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Studienauftrag im selektiven Verfahren | 12/2022

WohnĂĽberbauung Breiteli Nord in Thalwil (CH)

Visualisierung

Visualisierung

Teilnahme

ArchitekturbĂĽro Miroslav Ĺ ik

Architektur

Andreas Tremp, Landschaftsarchitekt BSLA

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Konzept, Städtebau, Architektur und Gestaltung

Positive Aspekte
■ Durch die Einhaltung der im Gestaltungsplan festgesetzten Parameter und Festlegungen wird das «politische Risiko» einer Realisierung minimiert.
■ Die vorgesehenen Baukörper sind städtebaulich präzise gesetzt. Weiter wird durch die vorgesehene Gebäudeunterteilungen und die Abstände Rücksicht auf die Körnung der bebauten Umgebung und die Vernetzung genommen.
■ Die Gestaltung der Umgebung ist landschaftsarchitektonisch durchdacht und weist eine gute Aufenthaltsqualität auf. Der Ansatz, dass die gleiche «Sprache» bei den einzelnen Aussenräumen angedacht wird, ist nachvollziehbar.
â–  Der neue Aussenraum korrespondiert mit dem vorhandenen Aussenraum des Breiteli SĂĽd, was eine klare Aufwertung darstellt.

Kritisch hinterfragte Aspekte
■ Die Gebäudehöhe / Geschossigkeit, insbesondere gegenüber der Breitelistrasse, wird als ausgereizt, wenn nicht gar als zu hoch beurteilt.
■ Der hangseitige Aussenraum wird durch den mittleren L-Baukörper stark unterteilt.
■ Die nördliche Ausrichtung des Aussenbereichs für eine mögliche Krippennutzung funktioniert in regenreichen Jahren nicht. Durch die schattige Lage trocknet der Spielplatz nicht richtig aus und es wird sich Moos bilden. Dies wird diesen Aussenbereich schlecht nutzbar und unattraktiv machen.
â–  Im Aussenbereich fehlen noch Aufenthaltsbereiche fĂĽr Erwachsene.

Nutzung, Funktionalität, Flexibilität

Positive Aspekte
■ Die Wohnungskonzeption ist durchdacht und funktioniert. Alle Wohnungen verfügen über klar strukturierte und gut möblierbare Grundrisse.
â–  Alle Wohnungen verfĂĽgen infolge der durchgestochenen Anordnung ĂĽber mindestens eine zweiseitige natĂĽrliche Belichtung und gute Ausrichtungen (allerdings liegt die eine Seite an einem Laubengang).
■ Die Wohnungen sind sehr flexibel und es sind auch andere Wohnformen wie Wohngemeinschaften auf einem Geschoss möglich.
■ Durch das Anbieten von verschiedenen Wohnungsgrössen pro Geschoss findet eine gewollte «soziale Durchmischung» statt.

Kritisch hinterfragte Aspekte
■ Der vorgegebene Wohnungsmix ist knapp nicht eingehalten. Tendenziell sind mehr grössere Wohnungen (3½ + 4½) als kleinere Wohnungen (1½ + 2½) vorhanden, als es die prozentuale Zielgrösse vorgibt.
■ Die Anordnung der Laubengänge auf der Süd- respektive Hangseite wird als falsch beurteilt. Zum einen generieren diese eine schlechtere Belichtung der Wohnungen, zum anderen erzeugen diese viel Erschliessungsverkehr vor privaten Räumen wie Wohn- oder Schlafzimmern, was zu ungewollten Einblicken führt. Auch besteht die Gefahr, dass trotz Fluchtweg der Laubengang möbliert wird, was für eine sichere Entfluchtung über die Laubengänge mit der vorgesehenen Tiefe sehr heikel ist.
â–  Die seeseitig ausgerichteten Balkone sind mit 7m2 zu klein. Weiter sind diese nordseitig suboptimal angeordnet und sind durch die fehlende Abendsonne und kĂĽhlen Biswind wenig attraktiv.
■ Die Gebäudezugänge, welche an der Breitelistrasse angeordnet sind, wirken infolge der Zurückversetzung sowie der Dimensionierung als wenig attraktiv und zu dunkel.
■ An der Breitelistrasse sind im Sockelgeschoss hauptsächlich Nebenräume angeordnet. Dies wird sich eher negativ auf eine Belebung und eine Bespielung der Breitelistrasse auswirken.

Wirtschaftlichkeit

Positive Aspekte
■ Die Wohnungserschliessungen über die Laubengänge sind sehr effizient. Dies trägt bezüglich der Erstellungs- und Betriebskosten dem Gedanken des kostengünstigen Wohnraums Rechnung.
â–  Den Projektverfassern gelingt es alle Wohnungen mit lediglich zwei vertikalen Erschliessungen und zwei Liften zu erschliessen.
■ Die Tiefgarage ist wirtschaftlich organisiert und befindet sich ausschliesslich unter den Baukörpern. Dies wird sich positiv auf die Erstellungskosten auswirken.

Nachhaltigkeit: Energie / Klima / Biodiversität
Positive Aspekte
■ Durch die Gebäudeabstände mit der «Luftstromdurchlässigkeit» wird ein Beitrag an das Lokalklima geleistet.
■ Lösungsansätze betreffend Biodiversität sind erkennbar.

Fazit
Die Stärke dieses Projekts liegt neben dem geringen «politischen Risiko» durch die Einhaltung der Vorgaben des Gestaltungsplans, in den durchdachten Wohnungen mit den gut strukturierten und flexiblen Grundrissen. Nicht zu überzeugen, vermögen dagegen die Ausgestaltung der Laubengänge, der Umgang mit der Breitelistrasse und die Hauptzugänge in die Gebäude, sowie die Ausrichtung der privaten Aussenräume. Hier sind klare Defizite im Projekt vorhanden. Das Beurteilungsgremium beschliesst, das Projekt des Teams Architekturbüro Sik AG / Tremp Landschaftsarchitektur nicht für die Weiterbearbeitung der 2. Phase zuzulassen. Der geleistete Beitrag wird herzlich verdankt.
Lageplan

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