Erweiterung des Reichshofstadions Lustenau

Das Konzept bezieht seine Eigenständigkeit durch die deutlichen baulichen Zäsuren in den 3 neuen Tribünenbauwerken. Die übliche Längswirkung der Tribünenbauwerke wird dadurch gebrochen. Es soll auch ein Bezug zur in Lustenau vorherrschenden Siedlungsstruktur angedeutet werden, was eigentlich bei einem derartigen Sonderbauwerk nicht unbedingt das Thema ist. Die Perforierung des Innenraumes erzeugt starke Bezüge zwischen Stadion-Innenraum und dem umgebenden Außenraum. Die offenen Zwischenräume stellen zwar ein sehr starkes formales Element dar, das durch den erforderlichen Wetterschutz geschwächt wird. Das inhaltliche Statement unterstützt einerseits die Grundphilosophie des Vereines, schafft aber andererseits in ihrer Konsequenz nicht die notwendige konzentrierte innere Atmosphäre. Dies insbesondere auch infolge der sehr offen gestalteten Ecken. Die Tribünenbereiche können die Ansprüche hinsichtlich der Funktionalität einigermaßen erfüllen, wiewohl noch einige Optimierungsmassnahmen notwendig wären. Zum Teil sind auch
2018-04-04 RHS-Protokoll Preisgerichtsitzung VORABZUG komplett | 7-11
Sichtbeeinträchtigungen feststellbar. Die Mischkonstruktion von Beton-Stahlrahmen-Holzkonstruktionen mit einem 7,00m-Raster ist einigermaßen wirtschaftlich machbar, jedoch sind die Bauteile zum Teil zu schlank dimensioniert.
Die Lage der Mixed-Zone ist aufgrund von Querungen mit dem Tribünenaufgang nicht optimal.
Der Beitrag stellt einen anregenden Input für ein „offenes“ Stadion dar und vermag durchaus einen hohen Gestaltungsanspruch zu erfüllen.
Die durch diesen Konzeptansatz generierte Stadionatmosphäre steht jedoch im Widerspruch zu den Zielen der Auslober.