere Ebene durch einen etwas tiefer liegenden 4m breiten Balkon. Dieser ist ĂŒber einen Weg stufenfrei ĂŒber die Promenade an der Westseite des Parks zugĂ€nglich. Das Landschaftsbauwerk wird mit insgesamt sieben locker verteilten einheimischen BĂ€umen bepflanzt:
- 3 x Carpinus betulus - Hainbuche, mehrstÀmmig
- 2 x Acer campestre â Feldahorn, mehrstĂ€mmig
- 1 x Alnus glutinosa, Schwarzerle, mehrstÀmmig
- 1 x Sorbus torminalis, Elsbeere
EntrĂ©e West / Zufahrt vom Opelring / PlanstraĂe G
Um ein dem GelĂ€nde angemessenes EntrĂ©e westlich des GebĂ€udesD1 zu erhalten, werden entlang der PlanstraĂe G vier Baumreihen gepflanzt. Die jeweils Ă€uĂeren Reihen stehen im 5m breiten öffentlichen Gehweg. Die inneren beiden Baumreihen stehen â analog zur PlanstraĂe A im Bereich des PKWParkplatzstreifens. Jeweils zwei StellplĂ€tze liegen zwischen den einzelnen BĂ€umen. Als Baumart werden Silberlinden als groĂe BĂ€ume 1. Ordnung vorgesehen.
- Tilia tomentosa âBrabantâ â Brabanter Silberlinde (stadtklimavertrĂ€glich und kaum Honigtauabsonderung)
GrĂŒnflĂ€chen östlich der Wittener StraĂe
Im Bereich der GrĂŒnflĂ€chen zwischen Wittener StraĂe und Alter Wittener StraĂe
ist ein RegenrĂŒckhaltebecken vorgesehen (Planung: Dahlem Ingenieure).
Die FlĂ€chen sĂŒdlich davon sollen mit einheimischen Gehölzen locker bepflanzt
werden. Die FlĂ€che soll sich natĂŒrlich entwickeln gem. eines Leitbildes, das durch
Vorgaben des Umwelt-und GrĂŒnflĂ€chenamtes festgelegt wird.
Beleuchtungskonzept
Die Beleuchtung der öffentlichen GrĂŒnrĂ€ume konzentriert sich auf folgende wesentliche Bereiche:
1. Platz am D2-GebÀude
2. Westlicher GrĂŒnstreifen als Verbindung zwischen DannenbaumstraĂe und PlanstraĂe A
3. Drei PlĂ€tze im Ăstlichen Park . Diese erfĂŒllen aus stĂ€dtebaulicher Sicht wichtige Verbindungsfunktionen.
Allen Bereichen gemeinsam ist die Intension, die Ausleuchtung ĂŒber Mastleuchten zu regeln. Diese Leuchten sind 5m hoch. Unser Vorschlag ist, die Leuchte âStreetlight microâ der Firma Siteco zu wĂ€hlen. Leuchten der Reihe âStreetlightâ sind bereits im Bochumer Stadtraum verwendet worden und sind sowohl aus gestalterischer als auch funktionaler Sicht im Planungsgebiet gut geeignet. Als Leuchtmittel schlagen wir LED vor, Lichtfarbe 4000k, neutralweiss. Die Verwendung von LED als Leuchtmittel verhindert, dass Insekten vom Licht angezogen werden.
Hinweise zur Bauweise:
Die Bauweise orientiert sich an der RStO 12
FuĂgĂ€ngerflĂ€chen, Betonplatten:
(Bauklasse 0,3 Tafel 3, Zeile1)
⹠PlattenstÀrke 8cm
âą Bettung 4cm
âą Schottertragschicht 15cm
âą Frostschutzschicht 28cm
âą (Gesamtaufbau: 55cm)
FuĂgĂ€ngerflĂ€chen, AsphaltflĂ€chen:
(Bauklasse 0,3 Tafel 1, Zeile1)
âą Deckschicht 4cm
âą Asphalttragschicht 10cm
âą Frostschutzschicht 41cm
âą (Gesamtaufbau: 55cm)
Befahrbare FlÀchen, Betonplatten:
(Bauklasse 1,0 Tafel 3, Zeile1)
⹠PlattenstÀrke 12cm Bettung 4cm
âą Schottertragschicht 20cm
âą Frostschutzschicht 33cm
⹠(Gesamtaufbauhöhe: 69cm)
Befahrbare FlÀchen, AsphaltflÀchen:
(Bauklasse 1,0 Tafel 1, Zeile3)
âą Deckschicht 4cm
âą Asphalttragschicht 10cm
âą Schottertragschicht 15cm
âą Frostschutzschicht 36cm
⹠(Gesamtaufbauhöhe: 65cm)
©WES LandschaftsArchitektur
Lageplan
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