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Eingeladenes, zweiphasiges städtebaulich-hochbauliches Entwurfsgutachten | 11/2022

Quartiersentwicklung Freiburger Straße in Stade

2. Rundgang

TCHOBAN VOSS Architekten GmbH

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser haben die Kritik aus der Zwischenpräsentation sehr sorgfältig aufgenommen und schlagen einen grundlegend neuen Entwurfsansatz mit wieder‐ kehrenden Modultypen vor. Der eigenständige Ansatz wird von der Jury begrüßt, die dadurch entstehende Kleinteiligkeit und der Versprung der Fassaden wird aber gleichzeitig kritisch hinterfragt. Der Entwurfsansatz lässt einerseits interessante und abwechslungsreiche Außenräume entstehen die beispielsweise an der Freiburger Straße einen guten Straßenraum bilden. Im Inneren des Quartiers fehlt andererseits die Unterscheidung zwischen öffentlichen und privaten Freiräumen und eine differenzierte Ausbildung der Qualitäten.

Als erhebliches Problem bewertet die Jury die Höhenversprünge und vielfach eingerückten Gebäude mit Blick auf die entstehenden großen Hüllflächen und zu erwartenden Probleme bezüglich Schattenwurf und Brandschutz. Der Entwurf ist in sich nicht durchgängig, da die Bausteine, die im Städtebau deutlich ablesbar sind, architektonisch nicht in sich abgeschlossen organisiert sind. Aufgrund der Schachtelung werden auch zu viele große Wohnungen erzeugt, was nur mit massiven Eingriffen in die städtebauliche Figur gelöst werden könnte. Als erheblichen Nachteil bewertet die Jury die Abweichungen von dem vorgegebenen Wohnungsschlüssel.

Insgesamt wird eine Maßstäblichkeit und Urbanität erzeugt, die für diesen Standort eher fremd wirkt. Der Versuch, die Orientierung und Adressbildung innerhalb des Quartiers durch unterschiedliche Fassadenfarben zu verbessern, ist aus Sicht der Jury noch nicht überzeugend. Ähnlich wird die Idee bewertet, den vorhandenen Schornstein zu erhalten – der technische Aufwand und die Nähe zu den angrenzenden Wohngebäuden lassen diese Idee wenig realistisch wirken