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Auswahlverfahren zur Grundstücksveräußerung | 05/2019

Wohnbaugrundstücke im Baugebiet Heilbrunn - Engelfeld

Teilnahme

Timon-Gruppe / TIMON Bauregie GmbH & Co. KG

Investor*in

Link | rosswag architektur gmbh

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser bieten fünf Geschosswohnungsbauten mit 49 Wohneinheiten (= größte Anzahl innerhalb der Bewerberschaft) als 2-, 3- und 4- Spänner-Typen an. Die Treppenhäuser werden als „Begegnungs-Orte“ bewusst an den Quartiersplatz gesetzt, was aber zu nordwest-orientierten Wohneinheiten führt. Diese Wohneinheiten und ihre Freisitze sind dann noch zusätzlich durch die eng an den Häusern 1 und 2 vorbeiführenden Tiefgaragen - Zufahrtsrampen beeinträchtigt, was zum Teil auch zu feuerschutztechnischen Problemen (Anleiterung) führt.
Das Wohnungsangebot beschränkt sich auf den Geschosswohnungsbau; weitere Typologien (Stadt-häuser, Maisonettes o.ä.) sind nicht vorgesehen, wären aber zu begrüßen.
Die Fassaden werden mit unterschiedlichen Fensterformaten sowie wechselnd angeordneten Putzflächen und Natursteinverblendungen gestaltet und vermitteln einen vielfältigen, fast schon etwas unruhigen Eindruck.
Aufgrund der Topografie ist davon auszugehen, dass die Erdgeschosszonen der nördlichen Häuser zum Teil vor dem aufsteigenden Gelände des Quartiersplatzes liegen, was als qualitativer Nachteil gesehen wird. Die Überlegung, im Erdgeschoss des Hauses 4 einen Gemeinschafts- / Multifunktionsraum anzubieten, wird grundsätzlich als positiver Beitrag anerkannt. Allerdings ist die Verortung im Gebäudegrundriss nicht ganz gelungen, weil kein ebenerdiger Anschluss an den Platzraum geschaffen werden konnte.
Die hohe Anzahl an Wohneinheiten führt zu entsprechend hohem Parkierungsbedarf, der in einer zwei-geschossigen Tiefgarage nachgewiesen wird. Bei der Erörterung der Konzeption werden Bedenken hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit einer solchen Lösung und bezüglich der Qualität der Rampen - Befahrbarkeit geäußert. Diskutiert wurde, dass ein Teil der Bewohner über den Quartiersplatz wechseln und Zugang zu einem anderen Gebäude erhalten müssen um zu ihrem zweiten Stellplatz zu gelangen. Solch eine Platzquerung mag positiv auch als Kommunikationsanlass gesehen werden, könnte im Alltag aber auf Dauer auch lästig sein.
Insbesondere ist es jedoch aus städtebaulichen Gründen nicht wünschenswert, eine solch hohe Wohnungs- und Kfz-Anzahl in die doch eher überschaubare Größenordnung des Wohngebiets zu implementieren (zumal ja auch in Parzelle fünf mit weiteren Wohneinheiten zu rechnen ist).
Insgesamt ist der Entwurf in konzeptioneller wie gestalterischer Hinsicht weitgehend gelungen, kann aber durch die aus städtebaulicher Sicht zu hohe Verdichtung nicht ganz überzeugen.